Auch wenn wir noch keine eigenen Töpfe haben und notdürftig mit den uns von der Schulpatengruppe zur Verfügung gestellten Küchendingen begnügen müssen, gehen wir doch eigentlich zu oft essen. Es schmeckt aber auch! Unsere Kinder, die bekanntlich in Deutschland schon krüsch waren, haben es hier noch schwerer und müssen sich erst langsam an die chinesische Kost gewöhnen.
Ich hoffe, das Mensa-Essen, bei dem auch immer ein lokales Gericht dabei ist, hilft den Kids, einen kosmopolitischen Geschmack zu entwickeln. Manchmal schmeckt es ihnen jetzt auch schon ohne Zwang.
Vor den besseren Restaurants, die wir uns auch nicht oft leisten können, stehen schick angezogene, manchmal befrackte Parkeinweiser, die den Cayenne oder Bentley in die Lücke weisen. Zum Antritt des Dienstes gibt es einen Appell, bei dem die Bediensteten auf 3000 Jahre Pekingente schwören müssen oder so. Sehr militärisch.
Übrigens erzählte eine chinesische Freundin, dass unter den fünf wichtigsten Wünschen der Deutschen ESSEN an erster Stelle steht. Auf der Liste der Chinesen ist essen gar nicht erwähnt, weil es so selbstverständlich ist, dass niemand sich vorstellen kann, es gäbe nichts. Das war mal anders, als unter Mao Millionen verhungert sind, weil auf dem Fünfjahresplan das Falsche stand.
Traditionell wird morgens eher deftig gegessen, was meine Marmeladenfrühstücke zur Ausnahme macht.
Da wir gar nicht wissen, was wir bestellen, zeigen wir entweder auf die Teller der schmatzend und schlürfend Genießenden und deuten an, das gleiche zu wollen. Oder wir fragen nach der Bilderkarte, die manchmal auch an der Wand hängt und wählen von dort.
Auf dem Teller links häufen sich kleingeschnittene Kartoffeln, die kurz mit Gemüseschnipseln frittiert werden: chinesische Pommes.
Im Jiaozi=Maultaschen-Restaurant:
Und zum Schluss ein Bild, das man sonst nie zu Gesicht bekommt: nach dem Essen, wenn die Teller leer sind.