Es ist ja in Deutschland nicht viel anders: Nahezu niemand geht noch in den Laden, um etwas zu kaufen; eher wählt man gemütlich am Computer die Wunschware und lässt sie sich nach Hause liefern. Die meisten brauchen noch nicht einmal mehr einen Computer, sondern macht das übers Smartfon. Das kann statt auf dem Sofa auch irgendwo sein.
Wir sind ja selber keine Heiligen, sondern fragen unseren Sohn auch oft, ob er dies oder jenes bestellen kann. Viele Sachen bekommt man ja schon gar nicht mehr in Geschäften. Also liegen auch bei uns vor der Tür Päckchen rum oder es klopft immer mal wieder und jemand ruft „KuaiDi!“, was soviel heißt wie Expresslieferung.
Wie kommen die Pakete denn nur zu uns? Schon in 2015 gab es bei uns gegenüber einen Laden, an dem Pakete angeliefert wurden und den Bürgersteig verstopften. Im Zuge der Verschönerung Pekings gibt es den nicht mehr.
Schöner ist es in dieser Beziehung nicht geworden, denn die zunehmende Anzahl von Paketen soll ja trotzdem zugestellt werden. Also werden weitere Gehwege gefunden, auf denen man seine Lieferungen sortiert oder der Kunde sie gar entgegennehmen kann.
Zum Beispiel vor dem Kempinski.
Oder in der Nähe der Verbotenen Stadt:
Unter Brücken ist es nicht so heiß.
Alles wird mit Dreirädern befördert, die so gefährlich für uns Radfahrer sind, weil die Fahrer nämlich auch dauernd auf ihr Handy starren und die Aufbauten scharfkantig sind. Ich möchte nie mit so einem zusammenstoßen. Die Fahrer stehen unter einem wahnsinnigen Druck, weil es ja kuaidi heißt und nicht mandi, Langsamlieferung.
Hier ein paar Bilder von vor der Zentralen Kunstakademie. Denn die Studenten wollen ja auch beliefert werden, wohnen aber auf dem Campus oder haben hier nur einen Arbeitsraum.