Kategorie-Archiv: Deutschland

zu. Edeka!

Martje kommt nach Hause und erzählt ein Gespräch mit einem Mitschüler:
Sagt er: Du, lass uns Edeka gehen. – Sach ich: Zu Edeka! – Er: Was? Edeka zu? Dann lass uns Aldi gehen. – Ich: Zu Aldi! – Was, Aldi auch zu? Gestern war Aldi doch noch auf. Wo gehn wir jetzt?
Dass hier die weibliche Intelligenz über der männlichen Ausdrucksfähigkeit steht, ist die vordergründigste Erkenntnis, gefolgt von dem traurigen Schluss, dass eine sich wandelnde Sprache sich nicht immer zum Besseren verändert. Dass ich schon letztes Jahr Rücken hatte, und mein Geld nicht mehr reicht, um Edeka (zu) kaufen, muss ich wohl hinnehmen. Ich versuch aber immer noch, meinen Kindern beizubringen, dass es iss! heißt und nicht ess! (das haben meine Eltern mir immer schon beizubringen versucht und letztlich auch geschafft), was andere Leute machen, geht mir eigentlich am Arsch. Echt jetzt.

Wir sind Dorfmeister

Unsere Kinder sind ja ziemlich aktiv. Die Zwillinge sind in der letzten Woche in der Schule beim Sponsorenlauf gestartet. Pro gelaufene Runde von 1,2 km Länge mussten die Sponsoren mind. 50 ct spenden.

3-L1055075-001

Wer waren die Sponsoren unserer Kinder? Wir natürlich. Also haben wir ihnen gesagt, dass sie sich nicht so anstrengen sollen, damit wir nicht so viel bezahlen müssen. Aber als wir aus Peking wiederkamen, hatte Solveigh 15 Runden und Jan Ingmar sogar 20 gelaufen. Nur Martje war brav gewesen und bei 6 Runden aufgehört.

L1055080.jpg L1055081.jpg

So hatten die Zwillinge wenigstens schon mal genug Training und wurden beim Dorffest fünf Tage später jeweils erste Sieger.

L1055093.jpg L1055101.jpg

Impfungen und Fingerabdrücke

Wegen China sind wir bei den Weißkitteln zu Stammgästen geworden. Erst zum Tropeninstitut, um die Tropentauglichkeit attestieren zu lassen, dann zum Hausarzt für die Impfungen. Diese kommen im Wochenrythmus, weil es so viele sind. Ich warte nur noch darauf, dass die Sprechstundenhilfe, sobald sie uns sieht, schreiend durch die Praxis läuft.

DSCF6058

Und nach Berlin zum Auswärtigen Amt mussten wir auch alle fahren, um dort die Fingerabdrücke abzugeben. Ich fand es beim letzten Mal schon merkwürdig, dass es nicht möglich ist, im Einwohnermeldeamt die Greiferchen auf die grüne Glasplatte zu legen, aber eine bezahlte Reise in die Hauptstadt ist auch mal ganz schön.

L1054112

Der Tag wurde durch eine Zugverspätung so lang, dass nur noch ordentliche Portionen chinesische Nudeln helfen konnten.

L1054195_1

 

Alte Bekannte

Gestern saß ich mit Martje im Auto auf der Rückfahrt von HH, wo wir auf einem Konzert waren, als sie erzählte, dass jemand, der in Teheran ihr Klassenkamerad war, sie gerade angefacebooked hat. Und dass er die nächsten 4 Jahre Peking unsicher machen würde. Sie schrieb kurz und knapp zurück: Ich auch.
Ob es jetzt tatsächlich 4 Jahre werden, wissen wir ja noch nicht, aber 2 auf sicher. Und da die ganze Familie zu dem Jungen total nett ist und sie die ersten waren, die sich in der Fremde etwas um uns gekümmert haben, freuen wir uns natürlich noch etwas mehr auf Peking.
Wie das Leben manchmal spielt! Klein ist die Welt.