Kerman ist bekannt für seine traditionellen Badehäuser, die in Zeiten von fließend warmem Wasser nicht mehr ausreichend genutzt werden. Daher konnten wir eines als Museum besichtigen, in einem anderen, das als Qahwexune (Kaffeehaus) eingerichtet wurde, uns mit Tee aufwärmen. Merkwürdigerweise heißen die Häuser, in denen man Wasserpfeife und Tee bekommt, Kaffeehäuser, obwohl man dort keinen Kaffee serviert.
Dieses hat im hinteren Bereich auch noch ein Restaurant, wo das nicht mehr benutzte Bassin mit einem Essplatz überbaut ist
Im Hauptraum gibt es jeweils für die einzelnen Stände (Bauern, Handwerker, Mullahs, Kaufleute) Nischen, wo man gemeinsam, aber doch vom andern Stand getrennt, plaudern und sich auf die Waschung vorbereiten konnte.
Von dort geht es in den eigentlichen Badebereich, wo man derbe abgeschrubbt, geschröpft, massiert oder einfach nur mit Wasser übergossen wurde. Die Museumswärter haben alle eine Ölheizung vor der Nase, weil es ziemlich frisch in den Gewölben ist. Das war mal anders: ein mit gut einem Meter Wasser gefüllter Raum so groß wie das Becken hier, wird vom Keller aus dauernd befeuert. Dort kann man dann das warme Wasser entnehmen. Die Restwärme der Luft wurde unter dem Fußboden durch Kanäle geleitet – Fußbodenheizung eben. Ein Besucher erzählte, die Stützen seien alle mit Bleifüllung hergestellt, damit in dieser erdbebengefährdeten Zone die Stützen die Energie nicht weiter an das Dach leiten.
So einen Topf hätten wir vom Bazaar ja gerne mitgenommen, aber dann hätten wir ein oder zwei Kinder in den Topf stecken müssen, um noch Platz im Auto zu haben.
Ebenfalls im Bazaar gibt es eine Karavanserai, die grade wieder instandgesetzt wird. Die Hölzer, die aus der Wand des Eingangs rauskucken, sind Bewehrungsstangen, an denen die Gipsarbeiten dann befestigt werden.
So sieht das Tor von innen aus.
Hier ist der Gips zum größten Teil noch drangeblieben.
Auf dem Weg nach Yazd kamen wir an einer von 2 übriggebliebenen runden Karavanseraien vorbei und begehrten Einlass. Ein Spanier hat das 400 Jahre alte Gebäude wieder aufbauen lassen und betreibt es jetzt als Gästehaus. Nur Ausländer dürfen in Zein-o-Din übernachten und die Preise sind gesalzen: 48 € nimmt er pro Nacht/Person. In Yazd haben wir für die ganze Familie mit Frühstück etwa so viel bezahlt. Aber dafür bekommt man wohl sehr gutes Frühstück und Abendessen und schläft hinter Vorhängen wie vor Hunderten von Jahren. Und rundgeknüpfte Teppichläufer gibt es auch nur hier. Die Atmosphäre ist jedenfalls einzigartig.^
Zum Speisesaal: