Seit einigen Tagen freue ich mich bereits auf den Kochkurs, für den ich mich vor 2 Wochen angemeldet habe. Er wird ausgerichtet in einem umgebauten Häuschen in einem Hutong, das sind die kleinen Viertel mit meist eingeschossigen Gebäuden, die um einen kleinen Hof gruppiert sind. Die Lokalität heißt entsprechend.
Von der Dachterrasse aus bekommt man einen guten Eindruck von der Gedrängtheit der Häuser, in den Gassen kann man für eine Weile verloren gehen und eine bestimmte Adresse ist nur mit guter Ortsbeschreibung zu finden.
Auch einige andere Deutsche wollen chinesisch kochen lernen. Weil wir nicht überpünktlich kommen, werden Ingrid und ich in die internationale Gruppe gesteckt. Sophia aus der Mongolei, unser chef, spricht ein breites Amerikanisch. Sie erklärt uns die fünf Geschmacksrichtungen, von heißen und kalten Zutaten, bringt uns bei, wie wir fingerkuppenfreundlich mit dem Großen Hackemesser kleine Schnipsel aus Karotte und Sellerie machen, und rührt um, wenn es bei uns nicht schnell genug geht. Mein Ziel ist, mal für meine Familie chinesisch zu kochen, ohne dass jemand mit Stäbchen im Essen rührt und mäkelt.
Die Speisekarte: Schmorhuhn mit Shiitakepilzen und Karotten, Lilienknospen mit Sellerie und gebratene Glasnudeln nach Sechuan-Art.
Das Essen schmeckt super. Die Verdauungsfahrt bringt uns an den Beihai-See, in den selbst bei winterlichen Temperaturen um die 6 Grad noch Unerschrockene gleiten und 10 Minuten ihre Runden drehen. Ich hab meine Badehose vergessen, so´n Mist.
Und wieder haben wir in Beijing Gegenden entdeckt, die es sich öfter zu besuchen lohnt.