Im Winter wird es ja in Beijing richtig kalt. Immerhin erreichen die Temperaturen nicht oft minus 20 Grad, so dass wir durchaus gerne das Haus verlassen. Smog hin oder her, meistens ist das Wetter gut, die Luft riecht mäßig nach Kohle.
Was kann man denn nun in Peking machen, wenn es kalt ist? Immerhin ist die Straße das Zuhause der Chinesen.
Als erstes fällt mir da ein: Shoppen gehen. Damit die Hände nicht so kalt werden, wenn man die Mall betritt, werden Samtpolster an die Griffe geklettet. Sehr zuvorkommend.
An nicht ganz so exquisiten Märkten sind gar nicht erst Türen, die man öffnen muss. Vorhänge aus Plastik wehren im Sommer Fliegen ab, im Winter kommen Steppdecken dazu. Sie sind aus dem Material, aus dem auch die Mäntel der Guards und Wertstoffsammler sind. Ein einziger Mantel wiegt 3 Kilo.
Wenn es gut läuft, findet sich ein Outfit, das nicht nur oberflächlich zusammenpasst.
Und wenn es noch dazu gut aussieht, soll es die ganze Welt wissen.
Manchmal reicht Kleidung nicht, dann muss auch ein Windschutz noch sein.
Ich bin ja nicht so für die Haute Couture, mir liegen Schrauben mehr.
Unser Compound bereitet sich auf die Brandgefahr vor.
Ich gehe noch mal auf den Markt in TuanJieHu, wo ein Uhrmacher sitzt, der keine Arme hat. Am 31.12. schließt dieser Markt mit 4 Hallen, weil auch er im Zuge der Beautification weichen muss. Der Uhrmacher weiß noch nicht, wohin er ausweichen muss. Als ich mit ihm sprach, war er noch ganz gut gelaunt.
Oder man geht ins Warme, z.B. ins Red Brick Museum, wo gerade Andres Serrano, einem US-Amerikanischen Fotografen mit großartigen Serien ausstellt. Seine Chinesen in traditionellen Hochzeitskleidern fand ich jetz nicht so dolle, aber die Bilder von Obdachlosen oder die religiösen Bilder waren sehr sehenswert. Die Hängung ist jedenfalls super.
Das Museum ist auf jeden Fall eine Taxifahrt wert.
Und heute scheint die Sonne mal wieder ganz besonders schön auf die Gräser am LiangMaHe, was zu einem Spaziergang einlädt.