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Abitur und Voucher-Skat

Wolken (6)

Fast schon untergegangen ist die Zitterpartie um das Abitur.
JIQ

SMQ

Schließlich konnten auch die mündlichen Prüfungen in Deutschland und Peking abgehalten werden. Damit sind unsere Kinder und ein Jahrgangsstufenschüler Guinness-Buch-der-Rekorde-reif. Sie sind die ersten Schüler (wenigstens) Deutschlands, die ihre Prüfungen online ablegten und schließlich ihr Abiturzeugnis bekamen.
Herzlichen Glückwunsch, wir sind wirklich stolz auf euch! Wir haben unsere Kinder jetzt fast 5 Monate nur am Telefon oder auf Monitoren zu Gesicht bekommen. Reicht uns jetzt bis Unterkante Oberlippe.
In dem Zusammenhang können wir fast schon Voucher-Skat mit den annullierten Flugtickets spielen.
Am 7.2. sind die Zwillinge nach D geflogen. Eigentlich sollten sie am 27.2. wieder zurückkehren. Da war die Lage in Peking gar nicht so einladend, also verlängerten wir ihre Deutschlandzeit. Ein Reiseanbieter änderte den Flug gegen die Zahlung einer Gebühr. Der andere (Travel2be) ließ unser open-Ticket nicht gelten. Der Hinflug sei angetreten worden, damit könne der Flug nicht mehr geändert werden. Wozu bitteschön liegt dann der Sinn in einem umbuchbaren Ticket?? Lesson learned: Immer das Kleingedruckte lesen bis zum Artikel 13, wo der Umstand verklausuliert beschrieben steht.
Der geänderte und der neugekaufte Flug konnten nicht angetreten werden, weil sie 12 h vor Abflug annulliert wurden. Wir warten noch auf die Rückerstattunge der Kosten.
Verschiedene Versuche, die Kinder ins Land China und damit zu ihren Eltern zu holen, scheiterten. China Airlines und Air China cancelten ihre Verbndungen. Den China-Airlines-Flug (Expedia) bekamen wir bereits erstattet, der Air-China-Flug wurde vom Reisebüro in Peking rückabgewickelt.
Damit waren alle Hoffnungen auf ein baldiges Wiedersehen flöten gegangen, und wir fanden uns damit ab, unsere Zwillinge bis zum Abi (und Schuljahresende) nicht in die Arme schließen zu können.

Wir als Familie hatten einen Flug mit KLM, der als Rückflug im April lag. Normalerweise buche ich den immer um auf Juli, aber diesmal wurde auch dieser abgesagt und wir mit einem Voucher vertröstet. Einzulösen, wenn man ihn 12 Monate lang nicht nutzt. Dann gibt es Geld zurück.

Also buchte ich neu, diesmal mit Finnair. (ca. 600 € pP one way) Eine Woche etwa stand der Status auf bestätigt, dann wurde der Flug gecancelt. Stante Pede bestellte ich einen neuen Flug, diesmal mit der Lufthansa. (ca. 1.050 € pP one way) China hatte eingefordert, nur Flüge anzubieten, die auch wirklich stattfinden werden. Dachte ich. Er wurde auch nach knapp 2 Wochen in Luft aufgelöst. Vielleicht gibt es das Geld zurück, vielleicht einen Voucher.

Der Flug, der uns am 4. Juli nach Deutschland bringen soll, geht nur von Shanghai aus für 2.852 € pP. Von China aus fliegt nur ein Flug pro Woche pro Zielland.
Jetzt sind es noch 2 Wochen bis zu den Schulferien. Diese Zeit überbrücken wir auch noch. Wir hoffen nur inständig, dass es in Peking keine weiteren Markt- und damit Schul- und Bezirksschließungen geben wird. Immer diese Lachsbrötchen! Es kann ja auch noch sein, dass wir gar nicht nach Shanghai ausreisen dürfen. Morgen wissen wir hoffentlich mehr.
Daumen drücken bitte!

Hiking in HuangCaoLing

We were again a whole bunch of nice people from mostly China and Germany going on a hike with the lovely XiaoFei and ZhenZhen.
Both of them have a dayjob 9 to 5 (probably more), nevertheless are preparing trips outside of Beijing with much enthusiasm.
XiaoFei

Zhenzhen

This time we went to HuangCaoLiang, which is located close to Mentougou southwest of Beijing. It is still belonging to the greater area of Beijing but the drive took us almost 3 hours. Some may say: I also had a car like this once, but we only made a pee-break and had no real traffic jam. That shows how big Beijing is.
Our guides find their path with the help of an APP, where other hikers share their experience.
We came home to Beijing pretty exhausted and pumped at the same time after 9 pm.
I fact it was one of the nicest hikes we ever attended although we were not be able to do a loop.
So here are some pics from that trip:

On our way: pagoda and power plant united.
tempelchen2

Our group of hikers (incl. a fellow group who brought the flag)
group-huangcaoliang

Another group preparing for the steep ascent:
warming-up

We had to enter the area passing or rather going through a road plant. We were dwarfed by the big machinery.
hiking-to-work-beton

driving-to-work

this-way2

We had company. The little dog was with us all the way.
BJ-und-Hundi

Great scenery. Elephant´s nose rock.
jan-am-elefantentor

Panorama.
Panorama HuanCaoLiang

The highest point was more than 1700m above sea level.
sonne und berge

Iron rocks.
rock-and-grass

More rock.
rocks panorama

Trees en masse
Brenizer Tree

Brenizer Tree Knee

We had lunch on top of a qing-era-tower. Well, of course this bottle of Killepitsch is the aperitif only. It´s a local drink from Düsseldorf brought on the trip by Peter. You have to screw your nose with the bottle cap, place the bottle between the teeth and look up to the skies. Cheers!
Killepitsch

tower lunch panorama

A view from the tower:
jan-und-katja

This is our whole group from the tower at the edge of the Great Wall.
group

Byebye! BaiBai!
Mountain

Verbotene Stadt revisited

Ich glaube, seit drei Wochen ist die Verbotene Stadt wieder zur Besichtigung geöffnet. Da aus dem Ausland niemand ins Land kommt und auch die Chinesen nicht komplette Reisefreiheit genießen, sind in Beijing noch nicht viele Touristen.
Seit Wiedereröffnung muss man die Eintrittskarten online kaufen. Man muss sich entscheiden, ob man vor- oder nachmittags hinein möchte. Es werden auch nicht mehr täglich 80.000 in das Palastmuseum gelassen, sondern nur noch 8.000 Personen. Das machte es natürlich nur noch interessanter, diese Sehenswürdigkeit zu besichtigen. Man muss aber mindestens eine Woche vorher buchen, um überhaupt Karten zu bekommen. Wenn ich jetzt hier Werbung mache, wird es natürlich noch schwieriger.
Nicht dass es bei voller Besucherzahl sich komplett voll angefühlt hätte, aber jetzt ist es wirklich leer.
Gestern also waren wir zu zweit dort. Der Weg durch die Verbotne Stadt ist immer von Süden nach Norden. Man kommt neuerdings nicht mehr über den Platz am Tian´AnMen in den Vorhof, sondern muss den Osteingang benutzen. Das hat den Vorteil, dass man gut mit Fahrrädern anreisen kann. Vom Ausgang hat man nämlich nicht so einen langen Weg zurück dorthin, wo die Räder angeschlossen sind. Und die Straßen sind vor allem in der Innenstadt noch nicht überfüllt. Hier ist das Eingangstor zu sehen.
Pano Gugong Eingang

Viele Besucher haben sich lange auf den Tag vorbereitet. Kinder und vor allem junge Frauen haben sich in alt anmutende Kleider geworfen und posen an allen erdenklichen Stellen. Entweder bringt man einen Fotografen mit oder die Freundin/Eltern machen die Bilder.
drei-masken

GuGong-QiPao

Picknick.
gugong-SQ-JU

Das ist so die Dichte des Innenbereichs, nachdem man das Eingangstor passiert hat.
Gugong-Müde

Und das ist die Dichte, nachdem ich dies Foto durch die Bildbearbeitung gejagt habe;-))
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Der erste Hof von Westen aus gesehen:
Pano Gugong erster Hof von Westen

Der zweite Hof von Osten aus gesehen:
Pano Gugong5

Man ist gehalten, sich in Maßen und nicht in Massen zu versammeln und nicht auf den Boden zu spucken.
Gugong-sign3

Kein Problem. Nur einmal handelten wir nicht konform, als wir nämlich NiNA und ihre Familie trafen, die ich aus der DSP kenne und die den sehenswerten Instagram-Acccount @the_tberg_family betreibt. Besonders über das Beschulen der Kinder zu Hause hat sie Einiges geschrieben. Durch sie sind wir noch zu einem anständigen Bild von uns gekommen.
GuGong-JU-SQ-v-Tberg

Es gibt nicht nur Steinwüste innerhalb der Palastmauern. Ost- und westlich der Achse gibt es schöne Parks.
Gugong-Park

Es wird auch renoviert. Wir sind nicht sicher, ob überhaupt irgendetwas noch original ist.
Gugong-blurred

Gugong-Dreirad

Der Bodenbelag ist jedenfalls aus fast 15cm dicken Quadern gemacht.
GuGong-Reparatur

Jedes Mal, wenn ich an diesem Ort bin, gibt es etwas neues zu entdecken. Das Areal ist einfach riesig, und ich bin sicher, noch nicht in jedem zugänglichen Hof gewesen zu sein.
Gugong-spiegelung

Gugong-Sitze

Am Ende des Durchgangs kurz vor dem Ausgang gibt es einen Steingarten, in dem auch lauter alte Bäume stehen. Hier kann man noch mal die Seele baumeln lassen.
Gugong-Steinwand

Gugong-kopf-baum

Gugong-Garten

Eigentlich bin ich gar kein Wanderer

Freie Tage mit gutem Wetter soll man nicht ungenutzt verstreichen lassen. Also schlossen wir uns der erweiterten Wandergruppe vom letzten Wochenende erneut an. Eigentlich sollte es nach LaoLongWo gehen, aber das Nachbarschaftskomittee der dortigen Gegend erlaubte niemandem den Zugang. Daher ging es auf Nummer Sicher wieder nach FengHuangLing. Auch hier wäre es uns ohne die Begleitung von Chinesen vielleicht nicht möglich gewesen, Einlass zu bekommen. Ausländern war am ersten Mai der Erwerb von Eintrittskarten nicht erlaubt. Zum Glück konnten unsere heimischen Wandergesellen jeweils einen von uns mitnehmen.
Fenghuangling_Eingang

Fiebermessen, beweisen, dass man schon 14 Tage im Lande ist, das gleiche Prozedere wie überall.
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Viele Familien mit Kindern waren unterwegs.
Fenghuangling_Eingang2

Es gab Torte. Jan hatte Geburtstag, sein erster ohne Familie. Wir versuchten ein bestmöglicher Ersatz zu sein. Happy Birthday und danke für meinen Lieblingskuchen!
Fenghuangling_Torte3

Der Aufstieg war diesmal schweißtreibend, weil es viel wärmer als letzte Woche war. 37°C Höchsttemperatur.
Fenghuangling_Claudia_Glasses

Diesmal kam Smog dazu, vielleicht auch nur Nebel. Man sah die Stadt auch vom Gipfel aus nicht, was durchaus seinen Reiz hat.
Fenghuangling_Pagoda

Fenghuangling_SQ zhenzhen

Fenghuangling_Push-rock

Fenghuangling_Shrub

Rote Bänder zeigen den Suchenden den rechten Weg.
Fenghuangling_band

Chinesische Eiche hat gar keine Eicheln, sondern mehr so birkenähnliche Samenstränge.
Fenghuangling_chinesische Eiche

Fenghuangling_downhill

Das Schönste ist doch immer die Pause.
Fenghuangling_Legs

Ich mag das Unterholz irgendwie gerne.
Fenghuangling_wald

Fenghuangling_Auskuck_GROUP

Wir waren ein ganz lustiger Haufen.
Fenghuangling_Group2

Mein Muskelkater hält sich heute zum Glück in Grenzen. Vielleicht werde ich ja doch noch ein Wanderer.

Blutspenden

Letzten Mittwoch waren Freund Daniel und ich mal wieder in der Nachbarschaft zu Fuß unterwegs. Am Verkehrsknotenpunkt DongZhiMen, wo Bus, U-Bahnen, Airport-Express-Bahn und Straßen zusammenlaufen, saßen wir mit unserem Mc-Donalds-Eis auf einem Paar Granitpoller. Direkt daneben lärmte ein Lautsprecher vom Roten Kreuz Beijing. An vielen Stellen in der Stadt kann man in speziell ausgestatteten Wohnwagen Blut spenden. Hier steht auch regelmäßig so ein Ding. Ich hab kein Bild von außen gemacht, daher hier eines vom Blutspendebus am Lama Temple. Mir scheint, dies ist eine andere Firma, denn das Comicmännchen ist ein anderes.
Give blood

Wir wollten mal sehen, wie so ein Bus von innen aussieht, daher sind wir rein und sahen uns mit der Frage konfrontiert, ob wir Blut spenden wollten. Ja klar wollten wir. Wir hatten gegessen und getrunken, ein Bild unseres Passes im Smartphone dabei. Leider stellte sich im Lauf des Papierkrieges heraus, dass ich schon zu alt zum Spenden bin. Die Grenze ist in China 55 Jahre.:-((
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An diesem Bus ist links und rechts noch so eine Art Alkoven angebaut, so dass der Innenraum ziemlich groß ist.
blood-room

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Das Blutabzapfen ging Ruck-Zuck. Nach 20 Minuten konnten wir wieder gehen, mit Gesichtsmasken und Getränken reich beschenkt.
Schade, dass mir die Spende nicht erlaubt war, ich hätte gerne auch mein Karma aktiv verbessert. So konnte ich wenigstens etwas helfen und den leicht geschwächten Daniel nach Hause begleiten. Und vielleicht habe ich ja jemanden auf die Idee gebracht? Blut wird immer wieder gebraucht.

Wanderung in FengHuangLing

Mann, hab ich Muskelkater! Wir wurden vorige Woche von unserer Freundin Jing gefragt, ob wir mit in die Berge zum Wandern kommen würden. FengHuangLingPark in ChangPing, was noch zu Peking gehört. Die Fahrt dahin dauert auch ohne Stau fast 1,5 Stunden.
(Wir wollen ja schließlich Peking nicht verlassen, weil wir danach für inzwischen drei Wochen in Quarantäne müssten. Letzte Woche ist nämlich in Chaoyang einer aufgetaucht, der nach 16 Tagen Corona aufwies. Also muss jetzt jeder, der von außerhalb kommt, für 3 Wochen zu Hause oder im Hotel bleiben. Und da regen sich die Deutschen auf, weil sie sich eingeschränkt fühlen mit ihren Kitas und Parkregeln.)
parkregel

Also klar doch wandern wir mit! Jing war meine Chinesischlehrerin für zwei Jahre. Das Tolle ist, sie fordert einen immer mit kleinen Aufgaben heraus. Wir hatten kleine Gedichte auswendig gelernt, Briefe an Freunde auf Chinesisch geschrieben oder kurze Gespräche mit anderen Kursteilnehmern geführt.
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Beim Wandern ist das Reden auf Chinesisch ja nicht so wichtig, aber sie hatte eine Freundin mitgebracht, die Deutsch lernt und so hatten wir doch eine kleine Unterrichtseinheit.

Es ist ein Park, in dem wir uns bis um 5:00 bewegten, keine freie Wildnis. Auch wenn manche Schilder anderes behaupten.
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In den unteren Parkabschnitten sind Spieltische am Wegesrand verteilt, an denen man Schach, Go oder wie hier Multiplikation spielen kann.
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Die Sicht ist so, dass man in der Ferne Beijings Hochhäuser im CBD gut sehen kann.
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Schilder im Park sind zum großen Teil auf Chinglisch geschrieben. Wahrscheinlich benutzen die Verantwortlichen einfach eine Übersetzungs-App und dann wird das geschrieben, ohne noch mal jemanden zu fragen, der die Sprache von Kindheit an spricht.
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Macht ja auch nichts, man versteht ja, was gemeint ist. Diese Steine haben sich jedenfalls nicht bewegt, so lange wir auch kuckten.
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Als wir den höchsten Gipfel erreicht hatten, machten wir auf der dahinter liegenden Wiese Picknick und anschließend 20 min. Mittagsschlaf.
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Dies ist das Wahrzeichen des Parks. Einige Bauwerke im Park sind aus der Yuan-Dynastie, aus dem 13. Jahrhundert.
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Diese Mülleimer sind nicht so alt. Dafür bringen sie mit Sicherheit dem Müllentsorger Glück, denn die 8 ist die Glückszahl. Ich hab auch was eingeworfen.
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Hat schon geholfen.
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Um raus zu kommen, klettern wir einfach über die Absperrung, denn wir sind halb aus Versehen in den „wilden“ Teil des Parks gelangt.
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Hier am Ausgang haben wir den größten Gingko meines Lebens gesehen. Toller Baum.
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Ich hoffe, es ergeht ihm nicht so bald wie diesem Exemplar.
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Teilerledigt.

Hurra! In der letzten Woche haben unsere Zwillinge ihre schriftlichen Abiturprüfungen gehabt.
Sie sind natürlich total erleichtert. Dieses Hin und Her, bis klar war, dass und wo die Prüfungen stattfinden, war schon nervenaufreibend. Dabei sind sie ja nicht nur von den Zuständen in Deutschland abhängig gewesen, sondern vor allem davon, ob die Prüfungen für ihre Klassenkameraden in Peking stattfinden. Nach zähen Verhandlungen und schweren sicherheitstechnischen Auflagen von Bezirksregierung und Gesundheits- und Erziehungsbehörde durfte schließlich die Prüfung durchgeführt werden und damit auch die in Deutschland befindlichen AbiturientInnen antreten.
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Die Kids wurden alle nach Marne eingeladen. Dort gibt es das Europa-Gymnasium, dessen Schulleiter sich bereit erklärte, die Konditionen zu schaffen, unter denen die Tests abgenomen werden dürfen. Die Kultusministerkonferenz (KMK) überwacht die Gleichbehandlung der Prüflinge. In China wurde zuerst geschrieben, ab 10:00 Ortszeit. Um 14:00 Peking-Zeit fingen unsere Kids dann mit den Prüfungen um 8:00 Ortszeit Marne an. Es muss ja schließlich sichergestellt werden, dass keine Aufgaben oder gar Lösungen in ihre Hände und Gehirne gelangen.
Untergebracht waren sie in einem Hotel, das auch eine Sondergenehmigung der KMK sehen wollte, sonst hätten sie sie nicht dort übernachten lassen gedurft.
Zum Glück fuhren Züge und sie konnten die letzten Kilometer vom Bahnhof freundlicherweise abgeholt werden.
Es tut uns Eltern natürlich leid, dass wir nur mit Mutmacherei und Geld Hilfestellung geben können. Aber in diesem Schuljahr wird das nichts mehr mit der Einreise unserer Jüngsten.
Im Mai kommen noch die mündlichen Prüfungen und dann sind sie frei von Schule.

Alltag weit weg

Jetzt wisst ihr auch in Deutschland, wie es uns vor 2 Monaten in China ergangen ist. Jetzt würden wir ja gerne sagen, dass in 2 Monaten das Leben wieder zur Normalität zurückkehrt. Aber das können wir nicht bestätigen. Ja, es ist in Peking etwas normaler geworden, aber von einem normalen Alltag sind wir weit entfernt.
Ich mein, wir gehen shoppen, essen in Restaurants, gehen auch mal einen Cocktail trinken, machen Ferien, weil jetzt Osterferien sind.
Die Spargelzeit ist auch in China angebrochen, wobei weißer Spargel ein seltenes Gemüse ist.
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Noch immer wird man überall am Eingang auf Fieber überprüft, hier in Sanlitun beim Eingang ins sogenannte Village.
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An vielen Stellen muss man auch eine App bemühen, um zu beweisen, dass man bereits 14 Tage in Beijing ist und nicht aus dem gefährlichen Europa kommt.
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Maskenpflicht ist überall auf den Straßen, ob es nun Sinn macht oder nicht. Viele Menschen haben auch Staubmasken für die Augen auf.
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Desinfektionsmittel wird viel versprüht.
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In den Parks achtet man auf Abstand.
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Die Blüten an den Bäumen und Büschen werden zu Stars, wie jedes Jahr.
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Kinder dürfen lange noch nicht auf die begehrten Spielplätze.
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Im IKEA-Restaurant bekommt man noch nichts zu essen. Üblicherweise findet man hier sonntags kaum einen Sitzplatz.
IKEA-Restaurant

2020 ist auch nicht mehr das, was es mal werden sollte.
2020

Es ist zum Köpfe in den Sand stecken.
enten

…gebucht…gecancelt…gebucht…gecancelt…

Die Chinesen nehmen es immer erstaunlich genau und haben eine metergenaue Vorstellung davon, wo es lang gehen soll.
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Daher haben sie auch angesichts der Entwicklung in Europa beschlossen, dass sie ihre neu gewonnene Position in Sachen Corona nicht leichtfertig aufs Spiel setzen wollen. Ich nehme an, daher ist es nur noch einem zu 75 % besetztes Flugzeug pro Fluggesellschaft pro Land pro Woche erlaubt, in ihr Land zu fliegen. Außerdem darf niemand, der kein besonderes Visum in seinem Pass kleben hat, einreisen. Leider trifft das auch auf unsere Kinder, die noch ihr Abitur schreiben sollen, zu. Daher ist auch der letzte Flug, den wir gebucht hatten, nicht in der Lage, sie uns aus Deutschland wiederzubringen.
Air China bleibt also am Boden:
air china am boden

Ganz kurz den Ablauf unserer Odyssee der letzten Tage: Nachdem die Rückkehrflüge, die sie hatten, weniger als 24 h vor Abflug abgesagt wurden, haben wir zwei Flüge über TaiPei (Taiwan) für den 26.3. gebucht. Am 24. kam die Mitteilung, dass Taiwan keine Transitreisenden mehr durch ihr Land reisen lässt. Also wurden auch diese Flüge gecancelt. Mit Hilfe der Schulverwaltung fanden wir noch zwei Direktflüge von Frankfurt nach Peking für den 30.3.
Am 26. kam dann die Richtlinie der chin. Regierung heraus, die ich eingangs beschrieben habe. Also musste auch dieser Flug aufgegeben werden. Eine Anfrage im Konsulat in Hamburg ergab, dass sie auch kein anderes Visum ausstellen werden. Damit ist das Vorhaben, dass unsere Kinder in Peking die schriftlichen Abiprüfungen schreiben werden, gestorben. Zur Zeit wird von vielen Menschen an einer Lösung für eine Prüfung in D gearbeitet. Scheißcorona.
Was sich das Schicksal dabei wohl gedacht hat? Zu irgend etwas wird es ja wohl gut sein?!
Immerhin: Heute haben wir im Chaoyang-Pak gefühlt, dass das Leben in Peking sich langsam normalisiert.
frisbee

Ohne Masken geht es allerdings nicht.
drachen

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Wir können jedenfalls froh und glücklich sein, dass sie gesund, in unserem Haus in Sicherheit und in der Nähe ihrer großen fürsorgenden Schwester und ihrer Großeltern sind. Das Wetter in Deutschlands Norden wird auch gerade endlich besser.

Schutz

Wir sind hier in Peking voll in der Zwickmühle: einerseits hören wir die Aussagen dieser ganzen Experten (eigentlich nur Christian Drosten), andererseits leben wir in der Welt, in der wir leben (Appartment, nähere Umgebung, Schule)
Uns ist klar und einleuchtend, dass es nicht viel bringt, eine Maske zu tragen, wenn man nicht selber erkrankt ist. (Drosten) Trotzdem kommen wir nicht drumherum. Alle machen es, also müssen wir mitmachen. Steffi hatte in Iran schon die Erfahrung gemacht, ohne Hejab aus dem Haus gegangen zu sein; sie kam aber schnell wieder zurück, weil die Leute sie entgeistert angestarrt haben, so dass sie wussste, irgendwas ist nicht richtig.
Hier in China geht es uns jetzt genauso. Wer keine Maske trägt, macht es nicht richtig.
Protection2

maskenkuss

Die Chinesen nehmen weiterhin die Sache sehr ernst. Auf dem Gehsteig weichen mir Leute schon von Ferne aus, was laut Experten die Verbreitung des Virus deutlich minimieren soll.
Ich höre, dass in Deutschland die Menschen um 20 Uhr auf den Balkonen stehen und denen applaudieren, die ihre Arbeit zur Versorgung der Bevölkerung machen. Geklatscht wird zwar nicht, aber die Menschen sind sich schon bewusst, dass es Helden gibt. Wird mit Hilfe von etwas Propaganda ins Licht des Bewusstseins gerückt.
Doctors

Im Carrefour, dem Supermarché um die Ecke ist gerade Corona-Woche. Mit 12 Kuai die Flasche wird die Palette noch einige Zeit stehen. Ich hörte, dass der Verkauf schleppend läuft.
pano carrefour corona

Auch wenn heute noch mal Regen und unter 12 Grad Lufttemperatur herrschte, ist der Frühling nicht mehr weit. Die gefütterten Mäntel können sich schon manchmal ausruhen.
Coats

Am Wochenende war sogar schon T-Shirt-Wetter und wir konnten einen Ausflug zur Verbotenen Stadt machen. Die ist natürlich noch immer geschlossen. Social Distancing ist hier keine Schwierigkeit. Der Platz am Tor des Himmlischen Friedens war ebenfalls leergefegt.
SQ TianAnMen

GuangChang

Dies ist die Zeit, in der jeder etwas lernen kann, was er/sie schon immer mal lernen wollte. Die Sportart Ringen ist jetzt vielleicht keine gute Idee, aber alles, was man alleine machen kann (Instrument spielen oder ein Computer-Programm beherrschen). Bei mir ist es Video-Editing für den Online-Unterricht meiner Frau.