Spucker und Gourmets

Es ist doch komisch: Die Chinesen sind unglaublich auf Äußerlichkeiten aus, was ihr Zuhause angeht, alles soll möglichst keimfrei sein, schön und bei der Wahl ihrer Lebensmittel wird ein Eifer an den Tag gelegt, der seines Gleichen sucht.

Es muss ein Uniformierter vor dem Tore stehen, dann ist die chinesische Seele glücklich. Wir verstehen nicht, wie unser Soldat bei dem Job derart nett und freundlich bleiben kann. Es ist so sinnlos, dort zu stehen. Das Tor macht nämlich wieder jemand anderer auf. Aber wie sagt man so schön? Tatsache mit 4 Buchstaben: I-S-S-O!DSCF7923

Da ist übrigens aus Google maps mal ein Bild von unserem Building 1 und dem Dachboden. Das Viertelchen rechts oben, das um die Ecke geht, ist unser Pekinggarten. Dachterrasse

Es ist meistens schön ruhig dort oben, Straßenlärm ist als Rauschen zwar ständig zu vernehmen, aber lästig ist es nicht. Es gibt unangenehmere Straßengeräusche: An was weder die Kinder, noch weniger aber Steffi sich gewöhnen kann, sind die Geräusche beim Abhusten, die man ständig hört. Da wird hochgezogen, gehustet, geröchelt und schließlich gespuckt, dass es keine Freude ist. Steffi regt sich immer auf, woraufhin ich sage: „Das hat gar keinen Sinn, erstens versteht dich keiner, und zweitens versteht es auch keiner, selbst wenn sie es verstünden.“  Es ist nämlich egal, welche Altersstufe, welches Geschlecht, es machen alle. Die Älteren natürlich mehr, weil die Schleimproduktion größer ist. Vielleicht ist es sogar gesund, sein Rachensekret dauernd loszuwerden, aber eklig ist es schon. „Die sind da völlig hemmungslos!“ Aber die Straße ist des Chinesen Wohnzimmer, da kann er machen, was er will. Und ich auch.

Es kommt schon mal vor, dass genau da Reifen gewechselt werden, wo der Platten auftrat. Und wenn es an der Ampel ist. Die Heckklappe wird aufgemacht, ein paar Koffer als Warnrechteck hingestellt und dann wird der Wagen gehoben.  DSCF7776

Oben sieht es ganz gemütlich aus, aber unter dem Tisch knirschen die Füße über Erdnuss-Schalen und Hühnerknöchelchen. Es wird alles einfach fallen gelassen, schließlich sind überall orangebekittelte Müllfeger zu sehen, die den kleinsten Fitzel mit Dattelpalmbesen entsorgen.DSCF7916DSCF7917

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Nun gut, manchmal arbeiten sie auch nicht und schauen beim Spielen zu oder wagen selbst mal eine Karte.DSCF7985

Liebesäpfel, -weintrauben und -tomaten.DSCF7928

Letzte Woche war Smog. Wir trösten uns damit, dass irgendeine deutsche Firma (ich hörte Siemens) untersucht hat, wie der Lungenzustand vor und nach 3 Jahren Aufenthalt in Peking war: angeblich kein Unterschied. Mir haben auch schon mal die Augen getränt, aber ich kann bisher nicht beklagen, dass man den Dreck schmeckt. Vor einigen Jahren vor der Olympiade gab es nach Angaben von Alteingesessenen nur 2-3 Tage/Jahr, an denen man die umgebenden Berge sehen konnte. Wir hatten schon so oft Blick auf die Bergkämme, es mögen 8, 9 Tage gewesen sein. Also scheint die Luftverschmutzung insgesamt abzunehmen.

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Ob sie Stachel- oder Igelfrucht heißt – keine Ahnung. Das Stachelige drumherum ist hart wie Stein, innen ist eine furchtbar stinkende einen Kern umhüllende Fruchtmasse, die ganz anders schmeckt als der Gestank vermuten lässt.DSCF7982

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Hygiene wird in Peking groß geschrieben (Kloflausch zum Aufkleben):DSCF7992

Hier trainieren Kinder Fußball und feiern ihre Geburtstagsparties, wenn die Eltern es sich leisten können.DSCF7971

Und auch das ist Peking, unweit unserer Wohnung. DSCF7808

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Familienausflug:DSCF7972

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