Chinese New Year 2018 revisited

während des chinesischem Neujahr sind wir noch nie woanders als in Beijing geblieben. Es ist ruhig, fast gespenstisch, aber dort, wo Touristen normalerweise hingehen, sind noch mal mehr Chinesen als während der Wochenenden.
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Auf den Märkten wurde vorher noch mal eingekauft, was das Zeugs hält. Schließlich will niemand darben müssen, wenn die meisten Geschäfte geschlossen haben, weil alle in ihre Heimat fahren, um die Familien zu besuchen. Leider schließt auch unser Obst- und Gemüsemarkt für mehr als eine Woche.
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Manche Sachen gibt es nur in dieser Jahreszeit wie dieses Gebäck.
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Auch Glückssymbole bekommt man nicht das ganze Jahr über.
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Bevor man für einen Monat sich nicht mehr die Haare schneiden lassen soll, geht man auf dem Rückweg noch schnell beim Putzer vorbei.
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Und in den Hutongs ist es ganz normal, sich noch mal schnell die Zähne auf der Straße zu putzen.
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Neue Autos und Möbel werden besonders häufig zum Neujahr angeschafft.
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Und die Kinder bekommen alle reichlich Geschenke. Normalerweise Geld. Aber auch die Erwachsenen gehen nicht leer aus. Es ist ein bisschen wie ein 13. Monatsgehalt. Jeder Angestellte bekommt von seiner Firma einen Hongbao = Rotes Paket, ein Umschlag mit Geld. Wir haben den Guards an der Haustür und unserer Putzhilfe ebenfalls etwas zugesteckt. Jetzt sind alle noch zuvorkommender, hab ich das Gefühl.
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Dann hängt der Himmel voller Lampions.
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Bonbon #23

In den Chinese-New-Year-(CNY)-Ferien in China unterwegs zu sein, heißt was zu erleben.
Man trifft lauter andere Touristen mit asiatischen Gesichtszügen, die ihr Leben bereichert sehen, wenn sie abends ihren Freunden einen Ausländer, den sie getroffen haben, zeigen können. Da spiele ich gerne mit, weil ich ja auch gerne Freunden die Menschen zeige, die ich getroffen habe.
Dies ist einer der Straßenkehrer vor dem Tor der Verbotenen Stadt.
Der Straßenfeger und ich
Der Musicman.
Music
Typische chinesische Familie.
Ausflugsbekanntschaft
Was gibt es dorthin zu winken?
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Die beiden sind ihrer Mama beim Verkaufen behilflich.
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Die Wache der Verbotenen Stadt lüftet ihre Stiefel.
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Der Sohn vom Offizier der Garde der Verbotenen Stadt fährt auf dem Trainingsplatz mit seinem offenen Porsche Streife. (Mama hat die Fernbedienung.)
KLEINER PRINZ
Manchmal hat man ein Bedürfnis. Kinder dürfen dann.
Männeken Pis
Für die meisten Menschen ist es etwas ganz Besonderes, Peking zu sehen.
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Im Jahr des Hundes kann man auch im Winterschlafanzug gehen.
Schlafanzug vor der Verbotenen Stadt
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Kind im Fahrradkorb.
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Gut Nacht!

Bücherei von TianJin

Nun, da Steffi während der Chinesischen Neujahrsferien in Deutschland ist und die Kinder nicht den ganzen Tag vor den amerikanischen Serien hängen oder über den Schulbüchern zusammenbrechen sollen, entschließen wir uns zu einem Ausflug nach TianJin. Dort hat u. a. das weltberühmte niederländische Architekturbüro MRDRV in einer Rekordzeit von 3 Jahren eine öffentliche Bücherei gebaut, die ihresgleichen sucht. Die Bilder im Internet sind spektakulär und wir erwarten ein eiförmiges Raumschiff, das in der nur etwa 120 km entfernten 12Millionenstadt Tianjin gelandet ist. Weit gefehlt.
Aber der Reihe nach.
Um 6 Uhr stehen wir auf, um rechtzeitig an der U-Bahn zu sein.
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In etwa einer halben Stunde sind wir dann am Südbahnhof, wo wir Karten für den nächsten Zug kaufen. Hier waren wir schon einmal nach Qingdao losgefahren.
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Normalerweise muss man immer lange im Voraus buchen und bekommt oft trotzdem nur schwer Fahrkarten, aber nach TianJin ist es einfach. Die Züge fahren im Halb- bis Viertelstundentakt. Eine Karte einfache Fahrt kostet 55 RMB.
Bis wir im Zug sitzen, ist es trotzdem nach Neun Uhr, denn wir müssen wie immer auf Bahnhöfen durch die Große Sicherheitskontrolle. Eine halbe Stunde später haben wir die 120 km bereits hinter uns gebracht. Es ist schon toll, mit 300 Stundenkilometern durch die Landschaft zu rasen.
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TianJin ist ein aufstrebendes Millionenstädtchen, angeblich nach nach BJ, Shanghai und GuangZhou (schon mal gehört?) die viertgrößte Stadt Chinas, was die Stadtbewohnerzahl betrifft. Etwas mehr als 12 Mio. Wir streifen erst durch die Innenstadt, die noch aus der Zeit um 1900 einige europäische Bauten aufweist Niederländer, Engländer, Franzosen, Deutsche, Österreich-Ungarn haben hier ihre Konzessionen gehabt und ganze Viertel aufgebaut.
Das Touristeninformationszentrum lassen wir aus.
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Andere Touristen genießen die kulinarischen Spezialitäten TianJins. Pfannkuchen.
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Oder gedämpften Nachtisch.
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Tianjin Waterfront
TianJin hat einen Fluss und ist unweit des Meeres. Eine Bootsfahrt findet aus Klimagründen nicht statt.
Wir haben im Internet natürlich vorab recherchiert, wie man zu der im November 2017 eröffneten Bibliothek kommt, fanden aber nur lapidar die Ortsangabe „in Tianjin“.
Taxifahrer winken ab – zu weit. Passanten helfen, schließlich fahren wir mit DiDi, dem Ruftaxidienst für 100 RMB die 45 km nach Binhai. In dieser zu TJ gehörenden Trabantenstadt liegt etwas abseits das TianJin BeiHai New Area Cultural Center.
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Unter einem gemeinsamen Dach sind 5 Häuser in ebensolcher Geschwindigkeit errichtet worden wie unser Anziehungspunkt. Häuser ist ein schwaches Wort für die gewaltigen Hallen, in denen Kunstmuseen, Veranstaltungszentren und Kinos untergebracht sind.
So sieht es von der Nicht-Eingangsseite aus.
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10.000 Besucher sollen pro Tag kommen und einen Blick werfen. Die Schlange am Eingang bestätigt diese Zahl.
Nach 20 Minuten sind wir auch am Eingang und werden aufgefordert, erstmal unsere Kameras wegzuschließen. Fotografieren nicht erlaubt. Außer mit Handys natürlich.
Tianjin binhai library by MVRDV
Die Bücher an den Stellen, wo man offensichtlich nicht hinkommt, sind auf Alu gedruckte Attrappen. Die Architekkten hatten vorgesehen, dass man von hinten an die Objekte der Begierde gelangt, aber irgendwelche (Sicherheits-)Bedenken haben wohl verhindert, dass man so Zugriff erlangt.
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Tianjin binhai library by MVRDV
Die Leseräume und angrenzenden Bücherregalräume sind noch etwas leer.
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Aber überall sieht man vor allem Familien, die ihren Kindern den Wert des gedruckten Buchs zeigen.
Die Zeit schreitet nunmal voran und so findet man solche und andere Medienkonsumenten.
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Chinese New Year 2018

Endlich wieder Ferien! Fast alle, die nicht offiziell in Peking wohnen, verlassen die Stadt und besuchen ihre Verwandten. Der Jahresurlaub wird dafür genommen und daher ist die Stadt so leer wie noch nie. Diesmal vielleicht noch leerer als sonst, denn die Wanderarbeiter sind auch alle nicht mehr in Beijing.
Am heutigen Tag ist der erste Tag mach CNY, an dem, übrigens wie im letzten Jahr schon, innerhalb des 3. Rings nicht mehr geballert werden durfte.
Daher hatten wir ein superruhiges „Silvester“ vor dem Jahr des Hundes.
Wenn man es belebt braucht, ist auch das kein Problem. Chinesen lieben ja ReNao – Hitze und Lärm. In einigen Parks und Tempeln gibt es Verkaufsmessen, sog. Temple-Fair, wo man hauptsächlich rote Dinge kaufen kann, die für das neue Jahr Glück bringen sollen. Und wenn man nichts kaufen möchte, ist wenigstens die Umgebung schön geschmückt.
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Viele Bäume hängen voller roter Laternen und ehrlich gesagt möchte ich mal wissen, wie viele Arbeiter das ganze Jahr über damit beschäftigt sind, Lampions herzustellen.
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Die Sage vom Affenkönig Sun Wukong wird immer wieder in animierten Filmen unter die Leute gebracht. Die Krone des Affen hat zwei Fasanenfedern, die auf den verkauften Kronen in Plastik nachgebildet wird. Nicht nur Kinder sind damit zu sehen. Ein bisschen erinnert es an Fasching, was grade ein paar Tage her ist. Da fragte ich mich, was die Chinesen wohl über die Deutschen denken, die sich verrückt anziehen. Jetzt ist es umgekehrt.
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Affenkönig
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Affenkönig
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Prinz
Alles, was rot ist, bringt Glück und so isst man gerne kandierte Mehlbeeren oder neuerdings auch Erdbeeren am Spieß.
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Auch wenn der Houhai-See noch etwas vereist ist, sind die Temperaturen schon häufig über Null. Die ersten zarten Blätter kommen bereits an die Luft.
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