Schnee überall

Jetzt haben wir doch noch ein wenig Schnee bekommen. Leider ist es einfach zu warm (3-10°), da bleibt einfach nichts liegen. Als er nachts kam, konnten wir lange nicht einschlafen, weil die Leute auf der Straße trotzdem versuchten, den Berg hochzukommen, was ohne Winterreifen, bevor der Räumdienst da ist, nur mit Reifenquietschen und Motorgeheul abgeht.

Während Martje eine volle Woche mit ihren neuen Skiern und Stiefeln mit der gesamten Schule ab Klasse 4 nach Dizin zum Schulausflug gefahren ist, durften auch die kleinen Grundschüler Spaß im Schnee haben und sind nach Abe-Ali gefahren. Ein Hang war abgeteilt nur fürs Rodeln, man konnte auch Schlitten leihen, die noch zu Shah-Zeiten hergestellt und seitdem nicht mehr groß gewartet wurden (sagte Steffi jedenfalls). Ich war nicht mit.Später kamen auch die Leute aus der Umgebung dazu und wollten etwas Spaß haben.

Zwei Tage später wieder der wöchentliche Ausflug auf den Reiterhof. Inzwischen hat Lori, die Eselin, sich damit abgefunden, dass sie statt Lasten jetzt Kinder durch die Gegend tragen muss, und es scheint, als würde sie es sogar genießen. Jedenfalls gibt es kein Murren oder was man Eseln sonst so nachsagt.


Ein paar Kuriositäten zum Schluss:

Als wir heute mit dem Taxi aus der Stadt zurückfuhren, hatten wir einen Taxifahrer, der uns ganz bereitwillig nach Hause fahren wollte; als wir eingestiegen waren, bedeutete er uns, das Ziel aufzuschreiben. Da meine persische Schrift noch nicht so schnell ist, dass es sich gelohnt hätte, unsere Adresse aufzuschreiben, versuchte ich es mit Sprechen.
Das war aber nun völlig unmöglich, da er offensichtlich taubstumm war. Also ehrlich, dürfen Leute, die nicht hören können, in D überhaupt Auto fahren, geschweige denn Passagiere befördern? Steffi meinte, du weißt doch gar nicht, ob er einen Führerschein hat. Damit hat sie nun auch wieder recht. Er fuhr denn auch so vorsichtig wie sonst noch keiner. Und vielleicht war es auch gar kein Taxi…
Die Härte war, als wir fast zu Hause waren, wollte ein Blinder mit weißem Stock über die Straße, unser Taubstummer wollte ihn rüberlassen, konnte aber nix sagen, der Andere seine Handzeichen nicht sehen – ich hätte mich ausschütten können vor Lachen. Schließlich fuhren wir, ohne ihn rüberzulassen.
Bezahlen sollten wir schließlich 10.000 T! – Hin hatten wir 3.500 T bezahlt. Er fuhr schließlich mit 6.000 T von dannen.

Und zum Abschied noch etwas von der Verpackung von Haferflocken. Wenn ich von meinen Kindern mal genug hab, dann sag ich mir auch, dass weniger Kinder ein besseres (auf persisch: ruhigeres, gelasseneres) Leben bedeuten, aber was soll man machen, wo sie nun schon mal da sind? – Vermutlich ist das ´ne Kampagne für Geburtenkontrolle, aber den Spruch find ich klasse.

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