Mashine nou daarim

Nun ist unser Nouruz-Tisch fertig. In der Schule wurde am Tag Chaharshanbe (=Donnerstag) Suri auch gefeiert, der Hadshi Firuz (so ne Art Schornsteinfeger, allerdings in rot gekleidet, der auf dem Tamburin Krach macht) war da, es wurden Feuer entzündet, wo die Kinder rübersprangen, was Glück bringen soll. Wer´s sehen will, muss mal die Internetseite der Schule anklicken:
schulwebs1.dasan.de/ds_teheran/aktuelles_norouzfest_0809.htm
Und die Fische vom Schul-Nouruztisch bekamen wir mit, so dass nach dem Ableben eines weiteren Fisches noch 3 bei uns übrigblieben.
Drei Tage meines Lebens musste ich der Arbeit fernbleiben, weil das Anmelden des Autos so viel Zeit in Anspruch nahm. Ein Tag mussten wir zum östlichen Ende der Stadt, wo beim Notar die Umschreibung des Autos begann. „Name des Vaters?“ – „Heinz, wieso?“ Die Frage hatte ich beim Anmelden des ADSL-Anschlusses bereits beantworten müssen.
Am nächsten Tag ging es ohne persisch-englische sprechende Bekannte mit dem Verkäufer auf die Zulassungsstelle, die am gegenüberliegenden Ende der Stadt liegt, wo wir Nummernschilder zu bekommen hofften. Da am nächsten Tag (wieder mal) Feiertag war, fanden wir eine ungelogen 2 km lange Schlange von Autos vor, in die wir uns einreihten. Nach 2 Stunden waren wir dran – leider hatte ich unsere Telefon- und Wasserrechnung nicht dabei, die beweist, dass ich auch wirklich da wohne, wo ich gesagt hatte. Und der Mietvertrag lautet ja nicht auf meinen Namen, sondern der der Schule. Also mussten wir mit dem Taxi zurück zur Schule und nach Hause. In der Schule war grade die Feier zu Chaharshanbe Suri. Trotzdem war die Verwaltungsangestellte so nett, mir den Mietvertrag zu kopieren und draufzuschreiben, dass wir die Wohnung dauerhaft in Besitz haben.
Damit und mit den Rechnungen bewaffnet gings zurück aufs Amt. Und tatsächlich konnten wir nach insgesamt 8,5 hrs die Schilder in Empfang nehmen. Für 80 Cent wurden sie noch schnell an die Stoßstange genietet. Dann konnten wir zurück ins Verkehrschaos. Glücklicherweise passierte dem Vorbesitzer das, was mir am Vorabend schon 2x passiert war – wir blieben liegen. Es war die Benzinpumpe, die Aghaye Hadi am folgenden Tag noch tauschte, auch die nicht funktionierende Handbremse wurde in Ordnung gebracht. Beim abschließenden Notarbesuch, um das Auto auf meinen Namen umzuschreiben, verifizierte ich mich nicht nur mit Unterschrift, sondern auch mit Fingerabdruck. Am Abend war das Auto fahrbereit, mit neuem linken Reifen, Muttern an allen Rädern, neuer Front- und Heckscheibe und einer CD-Stereoanlage mit Fernbedienung. Da heute auch Feiertag war, fuhr ich mit der Mashin zur Arbeit – die Straßen THR´s fast nur für mich. Ein guter Tag zum Fahrenlernen, immerhin ist der Wagen 1,90m breit und so hoch, dass ich in den geöffneten Motorraum nur greifen kann, indem ich auf die Stoßstange klettere.
Aber die Kinder lieben den Wagen schon, und am ersten Abend, an dem er vor der Haustür stand und wir ihn innen saubermachten, schlich gleich ein anderer Amischlittenbesitzer um das Fahrzeug rum, bis ich rausgeklettert kam. Wenn ich Probleme hätte, sollte ich mich nur melden. Er würde im Nachbarhaus wohnen und kenne einen guten Mechaniker.
Ich habe keinen Zweifel, dass, wenn wir liegenbleiben sollten, sofort 30 Mann hoch um uns stehen, und alles versuchen, um uns wieder flott zu kriegen. Aber das liegt ja noch in weiter Ferne ;-))

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