Von Kalaw aus machen wir eine Tageswanderung zum so genannten Viewpoint. Man kann das auch auf eigene Faust machen, aber findet vielleicht den Abzweig nicht, um an den Tee- und Orangenplantagen entlang zu marschieren.
Daher nehmen wir uns einen Führer. Ich glaube, wir haben 10 Euro pro Tag und Person bezahlt, inklusive Mittagessen.
Dies ist die Küche, die für eine Hochzeit schnell eingerichtet wurde. Bei Hochzeiten wird meist das ganze Dorf eingeladen. Unser Führer Nilay erzählt, er habe eine Freundin, die in Yangon wohnt. Sie haben sich vorgenommen, in 5 Jahren zu heiraten. Sie müssen noch das Geld für ihre Ausbildung an die Eltern zurückzahlen und dann für die Hochzeit sparen. Wenn die Hochzeit klein ist, lädt man 200 bis 300 Gäste ein. Eine reiche Familie hat 1000 und mehr Gäste.
Am folgenden Tag starteten wir die Wanderung zum Inle See. Es sind etwa 30 km zu gehen, nachdem man uns zum Startpunkt gebracht hatte. Unser Gepäck wird per Auto zum Ziel gebracht, so dass wir nicht zu schwer tragen müssen.
Nilay, unser Führer für die nächsten 3 Tage, kann ganz passabel Englisch.
Der Viewpoint:
Auf der Wanderung gehen wir durch einige Dörfer und sehen etwas vom kargen Leben der Myanmaren. (Das klingt so merkwürdig, ich schreibe ab sofort wieder Burmesen.)
Die Chili- und Mais-Ernte ist gerade in Gange. Überall liegen die Schoten und Kolben auf der Erde und werden getrocknet.
Die Landschaft ist großartig, das Wetter ist nur manchmal etwas zu heiß.
Die Wanderung geht über 2 Tage, wir übernachten in einem alten Kloster.
Uns wird angekündigt, wir müssten damit rechnen, um 4 Uhr von Mönchsgesängen geweckt zu werden, aber es sind nur 3 Mönche da, die auch keine Lust haben, früh aufzustehen. Um 6 Uhr sitzt der erste vor dem Buddha.
Die Dorfbevölkerung kommt mit Töpfen und bringt das Frühstück für die Mönche.
Es war so kalt im Kloster, wir waren froh, eigene Schlafsäcke dabei zu haben und haben trotz voller Montur noch gefroren.
Das Zweit-Beste auf der Tour fanden wir, sind die Bäume.
Morgenstimmung.
Das Beste sind natürlich wieder mal die Menschen.
Wir trafen eine andere Touristenfamilie, die kleine Geschenke für die Dorfkinder dabei hatten. Bilderbücher, Stifte, kleine Spiele. Ich ärgerte mich etwas, dass ich nicht auf den Gedanken gekommen war. Beim nächsten Mal…
Solli machte es wett, indem sie mit dem Enkelkind einer Köchin unterwegs malte.
Die Köchin, die nach getaner Arbeit eine Zigarre raucht.
Eine Wand in ihrer Küche.
Leider haben wir zu viele Kinder auf der Straße gesehen, die eigentlich in die Schule gehört hätten.
Immerhin sehen die meisten glücklich aus.
Spontan kamen Kinder von abseits der Straße angelaufen und überreichten uns selbstgepflückte Blumen.
An der Badestelle für Wasserbüffel konnten wir ebenfalls abkühlen.
Oh, beinahe hätte ich vergessen, dass wir ja zum Inle-See gewandert sind, um dann mit dem Boot nach NyaungvShwe weiterzufahren.Der Inle ist der zweitgrößte See Myanmars mit einer Ausdehnung von 10×22 km.
Die eine Besonderheit hier ist, dass viele Menschen auf Pfahlhäusern im See leben und ihre Gemüsegärten im See verankert sind. Die andere Besonderheit ist, dass die Fischer auf ihren Kanus stehen und um die Hände frei zu haben, mit einem Bein rudern, während sie auf dem anderen Bein die Balance halten.
Wir fanden es sehr touristisch und nachdem wir in ein Verkaufspfahlhaus gebracht wurden, hatten wir keine Lust mehr auf eine ausgedehnte Bootstour, obwohl das interessant hätte sein können. Also, keine Bilder von einbeinigen Fischern und Hütten im Wasser.
So sind wir auch über den See geflogen.
Die Fischer beim Fischetotschlagen (ehrlich, ich habe keine Ahnung, was die da gemacht haben):
Traditionell haben die Frauen der Padaung kiloschwere Halsspiralen, die sie auch nachts nicht ablegen können. Sie brauchen spezielle Kopfkissen, um einigermaßen bequem schlafen zu können. Neuerdings gibt es wohl welche mit Scharnier. Wir finden, es ist eine weitere gesellschaftlich akzeptierte Methode, um Frauen klein zu halten, auch wenn diese hier Geld damit verdienen, touristische Attraktion zu sein.