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Singapurlaub

Singapurlaub
Am Freitag, 12.12. ist der letzte Schultag, am Sonnabend Abend fahren wir zum Flughafen, Terminal 2. Unser Flieger geht um 2:30, bis dahin gilt es, wach zu bleiben. Es ist das erste Mal, dass wir mit AirAsiaX, einer Billigfluggesellschaft fliegen. Die Sitze sind gerade mal so weit auseinander, wie Asiaten an Beinfreiheit benötigen, und Essen bekommt nur, wer es a priori geordert und bezahlt hat.
Hatten wir zum Glück, als wir vor einem halben Jahr die Reise nach Malaysia über Singapur gebucht hatten. Eigentlich fliegen wir über Malaysia nach Singapur nach Malaysia, denn es gibt einen Zwischenstopp in KualaLumpur.
Am Nachmittag nach ca. 6 + 1 Std. Flugzeit sind wir am Ziel.
Die Luft ist klar und warm, es hat 33° C und die Feuchtigkeit tut der vom scharfen Wind Pekings geplagten Haut gut.
Unser Hostel liegt in Little India, dem Indischen Viertel, das im letzten Jahrhundert (falsch, im vorletzten Jht., denn ich bin ja bereits aus dem letzten…) entstand, als indische Arbeiter auf die von den Briten kolonialisierte malaiische Insel kamen. Überall riecht es nach intensiven Gewürzen und die Farben knallen einem in die Augen. So stellen wir uns Indien vor.
Der Rest ist Singapur, von dem einem sofort einfällt, dass man bei Geldstrafe nicht auf den Boden spucken darf. Kaugummi gibt es schon gar nicht zu kaufen und wer es dennoch kaut, muss nur nicht blechen, wenn er eine medizinische Indikation vorweisen kann. (Wofür man die bekommen sollte, ist mir allerdings unklar)
Daher ist Singapur gespenstisch sauber.
Ales ist reguliert:
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In der Metro darf man nirgendwo essen und trinken, und es macht auch niemand, denn die Strafen sind empfindlich. Skateboard fahren darf Jan Ingmar in der U-Bahn auch nicht.
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Dies alles klingt vielleicht etwas zu negativ, ist aber gar nicht so gemeint. Es hat durchaus etwas für sich, dass alles geregelt ist, und auch dass es bestraft wird, wenn mit Allgemeingut schlecht umgegangen wird, finde ich nicht grundsätzlich verkehrt. In Deutschland wird manchmal zu lax auf Gesetzesverstöße reagiert. Man hat jetzt Ausländer, die in Singapur Wände besprüht haben, in Malaysia gefasst. Durch die weitgehende Videoüberwachung konnten sie identifiziert werden. Sie sollen ausgeliefert werden und dann ihre gerechte Prügel-Strafe bekommen.
Dass die Strafe wesentlich härter ausfallen wird als das gleiche Vergehen in D nach sich zieht, hätten die Betreffenden wissen müssen.
Zu schätzen haben wir an Singapur gelernt: Die U-Bahnen fahren hochfrequent und sind selten voll. Alles scheint zu funktionieren, ist eben geregelt. Vor allem: Fast alle sprechen Englisch, was es sehr einfach macht, sich zurechtzufinden und wodurch die Singapurer sehr freundlich und hilfsbereit wirken.
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Den ersten Tag verbringen wir einige Zeit im Museum für zeitgenössische Kunst, das die größte Sammlung von Südostasiatischen Kunstwerken sein Eigen nennt. Kein Wunder, alles hat hier einen Superlativ. Es ist in einer alten Schule untergebracht und architektonisch behutsam auf Stand gebracht. Es gibt mehr spannende Kunstwerke als wir Zeit zu erübrigen haben, denn wir müssen Martje, die auf Shoppingtour die Orchard Road unsicher macht, wiedertreffen.

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Wir machen uns am zweiten Tag auf den Weg nach Sentosa-Island, einer Insel, die komplett als Spiel- und Attraktionsort eingerichtet wurde, etwa so wie bei uns das Hansaland oder wie die anderen Freizeitparks heißen, in denen ich auch noch nie war. (Meine Kinder sind uns immer noch böse, dass wir nie mit ihnen dorthin gefahren sind.) Aber diesmal soll es sein, es ist ja schließlich eines der schönsten Aquarien dort zu besichtigen. Tatsächlich ist es ein ganz besonderes Ding, das wir in der Größe unterschätzt haben, denn nach 3 Stunden sind wir immer noch nicht fertig mit der Tour.

Der Weihnachtsmann war auch bei den Fischen.
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Im Anschluss gehen wir in den Schmetterlingsgarten, was so lala war.
Singapur
Am Abend sausen wir den Inselberg herunter und genießen die Wärme.
Singapur

Der nächste Tag: Im Voraus hatten wir den Besuch des Singapurer Zoos und der Nachtsafari geplant. Es dauert etwas lange, bis wir vor deren Toren ankommen, denn der im Außenbezirk liegende Zoo wird durch Metro und Busse angefahren. Erst um 14:30 sind wir dort, zeigen unsere per Internet gekauften Tickets (40€/Person) auf dem Mobiltelefon vor und laufen durch den prasselnden Regen die hübsch angelegten Wege an natürlichem Lebensraum nachempfundenen Gehegen vorbei. (Was für ein Satzkonstrukt!!)

Singapur
Naja, das Pygmäen-Nilpferd wird sich immer den gleichen Weg an der publikumswirksamen Glasscheibe entlangzwängen müssen und das Ottergelände ist auch nur so groß, dass die Besucher sie auch immer zu Gesicht bekommen. Einige Tiere können sich nicht damit abfinden und leiden an Hospitalismus. Manchmal denken wir, Hagenbeck ist genauso schön, aber es liegt eben auch nicht im Regenwald ein paar Kilometer vom Äquator entfernt.
kangaroo
Als es dunkelt, gehen wir zum anderen Zooteil hinüber, wo eine Bimmelbahn im Kreis fährt, man aber auch abseits der Ringbahn Tiere in der Nacht beobachten kann, die man sonst nicht zu Gesicht bekommt. Die Flughunde sind in Greifweite am Ast beim Fressen zu sehen und ein Flughörnchen springt in einem Riesengehege von Ast zu Ast. Den Tiger besichtigen wir im Schlaf, die meisten anderen Tiere sind jedoch wach. Ein total anstrengender Tag liegt hinter uns, besonders weil wir um 7:30 Uhr gefrühstückt und mit gepackten Koffern zum Bus latschen müssen. zum Glück ist der Busbahnhof in der Nähe von Little India.

Hilfsbereitschaft ist am nächsten Tag auch dringend nötig.
Zunächst fahren wir für 3SDollar zur Grenze. Weil Singapur und Malaysia sich nicht grün sind, müssen wir alle mitsamt Gepäck aus den Bussen aussteigen, durch das massive Grenzgebäude und die Passkontrollen und am anderen Ausgang wieder in Busse steigen, um zum nächstgelegenen Busbahnhof zu fahren. Dort erfahren wir, unser Bus sei bereits weg und wir müssten über KL fahren. Also eine Std. warten, dann in den Bus, wo wir noch mal eine halbe Std auf die Abfahrt warten, um 10 Minuten später an der Tankstelle zu stoppen, denn der Bustank ist leer. (Bevor wir Fahrkarten kauften, hatte die Busgesellschaft vermutlich kein Geld mehr für Diesel) Nach dem Tanken geht es trotzdem nicht weiter; der Busfahrer erklärt der aufgebrachten Steffi, er warte noch auf einen Freund…

Am Ende der 3-stündigen Fahrt sind wir an einem Busbahnhof (in KL!), an dem aber unser Ziel nicht angesteuert wird. Also ab in die S-Bahn, 7 Stationen bis zum nächsten Terminal. Dort geht es dann 1,5 h später in bereits auf der ersten Fahrt kennengelernten superbequemen Liegesitzen (3 Plätze pro Sitzreihe) nach Tanah Rata. Bei strömendem Regen kommen wir dort um 22:30 an. Unser Hostel Twin Pines ist hübsch gelegen und der Concierge ist sehr nett.

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