Musik

Heute gehen wir in ein Konzert. Starsailor heißt die Band. Sie soll so ähnlich sein wie Coldplay. Hab ich auch noch nicht wirklich gehört, ist aber Britpop. Kann also ganz nett werden. Vor allem interessiert uns natürlich, wie so ein Konzert in China stattfindet und tatsächlich ist es in Nuancen anders als in Deutschland.
Ein bisschen erinnert es an eine Klassik-Veranstaltung, denn der Ort ist ganz altmodisch – russisch. Die BJ Exhibition Hall ist ein Riesenbau mit einem zentralen Turm, auf dem schon von weitem der Rote Stern leuchtet. Und nicht nur um die Weihnachtszeit. Überlebensgroße Lenin-, Trotzky-undsoweiter-Figuren zieren den Mittelbau. Im linken Seitenflügel ist die Halle, in der das Konzert stattfindet. Der halbrunde Platz davor ist schnell zugeparkt.
Erstes Konzert
Wir werden wie beim Einchecken am Airport geröntgt und dürfen dann unser Jacken abgeben. Eine Schlange wartet auf Einlass, wir stellen uns an. Das hätte gar nicht nötig getan, denn richtig voll wird es nicht in dem Riesensaal, der uns an die Alsterdorfer Sporthalle erinnert.
Erstes Konzert
So sind wir ganz nah an den Stars, direkt am Zaun, wo die Sicherheitskräfte uns am Erklimmen der Bühne hindern könnten.
Die Notausgänge sind zahlreich und gut angezeigt.
Erstes Konzert
Alle sind friedlich, eine Berührung des Nebenmenschen kommt so gut wie nicht vor und pünktlich um 8 geht es los. Die Anlage ist so laut, dass meine Hosenbeine vom Druck der Lautsprecher allein in Bewegung geraten. Die Musik ist gut, spricht uns aber auch nicht so doll an, dass wir in den nächsten Plattenladen rennen müssen. Aber ich sehe, dass viele meiner Nachbarn die Texte mitsingen können.
Erstes Konzert
Erstes Konzert
Als die Zugabe gegeben ist, gehen alle sofort raus. Keiner hat Müll weggeschmissen, es gab ja auch nichts zu trinken, also gibt es keine besoffenen Randalierer, und als wir 15 Minuten später nach draußen kommen, ist der Riesenparkplatz schon leer.

Jetzt will ich aber auch selber Musik machen. Kaum habe ich einem der Musiklehrer der DSP meinen Wunsch mitgeteilt, da hat er mir schon leihweise ein Saxofon zur Verfügung gestellt. Wer sich mit den Dingern auskennt, weiß, dass das Beste vom Besten ein SELMER aus Paris ist. Das Instrument, auf dem ich jetzt regelmäßig auf unserem Dach oder im Park übe, ist ein ELMER und es steht noch „Germany 1979“ drauf. Ich habe im Gefühl, dass es gar nicht aus Deutschland ist. Egal: „mein“ Elmer. Die C-Tonleiter und FreudeschönerGötterfunken kann ich schon.
"mein" ELMER
"mein" ELMER

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