Deutschland ist auch ganz interessant

Jetzt sind wir schon über eine Woche in D!
Zum Glück war es anfangs noch sommerlich heiß, so dass die Umgewöhnung nicht so extrem war.Auch wenn es uns nicht sehr schlimm gefehlt hat, genießen wir natürlich Mahlzeiten wie Matjes, Bauernfrühstück mit Speck und ähnliche Schweinereien. Was mir in Iran am meisten fehlt, ist ein anständiges Stück Käse aus einer Auswahl von 100 Sorten. In THR gibt es nur etwa 8 oder 9 zu kaufen.Und die dazugehörigen Getränke…Wir wissen nun jedoch, dass die Deutschen mit Alkohol nicht umgehen können:Das Bild ist auf dem Weg zum Kite-Surf-Worldcup in St.-Peter-Ording geknipst. So viel junge Leute! Ganz im Gegensatz zu dem Eindruck, den wir zunächst von Deutschland hatten. Vor allem Dicke sind uns unangenehm aufgefallen. Oder liegt es daran, dass das Körperfett nicht verhüllt wird?Aber kein Wunder, wenn 8tel Melonen verkauft werden, aber Würste im 10er-Pack.Am meisten hat uns wohl Ruhe gefehlt.Aus dem Elmshorner Schwimmbad:
Glückstädter Hafen:
Fast überall in Dithmarschen sind auf alten oder neuen Dächern in den letzten Jahren Photovoltaikanlagen gebaut worden. Glücklicherweise ist diese Technologie naturkompatibel. Erst dachte ich, der Storch wäre eine Attrappe wie auf dem Bauernhof neben meinem Elternhaus, aber nein, es gibt wohl sogar Nachwuchs.Von den Kitemeisterschaften noch einige Impressionen:Bei der Menge an relativ neuen Autos, die hier am Strand abgestellt waren, kann man kaum glauben, dass es den Deutschen finanziell schlecht geht.
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Sommer, leider zu heiß

Bei bis zu 45° im Schatten ist THR manchmal nur schwer auszuhalten. Steffi fuhr mit den Kindern nach Dizin und erholte sich schon mal. Ich holte meine Familie später ab und blieb noch einen Tag. Die Temperatur ist hier sehr angenehm. Eine Bekannte hat dort ein einfaches Ferienhäuschen, das direkt am reißenden Bach liegt. Man denkt ständig, es gehe ein Sturm.
Dizin ist gar nicht weit weg von der Hauptstadt, man braucht für die ca. 80 km trotzdem 2 Stunden, weil es über 2 Pässe mit Serpentinen geht. Der höchste Pass soll auf 3800 m üNN sein. Die höchste Straße in Iran. Hier kann man bei einem Tee, den man in einem Zelt bekommt, die schöne Aussicht genießen.Und auch wenn Dizin ein nahes Ausflugsziel für die Städter ist, geht es hier noch sehr ländlich zu.
Die Straße dahin ist spektakulär und so gefährlich, dass sogar Schilder darauf hinweisen.
Wenn Freitag ist, wollen ganz viele Leute heiraten und dann (man gönnt sich ja sonst nichts) wird die gesamte Palette aufgefahren: Professionelles Hochzeitsvideo mit Brautauto, ein Fest mit 200 Gästen und die Frau braucht im Schönheitssalon mindestens 4 Stunden, bis sie wirklich schön ist.
Dies Autochen steht auf meinem Weg zur Arbeit. Darin ist ein Schlüsseldienst.
Ich weiß nicht, ob der Mann einfach nur müde war, oder ob er kein Zuhause hat; wir haben aber das Gefühl, dass die Armut zugenommen hat. Seit einiger Zeit steht auf der Brücke, die über die Stadtautobahn geht und Teil meines Nachhausewegs ist, ein kleines Mädchen, vielleicht ist sie vier Jahre alt, eventuell fünf und verkauft Kekse. Als ich ihr heute Geld gegeben hatte, beobachtete ich sie noch ein wenig und sah, wie sie herzzerreißend gähnte. Diese Kindheit ist nicht, wie sie sein soll. So sollten sie besser ihre Zeit verbringen:Oder so:Den Kick kriegen die Erwachsenen erst bei so was: (ist Werbung für eine Motorradmanufaktur)
Oft stehen Kinder mitten zwischen den Autos an der Ampel und verkaufen irgendwas, meistens Briefe mit Koranversen oder Gedichten von Hafez, aber selten sind sie jünger als acht.
Diese Moschee liegt bei uns um die Ecke, eingezwercht in normale Wohnbebauung.

Shomal II und 4:0

Wenn wir Arbeit für unsere Kinder suchen würden, hätten wir es nicht schwer, ein blonder Kassenwart wäre allein Anziehungspunkt genug, da braucht das Obst noch nicht mal wirklich reif sein. – Dies ist unser Lieblingsobstladen, der leider zu weit weg ist, als dass wir dort täglich einkaufen können.
Eigentlich hatten wir nur einen kompletten Tag Zeit, den wir im Norden verbringen konnten, trotzdem machten wir uns auf den Weg durch die Berge, weil die Kinder nach dem letzten Schultag dringend eine Belohnung für die schönen Zeugnisse brauchten. Der Weg war etwas anstrengend, weil unsere Maschine bergauf zu leicht Fieber bekam und ich mehrfach Wasser nachkippen musste. Ansonsten läuft sie ja wenigstens wir geschmiert.Wir kamen erst abends um 10 an. Die Kinder waren grade eingeschlafen und konnten direkt ins Bett getragen werden. Am nächsten Morgen fuhren wir Richtung Meer, wo das Leben etwas mehr tobt. Am Freitag fährt aber auch der Bazaar von MahmoodAbad nur mit halber Kraft.
Dies sind natürlich Knoblauchknollen. Eingelegt in Essig werden sie zu Sir-e torsh, dann haben sie nicht mehr ganz die Nachteile, die Knoblauch sonst hat. Könnt ihr auch leicht machen, aber es dauert zwei, besser fünf Jahre, bis sie im leckersten Zustand sind.
Gegenüber von dieser schönen Villa ist der Strand, an dem Frauen nur mit Badeanzug und sogar Bikini baden gehen können. Hinter dieser Bauplane ist links und rechts ein Wall aufgeschüttet. ins Wasser sind auch Gerüststangen ins Wasser gesteckt, an dem vom Wind zerzaust Planen flattern. Aufpasserinnen wachen darüber, dass nicht mal 8-jährige Jungen einen Blick wagen können. JanIngmar hatte eine Ausnahmeerlaubnis bekommen – das überzeugende Argument für die Wächterin war, er sei Xareji (Ausländer).
Dort wollte Steffi nun wirklich nicht ohne uns anderen baden. Mehr geduldet als erlaubt badeten wir gemeinsam etwas weiter Richtung Männerstrand.
Auch diese anderen Schönheiten wollen sich im Kreise ihrer Familie „abkühlen“, gegen 38° Lufttemperatur war das Wasser kaum ein Unterschied.Die Kinder hatten die nächsten 2 Stunden an der Männerbadestelle viel Spaß, unsere Häute verfärbten sich allerdings nochmal um einige Broncetöne mehr.

Wir mussten zwar rechtzeitig wieder in Tehran sein, weil der Botschafter nochmal zum öffentlichen Fernsehn geladen hatte, trotzdem hatten wir noch Zeit, in einem Kababi Rast zu machen.
Und dann ging die Party ab! Wir feiern die ganze Nacht…
Hinreichend alkoholische Getränke wurden venichtet.
Was uns momentan etwas stört, sind die reichlichen Kakerlaken, die Flugzeit haben und zu uns ins Haus wollen. Pro Tag etwa eine muss ich erlegen.
Nicht nur deswegen freuen wir uns, am 11.7. bzw ich am 15. im Flugzeug nach D zu sitzen und Familie und Freunde wiederzusehen.