Krankenhäuser bis fast zum Kotzen

Diese Woche fing ja noch ganz lustig an: am 11.11. war St. Martinstag (kennt man in Norddeutschland inzwischen glaub ich auch) für die Grundschule und den Kindergarten. Traditionell spielt der 2. Schulleiter den Bettler (ohne Brille, Ehering und Schuhe), der vom Hl. Martin gerettet wird. Er meinte, die Rolle passt zum Lehrer. Da hat einer mit A14-Gehalt und Auslandszulage aber gut reden.
Am nächsten Tag war ich mittags zu einem Bekannten bei Muttern eingeladen. Es war sehr herzlich und schön, so dass ich Steffi mit einem Taxi von der Schule dorthin bringen ließ.
Während die Kinder mit Steffi im Park waren, durfte ich auf AliReza´s Motorrad in THR eine kleine Runde drehen. Als wir zurückkamen, waren alle in heller Aufregung. Martje hatte sich unter einem Schaukelpferd, das nicht vom TÜV Rheinland abgenommen worden war, den Fuß eingeklemmt und wir mussten ausschließen, dass er gebrochen ist. Also ins Krankenhaus, das zum Glück nur ein paar Schritte entfernt liegt.
Die Prozedur ist für uns eine andere als in D: Zunächst wurden wir in die Ojans (Ambulance) geleitet, wo großer Trubel herrschte, da wir nicht die einzigen waren. Und alle in einem Raum ohne Privatsphäre. Wär mir im Notfall auch egal.
Haben Sie eine Akte ausgefüllt? Na gut, machen wir. Die Ärztin diagnostizierte. Lustig im Ernst war, dass alle Weißkittel erstmal M.´s Kopf und Brust abtasteten, da in die Akte jemand „Pferd“ reingeschrieben hatte, und „Schaukel-“ nicht. Dann wird man mit Zettel zum Röntgen geschickt, von dort wieder zurück zur Kasse, wo man die Bilder bezahlt.

Die Kasse liegt gleich beim Eingang, alle anderen Stellen wie Rö, Doktorenzentrale, Apotheke möglichst weit davon entfernt…
Mit dem Beleg zur Rö-Abteilung zurück. Dann Bild gemacht. (Hier hab ich übrigens zum ersten Mal eine Bleischürze gesehen, und ich kenn leider schon einige Röntgenabteilungen in IR.) Mit Bild zum Doc. Der sagt, mach noch eine Vergleichsaufnahme. Wieder zum Röntgen, und ein Zettel vom Doc mit Nummerncode sagt dem Mann an der Kasse, was es kostet. Beim Röntgen stell ich fest, dass der Zettel für die Arbeit des Arztes war. Beim Röntgen krieg ich einen neuen Zettel. Also wieder zur Kasse. Endlich kann Bild Nummer zwei gemacht werden. Doc sagt, ist nicht schlimm, aber wir wollen den Fuß für ein paar Tage ruhigstellen.
Also braucht er eine Gipsschiene. Die gibts in der KH-Apotheke. Ein Wisch mit Nummerncode sagt dem Apotheker, was er geben und nehmen soll. Er gibt aber lieber eine Rechnung, die ich an der KH-Kasse bezahlen soll.
Mit der Quittung bekomme ich die Heilmittel. Damit zum Gipsraum, wo zwei Gipser sich um Martje kümmern und die gekauften Sachen verarbeiten. Leider wurde das ziemlich schwer, so dass Martje eher unruhig als ruhiggestellt wurde.
Nach 3 Stunden konnten wir wieder nach Hause fahren. Inzwischen ist sie bis auf ihre Influenza wieder obenauf.

2 Tage später: Bei der Generalprobe für die Zirkusaufführung rutschte Solveigh im Flur aus und schlug sich ihr Gesicht blutig. Die eine Hand tat auch weh. Nun waren wir ja schon im KH, weil hier der Circus stattfindet. Also können wir auch einfach runter in die Ambulanz und sicherstellen, dass es nichts Ernstes ist. War leider nix: Wieder ein Röntgenraum mit Bleischürze benutzt – Finger gestaucht und Näschen gebrochen.
Jetzt fehlt nur noch JanIngmar, dann glaub ich an tiefere Mächte, die uns hier rausekeln wollen. Lustig fand ich, dass im Röntgen-Vorraum eine Plüschkuh im Rasta-Outfit hing, die einen Joint raucht und Steeldrum spielt.

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