798 nochmal!

Bei bestem Wetter ohne Kenntnis der Feinstaubwerte fahren wir mit dem Fahrrad zum Künstlerreservat 798, wo immer wieder neue Ausstellungen gezeigt werden. Die Kinder sind diesmal mit, damit sie mal sehen, dass es außer Schule und Shoppingcentern noch andere Dinge in ihrer Wohnstadt zu besichtigen gibt.

Ich finde am interessantesten, wie die Chinesen selber ihre Stadt entdecken. Mit großen Augen und noch größeren Kameras wird das Viertel aufgesaugt. Martje hat die ersten drei Foto´s beigesteuert. Sie hat wohl wenigstens den Blick des Vaters geerbt…;-))

Die Leute sitzen gar nicht in einem Gefängnis. Der Riesen-Käfig ist eine Spiegelung von der Galerie gegenüber.D7K_9024

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Dieser Künstler malt mit Lötkolben auf Holztafeln. Ja, kennen wir vom Weihnachsmarkt. Aber so fein, als wäre es eine Lithografie. Sehr beeindruckend.L1058352

Wer es kann, verdient sich mit dem Zeichnen von Portraits oder Karikaturen von Passanten etwas Geld. Die Preise reichen von 20 bis 200 Kuai (25 €) pro Zeichnung. Menschentrauben kündigen etwas Interessantes wie dieses schon von weitem an. L1058371

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Und überall werden Photos zur Erinnerung geschossen. L1058357

Viele Fotosessions behandeln Braut und Bräutigam – oder jemanden, der von sich mal Bilder in einer anderen Identität möchte.L1058380

Immer mal wieder steht jemand (natürlich ein Mann) an einer Mauer oder einem Baum und pinkelt dagegen, aber nötig ist das selten. In Beijing braucht keiner Angst haben, keine Toilette zu finden. Auch wenn es in einfachen Restaurants selten Ruheräume gibt, wie der Engländer zu sagen pflegt, ist ein Scheißhaus nie weit entfernt. Darin sind meistens Kloschüsseln á la Südfrankreich und den arabischen Ländern zu finden. Also Stehklos. Da man darauf hockt, ist die Schamwand zwischen den Örtlichkeiten manchmal nur hüfthoch, so dass man beim Aufstehen sehen kann, was der Nachbar produziert. In den Hutongs gibt es auch in den Häusern meist keine Toilette, so dass unter Nykturie Leidende im Schlafanzug raus müssen. Aber ich hab es schon mal geschrieben: Das Wohnzimmer des Chinesen ist draußen.L1058398

Diese Jungs drehten einen Film und waren eigentlich gar nicht scharf drauf, fotografiert zu werden. Es könnte Ärger mit den authorities geben.L1058405

 

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