Nein, dies ist noch nicht Downtown, im Gegenteil, dies nagelneue Buchgeschäft ist schon in Betrieb, obwohl noch lange nicht alles fertig ist. Die Stromleitungen hängen offen aus der Decke – egal.
Bevor wir unser Auto hoffentlich verkauft bekommen, mussten wir ja noch mal tanken. Dieser Motorradfahrer mit Bart gehört mit Sicherheit zur Sepah, der Revolutionsgarde, sonst würde er kaum eine Goldwing erlaubt hier fahren können. Von Anmelden kann übrigens keine Rede sein: ein Nummernschild haben solche Motorräder nicht, kein Verkehrspolizist kann gegen solche Leute etwas machen.
Gegen solche Art von Transportunternehmen kann die Polizei auch nichts machen – solange der Fahrer einen Helm trägt und Führerschein und KFZ-Schein dabei hat.
Jetzt ist grad die Zeit von Pfirsichen, Aprikosen, Kirschen, Mango und natürlich Melonen. Vor allem an Autobahnauffahrten stehen die Händler und weit vorher wird schon angekündigt, was es alles gibt.
Direkt neben einem Obstgeschäft ist es natürlich sinnvoll, eine Motorradwerkstatt zu haben.
Weil Energie so teuer geworden ist, kommen die Leute auf unehrliche Ideen, der Besitzer des Restaurants, in dem ich mit Freund Benny einen Abend verbrachte, erzählte uns stolz, er hätte die Stromleitung so modifiziert, dass das meiste nicht gezählt wird. (Für Gas gibt es auch spezielle Geräte, die für 100.000 Toman in die Leitungen eingebaut werden.) Das nennt man dann Barq-e emami, Strom des Emams (Khomeini). Der hatte nämlich zu Zeiten der Revolution versprochen, dass öffentlicher Transport und Energie für alle umsonst sein würde. Von dem Versprechen ist nicht viel übergeblieben, also holen sich die Menschen, von dem sie glauben, dass ihnen zusteht.
Jetzt aber Bilder von der Unterstadt:
Der Besitzer dieses Autos hatte mal vor langer Zeit einen VW aus Deutschland überführt, daher die ovalen Kennzeichen vom Zollhafenamt Hamburg. Die Verehrung für D ist beinahe grenzenlos.
In dieser Werkstatt werden aus Ton Öfen für die traditionelle Brotherstellung gemacht. 4 Tage werden die riesigen Töpfe noch im Brennofen gebacken und dann in alle Welt in iranische Restaurants exportiert.
Der Motorradfahrer hilft seinem Kollegen mit dem Fuß etwas nach.
Fast 30 Jahre fährt dieser LKW bereits durch Iran und auch außerhalb des Landes (Transitkennzeichen war vorhanden).
Zementverkauf:
Unter all diesen Nummern ist der Ladenbesitzer erreichbar:
Und jetzt kommen wir wieder mal nach Shush, wo der Boden quietscht, weil er so mit Motor- und Getriebeöl getränkt ist.
Sackgasse:
Ich war dort mit Benny am Donnerstag, wenn vor fast jedem Geschäft Datteln ausliegen, von denen man sich nehmen kann. Vor dem Verspeisen führt man die Hand an Stirn und Brust (bekreuzigen ohne Querbalken) und gedenkt der Toten.
Und dies Schaf muss noch schnell zu einem Fest, das es nicht überleben wird.
Eine der letzten Messerschmieden in THR.
Die Rückreise rückt immer näher, bald müssen wir dies Gesicht wieder öfter sehen. Dies war am Tag des Frauenfußball-Eröffnungsspiels in der Residenz des Botschafters.