Hamed aus Mahan empfahl uns seinen Freund Hossein aus Kerman, uns auf die Reise in die Wüste bis hinter Shadad zu begleiten. Dort soll es die besten Orangen Irans geben. Auf dem Weg bogen wir in Sirch ab, um eine 1000jährige Zypresse zu besichtigen. Irgendwo hier in der Gegend gibt es angeblich welche, die 4000 Jahre auf dem Knüppel haben, aber die kriegten wir nicht zu Gesicht. Von weit oben konnte man schon das grüne Ding sehen, was inmitten der braungrauen Dächer herausstach.
Obwohl es auf der Karte nur eine gerade Straße gibt, die dann weiter nach Birjand und Mashhad führt, sind wir recht oft abgebogen, an Kreuzungen, wo es kein Schild gibt; also alleine hätten wir uns gewiss verfahren und diese schönen Plätze nicht entdeckt. Außerdem war es total interessant, was Hossein erzählte.
Als erstes brachte er uns an einen Ausgrabungsort, wo Siedlungsspuren von vor 6000 Jahren gefunden wurden. Eine Betonmauer ist drumherumgezogen, wohl hauptsächlich gegen Sandstürme, und damit man nicht auf die wertvollen Mauerreste tritt, ist Nato-Draht rundum verlegt.
Auf dem Weg in die Wüste kamen wir gleich an mehreren Karavanseraien vorbei, von denen diese am besten erhalten war. Ein Pulk Frauen war grade im Qanat Wäsche waschen.
Hossein zeigte uns dann, wo das Wasser herkommt. Diese Mauer ist nur dazu da, dass kein Kamel in das große Loch fällt.
Darunter ist nämlich der wasserführende Kanal, der von einer Quelle in den Bergen ausgehend gegraben wurde und alle sagen wir 50 bis 100 Meter gibt es ein Loch für den Abstieg und die nötige Beleuchtung, wenn der Qanat gewartet werden muss.
Hier gibt es aber einen bequemen Eingang:
und wir landen in einer Grotte, wo frisches klares Wasser gaaanz langsam den Berg hinabfließt. Und manchmal verstopft was, dann muss ein kleiner Mensch in den Tunnel und muss ihn bereinigen. Man sagt, die Qanate in Iran seien insgesamt so lang wie die Entfernung von der Erde zum Mond.
An einer mondähnlichen Landschaft vorbei geht es zum Picnicplatz, nah bei der letzten Tankstelle für 250 km, wenn man weiterfahren will.
Hier beginnt die eigentliche Dast-e Lut, eine der unwirtlichsten, weil trockensten Wüsten der Welt. Im Sommer herrschen Temperaturen bis 65° C, und es gibt schlicht keine Lebewesen dort (ich habe gehört, nicht mal Bakterien)
Die Sandsteingebilde, die hier herumstehen sind in den Wüsten dieser Welt einzigartig, und heißen Kaloots.
Schade, dass wir nicht mal eben fürs Wochenende hier herfahren können.