Kategorie-Archiv: China
Jetzt ist es amtlich.
Wir haben in den letzten Wochen beobachtet,
a.) ob die Flüge von Peking nach Hamburg überhaupt stattfinden und
b.) wie teuer sie sind
Also, wenn Flüge gehne, dann sündhaft teuer.
Die letzte Information war von KLM, mit denen wir schon oft geflogen sind. Der Preis ist allerdings so heiß, dass man nicht zugreifen kann. Der entsprechende Gegenwert in Euro ist ca. 7.000€. Für einen einfachen Flug, immerhin 2 Personen.
Jetzt sah ich, dass Finnair am 1. Juli seinen Flugbetrieb wieder aufnimmt. Der Preis war bezahlbar: knapp 500€ p.P.
Also wird unser Abreisetermin der 2. Juli, wenn die Pandemie uns nicht wieder einen Strich durch die Planung macht.
Best of 2019 Pt. II
Best of 2019 Pt. I
Eigentlich bin ich gar kein Wanderer
Freie Tage mit gutem Wetter soll man nicht ungenutzt verstreichen lassen. Also schlossen wir uns der erweiterten Wandergruppe vom letzten Wochenende erneut an. Eigentlich sollte es nach LaoLongWo gehen, aber das Nachbarschaftskomittee der dortigen Gegend erlaubte niemandem den Zugang. Daher ging es auf Nummer Sicher wieder nach FengHuangLing. Auch hier wäre es uns ohne die Begleitung von Chinesen vielleicht nicht möglich gewesen, Einlass zu bekommen. Ausländern war am ersten Mai der Erwerb von Eintrittskarten nicht erlaubt. Zum Glück konnten unsere heimischen Wandergesellen jeweils einen von uns mitnehmen.
Fiebermessen, beweisen, dass man schon 14 Tage im Lande ist, das gleiche Prozedere wie überall.
Viele Familien mit Kindern waren unterwegs.
Es gab Torte. Jan hatte Geburtstag, sein erster ohne Familie. Wir versuchten ein bestmöglicher Ersatz zu sein. Happy Birthday und danke für meinen Lieblingskuchen!
Der Aufstieg war diesmal schweißtreibend, weil es viel wärmer als letzte Woche war. 37°C Höchsttemperatur.
Diesmal kam Smog dazu, vielleicht auch nur Nebel. Man sah die Stadt auch vom Gipfel aus nicht, was durchaus seinen Reiz hat.
Rote Bänder zeigen den Suchenden den rechten Weg.
Chinesische Eiche hat gar keine Eicheln, sondern mehr so birkenähnliche Samenstränge.
Das Schönste ist doch immer die Pause.
Ich mag das Unterholz irgendwie gerne.
Wir waren ein ganz lustiger Haufen.
Mein Muskelkater hält sich heute zum Glück in Grenzen. Vielleicht werde ich ja doch noch ein Wanderer.
Blutspenden
Letzten Mittwoch waren Freund Daniel und ich mal wieder in der Nachbarschaft zu Fuß unterwegs. Am Verkehrsknotenpunkt DongZhiMen, wo Bus, U-Bahnen, Airport-Express-Bahn und Straßen zusammenlaufen, saßen wir mit unserem Mc-Donalds-Eis auf einem Paar Granitpoller. Direkt daneben lärmte ein Lautsprecher vom Roten Kreuz Beijing. An vielen Stellen in der Stadt kann man in speziell ausgestatteten Wohnwagen Blut spenden. Hier steht auch regelmäßig so ein Ding. Ich hab kein Bild von außen gemacht, daher hier eines vom Blutspendebus am Lama Temple. Mir scheint, dies ist eine andere Firma, denn das Comicmännchen ist ein anderes.
Wir wollten mal sehen, wie so ein Bus von innen aussieht, daher sind wir rein und sahen uns mit der Frage konfrontiert, ob wir Blut spenden wollten. Ja klar wollten wir. Wir hatten gegessen und getrunken, ein Bild unseres Passes im Smartphone dabei. Leider stellte sich im Lauf des Papierkrieges heraus, dass ich schon zu alt zum Spenden bin. Die Grenze ist in China 55 Jahre.:-((
An diesem Bus ist links und rechts noch so eine Art Alkoven angebaut, so dass der Innenraum ziemlich groß ist.
Das Blutabzapfen ging Ruck-Zuck. Nach 20 Minuten konnten wir wieder gehen, mit Gesichtsmasken und Getränken reich beschenkt.
Schade, dass mir die Spende nicht erlaubt war, ich hätte gerne auch mein Karma aktiv verbessert. So konnte ich wenigstens etwas helfen und den leicht geschwächten Daniel nach Hause begleiten. Und vielleicht habe ich ja jemanden auf die Idee gebracht? Blut wird immer wieder gebraucht.
Wanderung in FengHuangLing
Mann, hab ich Muskelkater! Wir wurden vorige Woche von unserer Freundin Jing gefragt, ob wir mit in die Berge zum Wandern kommen würden. FengHuangLingPark in ChangPing, was noch zu Peking gehört. Die Fahrt dahin dauert auch ohne Stau fast 1,5 Stunden.
(Wir wollen ja schließlich Peking nicht verlassen, weil wir danach für inzwischen drei Wochen in Quarantäne müssten. Letzte Woche ist nämlich in Chaoyang einer aufgetaucht, der nach 16 Tagen Corona aufwies. Also muss jetzt jeder, der von außerhalb kommt, für 3 Wochen zu Hause oder im Hotel bleiben. Und da regen sich die Deutschen auf, weil sie sich eingeschränkt fühlen mit ihren Kitas und Parkregeln.)
Also klar doch wandern wir mit! Jing war meine Chinesischlehrerin für zwei Jahre. Das Tolle ist, sie fordert einen immer mit kleinen Aufgaben heraus. Wir hatten kleine Gedichte auswendig gelernt, Briefe an Freunde auf Chinesisch geschrieben oder kurze Gespräche mit anderen Kursteilnehmern geführt.
Beim Wandern ist das Reden auf Chinesisch ja nicht so wichtig, aber sie hatte eine Freundin mitgebracht, die Deutsch lernt und so hatten wir doch eine kleine Unterrichtseinheit.
Es ist ein Park, in dem wir uns bis um 5:00 bewegten, keine freie Wildnis. Auch wenn manche Schilder anderes behaupten.
In den unteren Parkabschnitten sind Spieltische am Wegesrand verteilt, an denen man Schach, Go oder wie hier Multiplikation spielen kann.
Die Sicht ist so, dass man in der Ferne Beijings Hochhäuser im CBD gut sehen kann.
Schilder im Park sind zum großen Teil auf Chinglisch geschrieben. Wahrscheinlich benutzen die Verantwortlichen einfach eine Übersetzungs-App und dann wird das geschrieben, ohne noch mal jemanden zu fragen, der die Sprache von Kindheit an spricht.
Macht ja auch nichts, man versteht ja, was gemeint ist. Diese Steine haben sich jedenfalls nicht bewegt, so lange wir auch kuckten.
Als wir den höchsten Gipfel erreicht hatten, machten wir auf der dahinter liegenden Wiese Picknick und anschließend 20 min. Mittagsschlaf.
Dies ist das Wahrzeichen des Parks. Einige Bauwerke im Park sind aus der Yuan-Dynastie, aus dem 13. Jahrhundert.
Diese Mülleimer sind nicht so alt. Dafür bringen sie mit Sicherheit dem Müllentsorger Glück, denn die 8 ist die Glückszahl. Ich hab auch was eingeworfen.
Um raus zu kommen, klettern wir einfach über die Absperrung, denn wir sind halb aus Versehen in den „wilden“ Teil des Parks gelangt.
Hier am Ausgang haben wir den größten Gingko meines Lebens gesehen. Toller Baum.
Teilerledigt.
Hurra! In der letzten Woche haben unsere Zwillinge ihre schriftlichen Abiturprüfungen gehabt.
Sie sind natürlich total erleichtert. Dieses Hin und Her, bis klar war, dass und wo die Prüfungen stattfinden, war schon nervenaufreibend. Dabei sind sie ja nicht nur von den Zuständen in Deutschland abhängig gewesen, sondern vor allem davon, ob die Prüfungen für ihre Klassenkameraden in Peking stattfinden. Nach zähen Verhandlungen und schweren sicherheitstechnischen Auflagen von Bezirksregierung und Gesundheits- und Erziehungsbehörde durfte schließlich die Prüfung durchgeführt werden und damit auch die in Deutschland befindlichen AbiturientInnen antreten.
Die Kids wurden alle nach Marne eingeladen. Dort gibt es das Europa-Gymnasium, dessen Schulleiter sich bereit erklärte, die Konditionen zu schaffen, unter denen die Tests abgenomen werden dürfen. Die Kultusministerkonferenz (KMK) überwacht die Gleichbehandlung der Prüflinge. In China wurde zuerst geschrieben, ab 10:00 Ortszeit. Um 14:00 Peking-Zeit fingen unsere Kids dann mit den Prüfungen um 8:00 Ortszeit Marne an. Es muss ja schließlich sichergestellt werden, dass keine Aufgaben oder gar Lösungen in ihre Hände und Gehirne gelangen.
Untergebracht waren sie in einem Hotel, das auch eine Sondergenehmigung der KMK sehen wollte, sonst hätten sie sie nicht dort übernachten lassen gedurft.
Zum Glück fuhren Züge und sie konnten die letzten Kilometer vom Bahnhof freundlicherweise abgeholt werden.
Es tut uns Eltern natürlich leid, dass wir nur mit Mutmacherei und Geld Hilfestellung geben können. Aber in diesem Schuljahr wird das nichts mehr mit der Einreise unserer Jüngsten.
Im Mai kommen noch die mündlichen Prüfungen und dann sind sie frei von Schule.
Alltag weit weg
Jetzt wisst ihr auch in Deutschland, wie es uns vor 2 Monaten in China ergangen ist. Jetzt würden wir ja gerne sagen, dass in 2 Monaten das Leben wieder zur Normalität zurückkehrt. Aber das können wir nicht bestätigen. Ja, es ist in Peking etwas normaler geworden, aber von einem normalen Alltag sind wir weit entfernt.
Ich mein, wir gehen shoppen, essen in Restaurants, gehen auch mal einen Cocktail trinken, machen Ferien, weil jetzt Osterferien sind.
Die Spargelzeit ist auch in China angebrochen, wobei weißer Spargel ein seltenes Gemüse ist.
Noch immer wird man überall am Eingang auf Fieber überprüft, hier in Sanlitun beim Eingang ins sogenannte Village.
An vielen Stellen muss man auch eine App bemühen, um zu beweisen, dass man bereits 14 Tage in Beijing ist und nicht aus dem gefährlichen Europa kommt.
Maskenpflicht ist überall auf den Straßen, ob es nun Sinn macht oder nicht. Viele Menschen haben auch Staubmasken für die Augen auf.
Desinfektionsmittel wird viel versprüht.
In den Parks achtet man auf Abstand.
Die Blüten an den Bäumen und Büschen werden zu Stars, wie jedes Jahr.
Kinder dürfen lange noch nicht auf die begehrten Spielplätze.
Im IKEA-Restaurant bekommt man noch nichts zu essen. Üblicherweise findet man hier sonntags kaum einen Sitzplatz.