Kategorie-Archiv: BonBon

„365“ Version 2.0

BonBon #9

Bilder, die die Welt nicht braucht – mir gefallen sie. Aus den letzten beiden Wochen.
Fangen wir mit einem Selbstportrait an (Selfies kann ich nicht). Im Theologischen Seminar, wo vielleicht in zwei Wochen die Konfirmation unseres Sohnes stattfinden wird.
Ich glaube jedoch nicht, dass wir zum Spielen am Heiligen Billard kommen werden.
Theologisches Seminar

Sie kann aber Selfie.
Selfie

U-Bahn-Rolltreppe in LinCuiQiao.
LinCuiQiao Zhan

Clash of Cultures
DaHongMen

Was gibt es hier bloß?
Was gibt´s hier?

Wenn chinesische Mädchen eingekleidet werden, sind sie Prinzessinnen gleich.
DaHongMen

Wenn Chinesen verreisen…
Koffer

Wenn Chinesen Pakete schicken…
DaHongMen

Wenn Chinesen Pakete zum Paketdienst bringen…
DaHongMen

Wenn Chinesen Pakete einladen…
DaHongMen

Wenn Chinesen singen…
Chor

Wenn Chinesen am Fluss spazieren gehen…
DaHonGMen_Schlick

Wenn eine Chinesin als Comicfigur nach Hause fährt…
Anime

Wenn alles sauber ist…
DaHongMen

Wenn beflügelte Chinesinnen rauchend Lust auf Ananas haben…
DaHongMen

Wenn das Mittagessen einen Chinesen niederstreckt…
Dreaming of shoes

BonBon #8

In letzter Zeit hab ich öfter einen ND-Filter dabei, mit dem ich auch bei Knall-Sonne lange Zeit belichten kann. 9 Blendenstufen kann ich mit der X100 dann unterbelichten. Auf dem Boot wackelt es zwar ziemlich, aber ein paar hübsche Fotos sind doch dabei rausgekommen. Alles auf den Philippinen.
Gischt
Gischt
Gischt
Gischt
Mindoro, Philippinen
Am Aninuan-Wasserfall:
Mindoro, Philippinen

BonBon #6

Manchmal denke ich in letzter Zeit über den Schmetterlingseffekt nach…
Was passiert, wenn in Deutschland ein Schmetterling mit den Flügeln schlägt? Wir haben es alle schon mal gehört: mindestens fällt in China ein Sack Reis um, wenn nicht gleich jemand ein Beinbruch erleidet oder gar ein Staudamm in sich zusammenbricht und Millionen von Menschen in den Fluten ersaufen. Aber selbst wenn es nicht die kleinen Ereignisse sind, die große nach sich ziehen, sind wir doch von Zufällen abhängig. Und kleine Änderungen im Programm ziehen gänzlich andere Folgen nach sich.

Was, wenn Martje an dem einen Tag nicht zum Nachhilfegeben gefahren wäre und mit uns anderen in den neuen StarWars-Film gegangen wäre? Dann wäre sie nicht auf dem Eis ausgerutscht, wäre nicht auf die Schulter gefallen, und müsste jetzt nicht operiert werden.
Aber wenn sie mitgekommen wäre, hätte ein Autofahrer sie übersehen und noch viel schwerer verletzt. Oder sie hätte eine Tasche mit Gold gefunden.

Gut, das hat jetzt nicht mehr nur mit dem Schmetterlingseffekt zu tun, sondern eher mit dem Lola-rennt-Effekt.
Wenn man sich nur geringfügig anders entscheidet, passieren ganz andere Dinge.

Aber was auch passiert: wie wir damit umgehen, haben wir selber in der Hand.
Ich hab mal (sinngemäß) folgendes Zitat gelesen: „Ob du glaubst, dass du es kannst oder nicht, es wird genau das in Erfüllung gehen.“
Ich bin abgewandelt der Meinung:
„Ob du glaubst, etwas Gutes wird kommen oder etwas Schlechtes, es wird genau das passieren.“

Was allerdings doch nicht passieren wird, ist, forever 21 zu sein.
WangfuJing Mall - forever 21

Treppen Wangfujing
WangfuJing Mall

Screeen. Es ist wunderbar, mit anzusehen, was passiert, wenn Passanten plötzlich sich selber auf einem großen Bildschirm sehen. Ich habe keinen entdeckt, der nicht wenigstens gelächelt hat.
WangfuJing Mall

Breakdance. Die Jungs können schon was.
WangfuJing At the church

Und so weit ist Breakdance und Taiji gar nicht entfernt voneinander.
WangfuJing At the church

Im Krankenhaus.
Krankenhaus XieHe YiYuan

von oben aus dem 8. Stock
Krankenhaus XieHe YiYuan

Bei der Visite.
Arztbesuch

BonBon #5

Bei eiskalten 10 Grad minus zieht sie abends ihre Kreise.
LiangmaHe eiskalt

Im alten Gelände, wo der General Duan QiRui aus Vor-Mao-Zeiten residierte, stehen diese aufgegebenen Fahrräder.
ZhangZiZhongLu

Hier ist es. Direkt an der U-Bahnstation ZhangZiZhongLu.
ZhangZiZhongLu

Verlassene Vogelbauer, ebenfalls von diesem Gelände.
ZhangZiZhongLu

Steffi war ein paar Tage weg, auf Geschäftsreise. Das Wetter war trotzdem blendend und hier bin ich mit Martje beim Frühstück:
Sunrise at home

Als sie wieder kam, war grad Vollmond. Das Flugzeug, in dem sie saß, war aber schon gelandet.
ZhangZiZhongLu

BonBon #4

Es gibt wenigstens einen Skatepark, der leider nie zu Ende gebaut wurde und für die meisten Skater zu schwer zu fahren ist. Daher ist hier auch nix los.
Daneben steht ein riesiges Stadion für Radrennen und Fechten, das auch seit Jahren unbenutzt ist. UBahn-Station BaJiaoSYouLeYuan.
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An unserem Compound wird mitten im dicksten Verkehr gespielt, was das Zeug hält.
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In letzter Zeit sieht man immer mehr von den halben Segways oder wie sie auch immer heißen mögen. Die Dinger sind so schnell, man kommt mit dem Rad kaum hinterher. Sieht immer so locker aus, wenn jemand es kann. Sind auch nicht mal mehr superteuer. (ca. 160-200 €)
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Die Brotkrumen auf meinem Frühstücksbrett verfremdet sehn so aus.
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Auch aus der Rubrik „Mit Essen und Trinken spielt man nicht“. Ein Teebeutel der Luxusklasse.
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BonBon #2

Dies sind zwar keine Bonbons, sondern Knoblauchzehen, lange in Essig eingelegt. Sie verlieren dann ihren bösen Geruch, schmecken aber noch gut. Kennen wir noch aus Iran. Die dortige Sorte wird mit der Zeit jedoch braun. Und ist gar nicht zum Weglaufen.
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In der Tiefgarage eines Einkaufzentrums ist dies Tierpflegestudio untergebracht.
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Ich wusste gar nicht, dass ich mich im Park auch rasieren lassen könnte.
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Als Werbung sind diese guillotinierten Köpfe vor dem nächsten Friseursalon aufgespießt. Also ich geh da nicht hin.
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Airbag? Nichts leichter als das!
airbag

Einsame Verfechter des Neuen Jahres weisen uns das Licht in unseren Compound.
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BonBon #1

Die neue Kategorie, die meinem 365-Tage-Projekt folgt, nenne ich BonBon. Und hier ist Nummer #1:

Diese Frau habe ich etwa eine Woche vor dieser Aufnahme schon mal gesehen. Damals hockte sie wie ein Schlosshund heulend am Straßenrand, denn kurz vorher war ihr Wagen kaputt gegangen. Scherben und Zuckerobst lagen auf der Straße. Ich weiß nicht, ob es ihre Schuld war, oder ob ihr jemand reingefahren ist und sich dann verpisst hat. Ist auch egal, ihr Verkaufskarren ist mit Klebeband „repariert“ und sie kann weiterverkaufen, bis sie sich neue Scheiben leisten kann.
Zuckerwerk

An der DSP war letzte Woche Fasching.
Fasching

Ich ging als alter Kiffer. Einen Preis konnte ich damit sicher nicht gewinnen.
Fasching

Und ich nutzte die Gelegenheit für ein paar Portraits. Dies Kostüm fand ich am ansprechendsten.
Batgirl_bw

Während die Eltern noch die letzten Gemüse an „Silvester“ verkaufen, zocken die Kids wie die Großen.
Marktkinder

Das ist die schönste Rikscha, die ich je in Beijing gesehen habe. Am U-Bahnhof BaJiaoYouLeYuan.
Die schönste Rikscha Beijings

Wintervergnügen. Die Fische werden wieder reingeschmissen, wenn es Abend wird.
Fischen

Und immer wieder Hunde.
Hund

So sieht eine Restaurantküche in China aus.
Restaurant

Ukulelen verkaufen ist anstrengend. 150 RMB nimmt der Gute für eine.
an der UBahn

365 Tage sind vorüber, jetzt kommen BonBon´s

Aus einer Auswahl von etwa 40.000 Fotos habe ich seit 365 Tagen ein Foto des Tages gezeigt.
Das Jahr ist nun vorüber und Zeit, Bilanz zu ziehen.

Ich habe besser sehen gelernt.
Auch wenn die Menge an Fotos den Eindruck macht, ich habe gar nichts anderes getan als zu knipsen, habe ich doch oft erst geschaut und gewartet, bis ich wusste, wann der Auslöser betätigt werden muss.
Trotzdem hatte ich oft am Ende des Tages mehr als ein gutes Bild; manchmal hatte ich abends keines, das wirklich gut genug war und ich nahm das beste der schlechten Bilder; manchmal hatte ich gar keins und musste mir kurz vor dem Schlafengehen noch etwas überlegen.

Durch diesen selbstauferlegten Zwang (nach Goethes Motto Pflicht, wo man liebt, was man sich selbst befiehlt) kann ich auf 365 Bilder zurückblicken, mit denen ich ganz zufrieden bin.

Seit ein paar Tagen bin ich von dieser Aufgabe befreit, erwische mich aber immer noch dabei, dass ich Situationen werte, ob sie geeignet wären, dem Bild des Tages Modell zu stehen.
Meine Hoffnung ist, dass im nächsten Jahr aus weniger geknipsten Fotos trotzdem 365 gute übrigbleiben.

Nachdem ich zwei(!) Rückmeldungen erhalten habe, die mich ermuntert haben, weiterzumachen (meine liebe Frau unerwähnt gelassen), mach ich natürlich weiter.
Trotzdem will ich mich nicht zwingen müssen, JEDEN Tag etwas zu zeigen. Manchmal wird es kein Bild geben, an anderen Tagen mehrere.
Es sind dann Bilder, die keine eigenen Beitrag „wert“ sind, ich aber auch nicht will, dass sie auf der Festplatte Staub ansetzen.

Nach langem Nachdenken habe ich entschieden, die Rubrik BonBon zu nennen, denn bon heißt gut und das ist ja wohl nicht so schlecht, vor allem, wenn es zweimal kommt.
Außerdem soll man ja Süßigkeiten nicht jeden Tag in sich reinstopfen.
Also schaut gelegentlich auf den Menüeintrag oben rechts und genießt, wenn etwas bon ist.