Jetzt waren wir noch mal in dem Krankenhaus, wo Martje operiert wurde, da sie über Wundschmerzen klagt.
Der Ablauf ist folgendermaßen:
Erst holt man sich per Internet oder Telefon einen Termintag. Mit der empfangenen SMS geht man dann am besagten Tag zur Kasse des Krankenhauses (Kasse ist gut: es gibt 25 Kassen) und bezahlt für den Arztbesuch. Weil es ein Spezialist ist, umgerechnet 28 Euro. Auf der Quittung steht gleich mit drauf, wo man hin muss und wann man etwa drankommt.
20 Minuten später waren wir im Sprechzimmer. Der Arzt konnte ganz ordentlich Englisch, sein Gehilfe, der den Papierkrieg machte, auch.
Übrigens sind zur Zeit haufenweise Gesundheitsapostel unterwegs, die auf der Straße anbieten, einem den Blutdruck zu messen.
Im Park ist bei den MahJiang-Tischen sogar eine kleine Messe, bei der man gezielt nach der Diagnose nach TCM-Art behandelt werden kann.
Nachdem klar war, dass es nichts Ernstes ist, sollen wir wenigstens noch mal zum Röntgen, ob inwendig alles so ist wie gewünscht. Für knapp 20 € kriegen wir einen Zettel für die Röntgenbilder. Die Röntgenabteilung ist im Keller, wo wir uns an einem Schalter melden, dann mit einem Terminzettel einen der 10 Röntgenräume aufsuchen. 10 Minuten später ist das gemacht und uns wird gesagt, die Bilder seien in einer Stunde fertig. Also haben wir Zeit, in der Gegend einen Spaziergang zu machen und den Bettlern vor dem Krankenhaus etwas Geld in die Box zu stecken.
Nach einer Stunde Bummeln durch die nah gelegene Prachtstraße WangFuJing Lu gehen wir wieder in den Keller zum Röntgendrucker. Dort lassen wir den Code scannen und voilá! die Röntgenbilder werden direkt vom Gerät ausgespuckt. Damit geht es wieder in den achten Stock zum Doktor, diesmal ohne Wartezeit, um das Ergebnis zu erfahren.
Jetzt wird Martje hoffentlich bald wieder durchgrünen.
Achja: Das allerbeste Krankenhaus ist das, welches man gar nicht erst braucht.
Und hier der allerbeste Rollstuhl: