Chinglish – made by Google translate

Ich will gar nichts kritisieren, denn die paar chinesischen Zeichen, die ich inzwischen lesen kann, geschweige denn schreiben, sind wirklich nicht der Rede oder Schreibe wert. Ich stelle auch fest, dass die Englisch-Schreibfehler in Beijing weniger werden. Trotzdem gibt es immer wieder mal englische Texte, die belustigen, weil wir es nun mal besser wissen oder weil man wirklich nicht versteht, was mit diesem Kauderwelsch gemeint ist. Die Rede ist von Chinglisch. (Das T-Shirt hat sein Freund entworfen, sagte sein Träger)
chinglish

Heutzutage hat ja jeder, der einen Computer sein Eigen nennt und Zugriff zum Internet hat, die Möglichkeit, jede Sprache in jede andere Sprache übersetzen zu lassen. Dass die Qualität nicht immer die beste ist, ist jedem schon mal aufgegangen. Aber was soll man denn machen, wenn man niemanden kennt, der Englisch kann und das Geschäft international bestehen soll oder nur einfach „ku“ – cool sein will?
Selbst orrizielle Verkaufsstellen von Zugtickets bleiben von Schreibfehlern nicht verschont.
chinglish

Es kann sein, dass dies ein beabsichtigter Druckfehler ist, um der Copyrightverletzung zu entgehen. Ich hab mehrere Leute gesehen, die dies Logo tragen.
chinglish

Das ist kein Druckfehler, denn Michael Schumao heißt der Rennfahrer hierzulande. Dass er heute nur noch Schlafanzug tragen braucht, wusste der Designer damals bestimmt nicht. Was aber bedeutet Wonder Woman?
chinglish

Paul Frank ist in China so beliebt, dass es überall von diesen Affen wimmelt. Wahrscheinlich kein Lizenzgeschäft.
chinglish

In unserem Hauseingang hängen immer so Mitteilungen, an denen ich Freude habe, zu erraten, was damit gemeint ist. Hier gab es wieder mal kein Wasser.
chinglish
Manchmal werden auch Filme im Clubhouse gezeigt, wie folgt angekündigt:
chinglish
I am good!
Daher noch mehr aus unserem Compound, diesmal unserem Schwimmbad:
chinglish

T-Shirts! Ein steter Quell lustigen Chinglishs. Obwohl, dies ist Chinganiol oder Chinglesa.
chinglish

Manchmal verrutscht man einfach auf der Pastatur. Tassiert doch jedem mal, oder?
chinglish
chinglish

Halt, einen hab ich noch! Der ist wirklich gut. Denn wie schmeckte die Wurst, bevor ihr zum neuen Geschmack verholfen wurde?
chinglish

Topview

Für die Schüler-Foto-AG, die ich leite, spukt mir schon lange im Kopf herum, dass wir die Schule mal von ganz weit oben ablichten müssen. Es gibt schon ein Bild, das lange auf der Homepage zu sehen war, aber nicht ganz aktuell ist.
Beim Versuch, den gleichen Standpunkt einzunehmen, waren wir allerdings nicht erfolgreich. Wir konnten in eben dem Gebäude nicht nach oben.
Wir fragen uns durch die benachbarten Gebäude durch, bis wir im Vier Jahreszeiten auf der anderen Straßenseite von der Concierge in den 26 Stock gebracht werden, wo wir die Dachterrasse der Executive Lounge etwas okkupieren dürfen.
Das erste, was den Kindern herausrutscht, ist „Awesome!!“ Immerhin bekommt man diesen Blick mit der DSP und der Stadt vor den Bergen nicht so oft zu sehen.
Fotografisch gesehen ist das gute Wetter nicht wirklich gut, denn das harte Licht lässt die Schatten im Dunkeln absaufen, während die beleuchteten Stellen zu hell werden. Aber so ist es nun mal in Beijing: Entweder scheint die Sonne oder es ist Smog. Oder dunkel. Letztens haben wir mal wieder nachgedacht, wann es zum letzten Mal geregnet hat. Es muss im September gewesen sein.

Liangmaqiao

Liangmaqiao

Richtung Sonnenuntergang sieht die LiangMaQiao Lu, die Straße, in der die Schule liegt, so aus:
Liangmaqiao
Links kann man den LiangMa sehen, den Fluss, der zur Zeit zugefroren ist und auf dem ich jeden Tag Schlittschuh laufen könnte, wenn diese nicht in unserem Keller lägen.

Beim Frühstück scheint die Sonne oft auf unsere Tellerchen. Der Sonnenaufgang heut morgen von unserer Dachterrasse gesehen:
XT1J3356b

Dadu . Tadao Ando

Dieses Museum wollte ich schon vorletztes Jahr besichtigen, aber es war nie offen, wenn ich da war. Jetzt ist es fertig und eine Freude anzusehen. Wer sich mit Architektur auskennt, kennt den Namen Tadao Ando, einen japanischen Architekten, der für seine klaren Entwürfe, die mit viel Sichtbeton ausgeführt werden, berühmt geworden ist.
Die Qualität ist beeindruckend. In den Betonwänden sind die Löcher der Bauphase noch zu sehen, die bei anderen Bauwerken zugestopft oder glattgeputzt werden.
Dadu Art Museum

Dadu Art Museum

Dadu Art Museum

Besonders im Zusammenspiel mit dem altmodischen Stil der Nachbarbauten, die auch neu sind, gefällt das Museum, das zur Zeit eine schöne Ausstellung von russischen Künstlern seit 1895 zeigt.
Unseren Kindern ist das noch egal, sie haben ihren Spaß mit anderen Dingen. Aber zumindest hören wir nicht dauernd: „Wann gehen wir denn endlich?“ Und manche Bilder finden auch sie beeindruckend.
Dadu Art Museum

Außen ist das Museum nicht weniger schön.
Dadu Art Museum
Wenn dann noch ein Maserati im Hof steht, weiß man, dass einer der Mäzene grade den Bau selber bewundert.
Dadu Art Museum
Hier gibts noch mehr zu sehen

Musik

Heute gehen wir in ein Konzert. Starsailor heißt die Band. Sie soll so ähnlich sein wie Coldplay. Hab ich auch noch nicht wirklich gehört, ist aber Britpop. Kann also ganz nett werden. Vor allem interessiert uns natürlich, wie so ein Konzert in China stattfindet und tatsächlich ist es in Nuancen anders als in Deutschland.
Ein bisschen erinnert es an eine Klassik-Veranstaltung, denn der Ort ist ganz altmodisch – russisch. Die BJ Exhibition Hall ist ein Riesenbau mit einem zentralen Turm, auf dem schon von weitem der Rote Stern leuchtet. Und nicht nur um die Weihnachtszeit. Überlebensgroße Lenin-, Trotzky-undsoweiter-Figuren zieren den Mittelbau. Im linken Seitenflügel ist die Halle, in der das Konzert stattfindet. Der halbrunde Platz davor ist schnell zugeparkt.
Erstes Konzert
Wir werden wie beim Einchecken am Airport geröntgt und dürfen dann unser Jacken abgeben. Eine Schlange wartet auf Einlass, wir stellen uns an. Das hätte gar nicht nötig getan, denn richtig voll wird es nicht in dem Riesensaal, der uns an die Alsterdorfer Sporthalle erinnert.
Erstes Konzert
So sind wir ganz nah an den Stars, direkt am Zaun, wo die Sicherheitskräfte uns am Erklimmen der Bühne hindern könnten.
Die Notausgänge sind zahlreich und gut angezeigt.
Erstes Konzert
Alle sind friedlich, eine Berührung des Nebenmenschen kommt so gut wie nicht vor und pünktlich um 8 geht es los. Die Anlage ist so laut, dass meine Hosenbeine vom Druck der Lautsprecher allein in Bewegung geraten. Die Musik ist gut, spricht uns aber auch nicht so doll an, dass wir in den nächsten Plattenladen rennen müssen. Aber ich sehe, dass viele meiner Nachbarn die Texte mitsingen können.
Erstes Konzert
Erstes Konzert
Als die Zugabe gegeben ist, gehen alle sofort raus. Keiner hat Müll weggeschmissen, es gab ja auch nichts zu trinken, also gibt es keine besoffenen Randalierer, und als wir 15 Minuten später nach draußen kommen, ist der Riesenparkplatz schon leer.

Jetzt will ich aber auch selber Musik machen. Kaum habe ich einem der Musiklehrer der DSP meinen Wunsch mitgeteilt, da hat er mir schon leihweise ein Saxofon zur Verfügung gestellt. Wer sich mit den Dingern auskennt, weiß, dass das Beste vom Besten ein SELMER aus Paris ist. Das Instrument, auf dem ich jetzt regelmäßig auf unserem Dach oder im Park übe, ist ein ELMER und es steht noch „Germany 1979“ drauf. Ich habe im Gefühl, dass es gar nicht aus Deutschland ist. Egal: „mein“ Elmer. Die C-Tonleiter und FreudeschönerGötterfunken kann ich schon.
"mein" ELMER
"mein" ELMER

Nationalbibliothek

Nachdem in der letzten Zeit mein flickr-Konto quasi nicht benutzbar war, kann ich jetzt ein paar Bilder von der Nationalbibliothek zeigen, die ich im letzten Jahr noch besucht habe.
Sinnigerweise hat sie ein bisschen die Form eines Buches, und Lamellen an der Fassade deuten Buchseiten an.
GuoJiaTuShuGuan
Am überraschendsten ist der Lesesaal, den man von der Rolltreppe aus sehen kann, die einen in den noch öffentlichen Teil einer Empore bringt. Er geht fünf Stockwerke in die Tiefe und wenn man das Bild genau betrachtet, sieht man 30 Prozent der Besucher zusammengesunken über den Büchern – schlafen. Es erinnert mich ein bisschen an IKEA. Leider benötigt man dahinter einen Leseausweis, für den ich einen Pass hätte dabei haben müssen.
GuoJiaTuShuGuan
GuoJiaTuShuGuan
So langsam werden die Bestände auch digital verwaltet, aber es gibt noch Karteikarten, in denen ich stöbern kann. Auch etliche Bücher aus Deutschland sind zu finden.
GuoJiaTuShuGuan
Lange werden Karteikarten nicht mehr verwendet werden.
GuoJiaTuShuGuan
Nostalgisch wird einem zumute, wenn man die guten alten Mikrofilme sieht.
GuoJiaTuShuGuan
Ich komm wieder, vielleicht laufe ich ein paar Büchern über den Weg, die nicht hinter Glasscheiben zu sehen sind.
GuoJiaTuShuGuan

Kay – El – O – kay!

Unsere Weihnachtsferien werden noch schöner, als wir nach KL (Kuala Lumpur) kommen, denn wir haben Freunde auf der Insel gefunden, die uns großzügigerweise in ihre Residenz im 18. Stock einladen und 3 Tage nicht nur ertragen, sondern uns auch noch herumführen und bekochen.
A. und M. sind mit ihren beiden Jungs als Expats hier und bleiben ein paar Jahre.
Den ersten Tag gehen wir shoppen, denn es sind ein paar Wünsche aufgetaucht, die man im Regenwald nicht befriedigen kann. Am Abend genießen wir den 50m-Pool und den Ausblick auf die Petronas-Twin-Towers. Na wenigstens auf einen der beiden, denn wir residieren genau in der Achse des zur Zeit der Fertigstellung höchsten Gebäudes der Welt.
KL Petronas Tree
In KL
In KL

Für den zweiten Tag haben wir ein Kunsthandwerkviertel auf dem Programm, was OK ist, aber uns auch nicht vom Hocker reißt. Immerhin sind wir den Petronas-Towers hier so nah wie sonst nicht.
In KL
In KL
Es regnet viel.
In KL

Die beste Angelegenheit ist der FRIM-Waldpark, in dem wir uns in schwindelerregende Höhe begeben und die Baumkronen in Augenhöhe auf einer Hängebrücke sehen können. In der Ferne sieht man die Fünfmillionenstadt durchblitzen.
KL Frim
KL Frim
KL Frim
KL Frim

Unsere Gastgeber haben die nahgelegenen Batu Caves schon x-mal gesehen, aber wir tauschen für den Besuch dort unsere jüngsten Söhne. Ein Hindutempel ist in die 180 m große Haupthöhle hineingebaut. Überall tropft Wasser und die herumstreunenden Affen lassen den Eindruck entstehen, man wäre bei Mogli und dem Affenkönig gelandet.
In KL
Das einzige allerdings, was an Walt Disney erinnert, ist die kleine elektrische Tinkerbell, die am Eingang der Höhle verkauft wird.
In KL
In KL
Ganz andere Dimensionen hat ein unten am Fuß der Anlage stehender bestimmt 50 m großer – ja Buddha ist es wohl nicht – Hinduverehrter, in Goldüberzug gewandet. Die Treppenstufen werden gerade neu gemalt, der Farbgestank hindert die Affen trotzdem nicht, überall rüberzuhoppeln. In nächster Zeit wird die Anlage noch schöner anzuschauen sein.
In KL
In KL
In KL
Batu Caves KL

Unseren letzten Tag, bevor es um 19:00 in das Flugzeug geht, verbringen wir zum größten Teil im KL Birdpark, dem natürlich größten übernetzten Freifluggehege von Südostasien.
BirdPark KL
Birdpark KL
Hier wird einem aus nächster Nähe auf den Kopf geschissen, aber man kommt den verschiedenen Vogelsorten dafür sehr nah.
BirdPark KL
BirdPark KL
BirdPark KL
Die angrenzende Moschee sehen wir nur im Vorbeigehen.
in KL
Dass wir wieder in einem hauptsächlich islamischen Land gelandet sind, ist ein Zufall. Hier gibt es wenigstens ein duldendes Miteinander der Religionen, und man findet durchaus Minirock neben Burka auf der Straße.
Anzügliches Benehmen ist in der Öffentlichkeit selbstverständlich bei Strafe verboten.
In KL

Ohne dass es langweilig wird, kann man in KL bestimmt mehr als eine Woche verbringen. Die drei Tage waren nur Appetizer, vielleicht kommen wir ja mal wieder hin.
Den Jahreswechsel verfliegen wir über dem chinesischen Festland, ohne dass wir eine Rakete zünden können. Wir wollen ja nicht, dass noch ein Flugzeug von AirAsia, mit denen wir unterwegs sind, abhanden kommt…

Noch mehr Bilder im flickralbum