Deutschland ist schon schön. Aber am schönsten ist es zu Hause. Deswegen sitzen wir auch auf unserer Scholle und bewegen uns nur weg, wenn es sein muss. Steffi sagt, es sei wie im Sanatorium: Wir sitzen im Garten und machen gelegentlich Arztbesuche. Nichts Ernstes, die üblichen Routinechecks eben.
Das Wetter ist nicht immer so, wie man sich das im Urlaub wünscht, aber es ist wenigstens warm. Auf dem Tellingstedter Schwimmbadfestival, das der dortige Bademeister versucht jährlich auszurichten, konnten wir vor dem Auftritt von Knut Kiesewetter noch mal ins Wasser springen und mussten uns hinterher nicht abtrocknen.
Trotzdem wird die Wäsche auch draußen trocken.
Der Geburtstag unserer Zwillinge wird noch mal richtig gefeiert. Retro-Feier. So wie in der alten Zeit, mit Spielen und Kleingewinnen. Ist wohl das letzte Mal auf diese Art.
Drei Tage später ist Jan Ingmar mit seinen Freunden dran. Er lädt seine Kumpels in die Skatehalle in HH ein.
In unserer Straße kann man auch mal seine Picknickdecke ausbreiten, ohne gleich überfahren zu werden.
Manchmal gehen wir typisch deutsch essen:
Gelegentlich kommt mir Deutschland allerdings wie ein anderer Planet vor.
Sehr nett ist auch, manchmal zum Kinoabend eingeladen zu sein. Eine Freundin wohnt in einem Wohnprojekt in der Nähe, manche würden sagen „Kommune“. Da die Bewohner ein gemeinsam genutztes Haus für Treffen oder Besucher haben, kam anlässlich der Fußball-WM ein Beamer mit Lastwagenplane als Leinwand zum Inventar. Bei schönem Wetter wird das Gerät nach draußen geschafft und wenn es dunkel wird, werden die Liegestühle rausgeholt.
Hin und wieder zieht es uns nach Hamburg, die schönste Stadt der Welt.
Man sieht recht viele Bettler in der Innenstadt, aber dass jemand offen neben einem Polizeiauto um Geld für Marihuana bittet, konnte ich mir allenfalls noch in Holland vorstellen.