Wir sind tatsächlich in Peking angekommen!
In Hamburg hab ich noch geschwitzt, ob wir alle Dokumente dabei haben und ob wir keinen „Koffer“ öffnen müssen, um noch etwas Schweres dazulassen. Denn jeder unserer 9 „Koffer“ ist entweder 400 gramm leichter oder 500 Gramm schwerer als zugelassen. Mit ein bisschen Augenzwinkern des Check-In-Angestellten darf alles mit.
Auch Martje´s Gitarre kann ungeöffnet in den Flieger.
Ein Abschiedskommitee aus Familie und einigen Freunden begleitet uns zum Sicherheits-Check in der Glasbox. In Flughafenkreisen heißt der Bereich vor dem ersten Tor mit Induktionsschleife Kiss-and-Fly, aber Cry-and-Fly passt diesmal besser (und reimt sich noch dazu). Zum Glück ist dann alles so aufregend, dass wir erst im Flugzeug in der Luft wahrnehmen, was wir in den letzten Tagen alles geleistet haben.
Wir haben 3 Stunden Aufenthalt in Helsinki, aber die gehen schnell vorüber, weil unsere dort lebende Verwandtschaft am Flughafen vorbeischaut und es möglich ist, endlich wieder mal Lakritzeis zu essen. Der Flug von Helsinki nach Peking ist gar nicht so lang, wie es die Entfernung auf der Landkarte suggeriert. Keiner von uns kann richtig schlafen, selbst die Kinder schauen einen Film nach dem nächsten.
In Peking angekommen bekommen wir unser Gepäck in dem Moment geliefert, als wir an der Gepäckausgabe ankommen. Die Befürchtung, wir würden mit einem Santana abgeholt werden, war unbegründet, es kommt ein Schulbus. Der Fahrer spricht kein Wort Englisch, geschweige denn Deutsch, aber er weiß, wo es hingehen soll.Keine anderthalb Stunden nach der Landung sitzen wir vor unserer zukünftigen Residenzund begehren Einlass.
Der Wachmann weiß noch von nichts, weil wir erst nach 9:00 ankommen sollten. Auch unser Makler ist nirgends zu sehen. Aber ein paar Telefonate später ist unser Wohnungsschlüssel in meiner Hand. Die Kinder suchen die Zimmer aus und erkunden die Dachterrasse, noch bevor das Gepäck oben ist.
Das Erste, was wir zur Beschlagnahme der Wohnung aus dem Koffer holen, ist unser Perserteppich und der elektronische Vogel. Und nachdem das Internet wenigstens funktioniert, wird ausgepackt.Als unsere Vermieterin kommt, ist sie begeistert. Die Kinder haben sie gar nicht zu Gesicht bekommen, denn sie sind auf dem Sofa eingeschlafen. In der Zwischenzeit habe ich eine Nummer vom Pizzadienst gefunden und 3 Margherita geordert, die tatsächlich nach 45 Minuten an unserer Haustür abgeliefert werden. Mit vollem Bauch soll man zwar nicht baden, aber wir müssen doch sehen, wie groß das Schwimmbad ist. Und der Fitnessbereich.
Und der Blick von unserer Dachterrasse ist zwar das krasse Gegenteil von dem, den wir aus unserer Terrassentür gewohnt sind, aber wenigstens haben wir so etwas wie blauen Himmel.