Bazar-Bazar

Dies ist in Tajrish, der Eingang zur Moschee, rechts für „Brüder“, links für „Schwestern“, die noch einen Leih-Tschador bekommen, wenn sie keinen haben.
Und dieser Eingang direkt neben der Moschee öffnet sich tagüber zu einem Falafel-Grill, von denen es in der Stadt reichlich gibt. Als ich mit Freund AliReza, dessen Familie aus Azerbaidjan, wo Türkisch geprochen wird, kommt, unterwegs war, musste ich feststellen, dass es gar nicht so dumm ist, türkisch zu können. Er schätzt, dass etwa 10 % zumindest in THR türkisch sprechen können.In den Kanälen unter der Straße läuft das Schmelzwasser von den Bergen und wird dann in die überall neben den Straßen verlaufenden Jubs verteilt.Viel schöner kann man die Berge THR´s kaum rahmen: (Ok, wir denken uns die Autos und Busse weg)Alle Läden sind auf etwas spezialisiert, bei diesem Knopfladen in Tajrish hab ich den richtigen Reißverschluss für meinen Rucksack gefunden. Trotzdem, wenn man was anderes sucht, als der Besitzer führt, kennt er bestimmmt jemanden, der weiterhilft.Von hier aus startet man zum Großen Bazar. Es ist am Emam Khomeini Platz, wo lieblos ein tolles Standbild von RezaShah oder seinem Sohn MohamadReza (der Mann von Farah Diba) durch das Zeichen der Islamischen Republik, das man auch auf der Fahne wiederfindet, ersetzt wurde: in Persisch/Arabisch steht dort „Allah“.
Links steht das Telekommunikationsgebäude (nicht im Bild), das, wie ich hörte, jetzt durch die 51%-Übernahme des Mokhaberat (=Telekom) durch das Militär in Händen ist, die nun mal eben sämtliche Kommunikation zu unterbrechen in der Lage sind und auch gewillt sind, es zu tun.Der Bazar macht einfach Spaß, …wenn man nichts Bestimmtes sucht. Man läuft sich die Hacken ab, wenn man nicht vorher rausgefunden hat, wo es das gesuchte Teil gibt.
Hätte ich Tüten oder Plastikfolie gesucht, wäre ich im Folien- und Tütenmarktes gelandet, wovon man hier einen Teil sehen kann.
Die schwarze Fahne zeigt noch die religiöse Begeisterung für Emam Hossein.
Und so werden diese Fahnen verkauft. Das Tuch trieft sozusagen noch vom Blut Hosseins. Die kreuzartigen Gebilde sind Qor´an-Halter, sozusagen Buchschoner für die ganz großen Bücher.Mir war ganz neu, wie viele Sorten Walnuss es gibt.Dies ist ein Peykan, das (nach dem Käfer) am längsten gebaute Auto (seit 1966). Die Engländer verkauften in den 60ern die Lizenz an den Iran. Die Produktion dieser Version wurde vor ein paar Jahren nach 38 Jahren eingestellt, aber die Pickup-Variante wird immer noch gebaut. Leider 16 Liter Benzinverbrauch, deshalb wurde der Neukauf von weniger verbrauchenden Autos gefördert (in einem Land, in dem ein Liter Benzin noch 7 Cent kostet) Aber wie wir hörten, ist das Ende der Subventionen für Benzin, Brot und Obst gesetzlich beschlossenene Sache.Hier sieht man Kinderarbeit, die Freude macht: JanIngmar bei der Weinherstellung. Bevor wir über Weihnachten für 2 Wochen wegfuhren, haben wir 48 Liter weißen Traubensaft in ein Gefäß gekippt und siehe da, als wir wieder kamen, war das Gesöff fertig.
Und das kommt dabei raus, wenn man zu viel säuft (oder kein europäisches Mathe kann)
Warum das mit dem Frieden nicht klappt, weiß ich jetzt auch. Mit so `ner kleinen Briefkastenfirma kann das einfach nix werden.
Obwohl – wenn ich die Jungs so sehe – warum sollte es mit dem Frieden nicht klappen?
Eigentlich fast jeden Tag höre ich: wir sind ein Volk, eine Rasse; Deutsche und Iraner sind Arier, deshalb mag man uns auch so. Das nehme ich mal so hin, weil es völkerwanderungstechnisch stimmt.

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