R.I.P., Michelinmann!

Wer sich in Beijing bewegt, sieht überall neben den Straßen Bemühungen, das Straßenbild schön oder wenigstens interessant zu machen. Manchmal auch einfach nur bequem.
Stuhl2
Sessel2
Stuhl
Manche Möbel sind zugleich Skulpturen. Womit ich beim beabsichtigten Thema bin.
Sessel
Kunst entsteht durchaus auch zufällig. Dies ist allerdings erstmal nur eine Parkplatzabsperrung.
Schaufensterpuppe
Seit wir in Peking sind, begegnete ich immer wieder dem Michelinmännchen, nein Michelinmann. Mit fast 2 Metern Größe stand er am Straßenrand, immer mal wieder an einer anderen Stelle. Wer ihn da hin gestellt hat und ihn immer wieder umstellte, kann ich nicht sagen. Aber als Werbeträger hatte er sein Rentenalter bereits erreicht gehabt.
Michelinmann
Michelinmann
Aber jemand muss ihn gern gehabt haben, denn er war immer angekettet. Jetzt ist er wohl einem schweren Unfall oder gar Verbrechen zum Opfer gefallen. Denn beim letzten Vorbeifahren lag er im Straßengraben, kopflos und seiner Extremitäten beraubt. Weh geschrieen! Wer tut so etwas? Ob er die Beijing-Beautification nicht überstanden hat? Hatte er kein HuKou, die Aufenthaltsgenehmigung für Beijing, die auch die zahlreichen Wanderarbeiter nicht bekommen, leistete Widerstand und wurde von seinem Platz geprügelt?
Michelinmann
Michelinmann
Seine letzte verbliebene Hand habe ich dann aufgesammelt und auf unseren Wohnzimmerschrank gestellt, wo dem Michelinmann wenigstens noch ein halbwegs würdiges Andenken bewahrt wird.
Michelinhand

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