Kambodscha 2.0 #11, Chi Phat

Von der Brücke über den Tatai-Fluss starten wir zunächst mit dem Taxi bis zur übernächsten Brücke (AnDeungToeuk-Bridge). Der dortige Service Point ist ein Bretterverschlag, in dem Schulkinder Kekse und anderen Schnuppkram und Erwachsene Benzin und Bootstickets kaufen können.
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Von hier geht es mit einem Boot direkt zu unserem nächsten Ziel – Chi Phat. Auf der Reise ist neben Schauen noch Zeit zum Lernen und Lesen. Immerhin dauert die Fahrt 3 Stunden
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Es handelt sich bei Chi Phat um einen Ort, der früher von Tropenholzeinschlag, Brandrodung und Wilderei gelebt hat. In dieser strukturschwachen Gegend im Kardamom-Gebirge gibt es nicht viel Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Die Wildlife-Alliance von 2002 hat es geschafft, die Bevölkerung mit dem Gedanken von Ökotourismus zu infizieren und heute leben große Teile des Dorfes unter anderem vom Besuch Fremder. Anders als im letzten Resort gibt es hier bis 23 Uhr Strom und WLAN. Die Kinder sind gerettet!
In der näheren Umgebung kann man Wasserfälle besuchen, Touren machen, lernen, wie man eine Motorkuh fährt und wie der Müll entsorgt wird. Es ist im Gegensatz zu anderen Orten in Kambodscha tatsächlich recht sauber.
Wir machen am ersten Tag einen Kochkurs und lernen Curry zu kochen, inklusive Marktspaziergang mit Zutatenerklärung. Das Mörsern der Gewürzmischung dauerte 20 Minuten!
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Eine unserer Köchinnen.
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Trotz allen Fortschritts: Teewasser wird auf dem Holzkohleofen gekocht.
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An einem Tag unserer Reise regnete es. Man kann sich vorstellen, wie matschig es in der Regenzeit erst wird, wenn ein Tag schon alles in roten Moder verwandelt.
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Dann kam nach reiflicher Überlegung unser Waldausflug! Wir hatten zunächst überlegt, einen Ausflug in den Urwald für einen, vielleicht 2 Nächte zu unternehmen, entschieden uns dann aber für 3 Nächte im Dschungel. Pro Person macht das 90 $. Immerhin ist das Essen für 4 Tage, ein Führer und ein Koch dabei. Wir bekamen Camouflage-Rucksäcke gestellt und mussten darin neben unseren persönlichen Dingen 3 Liter Wasser, die Mückennetzhängematte und eine Decke für die Nacht unterbringen. Ich hatte noch meine 2 Kilo schwere Nikon F5 Filmkamera dabei…
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Jeden Tag gingen wir ungefähr 20 Kilometer.
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Gleich am ersten Tag, beim ersten Stop hatte ich furchtbare Blasen an der Hacke. Ich trage sonst fast nur Stoffschuhe und die guten Wandertreter hab ich nur einmal im Jahr an.
Am Nachmittag hatten dann alle die ersten Blutegel an den Füßen. Mit Anti-Mückenspray besprüht lassen sie schnell von einem ab.
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— W E R B U N G —
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Vor allem nicht, wenn man mit ein bisschen Kletterei in den tollsten Wasserfällen baden kann.
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Danach gibt es Essen.
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Immer wieder sprang einer der beiden Begleiter in den Dschungel und holte irgendeinen Bambus oder was anderes aus dem Gehölz, was es dann zum Essen gab.
Wenn man nichts zu trinken hat, kann man auch einfach aus ner Liane saufen.
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So sieht der Dschungel seitlich des Pfades aus.
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Jetzt wissen wir, wo das Camouflage-Design herkommt.
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Unsere Begleiter Choar und Mao mussten immer viel rauchen.
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Morgens, mittags und abends warme frisch zubereitete Mahlzeiten.
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Dinner bei Kerzenschein.
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Mao hatte auch ein Fischernetz dabei und fing über Nacht Barsche oder so .
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Der erste Rastplatz war mit Dach.
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Bei der zweiten Haltestelle mussten wir erst einen Baum für die Hängematten fällen und eine Plastikplane als Dach spannen. Ich muss sagen, an dem Tag waren wir alle an unserer Grenze. Mao, unser Guide bastelt noch.
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Schön, wenn man vorm Mittagessen noch mal in die Flut springen kann.
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Die Kaskadenlandschaft ist so schön, eigentlich kann sie nur von Chinesen gebaut worden sein. Steffi weiß, woher die Löcher im Fels stammen: Kleine Steine werden vom Wasser immer im Rund gewirbelt und mahlen sich in den Fels. Perfekte kleine Badelöcher für die Schmetterlinge.
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Steinlöcher
Schmetterlinge

Choar. der Koch:
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Und Mao, der Guide:
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Auf dem Nachhauseweg kamen wir an dem Haus von Mao vorbei und machten dort noch kurz Rast.
Frau und Kind, die älteste ist noch in der Schule gewesen.
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Am Wegesrand gibt es vor den Häusern so kleine Häuserchen, die natürlich keine Briefkästen sind, sondern Altäre.
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Und so sehn die Häuser aus:
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Am Ende waren wir glücklich wieder im Dorf angekommen. Ich bin die letzten 3 Km auf dem Moppet gefahren. Meine Füße waren auf den andern 70 km nicht besser geworden. Und wir brauchten 2 Tage, um uns von den Strapazen zu erholen. Aber wir bereuen keine Sekunde dieses Ausflugs.
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