Schlagwort-Archiv: Straße

Bonbon #13

Wir sind schon ein paar Tage in Deutschland, haben aber vor dem Flug noch ein paar freie Tage in Beijing verbracht. An einem Abend war Steffi mit Partner eingeladen, in der Residenz des Botschafters der Verleihung des Bundesverdienstkreuzesordens beizuwohnen. Hab grad gelernt, dass es Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland heißt. Selbstverständlich fahren wir mit dem Rad dorthin.
auf zu neuen Taten
Der Orden wurde an Yu Long verliehen, der als Generalmusikdirektor und Dirigent des Chinesischen Sinfonieorchesters und noch viel mehr Orchestern und Initiator von Musik-Festivals auch in Deutschland viel bewegt hat. Meinen chinesischen Freunden war er jetzt nicht bekannt, aber die interessieren sich auch nicht für klassische Musik. Auf jeden Fall bekamen wir ein hochklassiges und klassisches Konzert von Schülern der besten Musikschule Pekings vor der eigentlichen Zeremonie zu hören. Übrigens finde ich mein Bild besser gelungen als die „offiziellen“ Bilder der Botschaft.
Bundesverdienstkreuzverleihung

Am Tag vorher waren wir mit den Kindern im piekfeinen vegetarischen Restaurant. Speisekarten gibt es nicht mehr: man bestellt heute auf dem iPad.
So bestellt man heute

Im Künstlerviertel 798 ist seit geraumer Zeit ein Teil des Goethe-Instituts untergebracht. Dort lief ein Performance-Workshop. Manchmal ist es etwas befremdend – aber das soll es ja wohl auch sein. Diese junge Frau stand etwa eine Viertelstunde mit der Plastiktüte auf dem Kopf regungslos, blies immer wieder von innen dagegen, bis ein Windstoß sie mit Hilfe der als Drachen fungierenden Tüte befreite.
Performance Workshop Goethe
Diese Frau spielte mit der halbdurchsichtigen Spiegeltür.
Performance Workshop Goethe

Kinderwagen setzen sich langsam auch in China durch (bisher wurden Kinder nur in Hackenporsches gefahren oder auf dem Rücken getragen).
Baby Transport

Muss man sich mal vorstellen: die Zapfen werden alle von den Bäumen geholt, damit alles schier ist. So macht man Vollbeschäftigung.
Zapfen entfernen

Im Bällebad:
Ball Bad

Es sieht ein bisschen traurig aus, wie da zwei Chefs eine Putzfrau beaufsichtigen, aber so ist das nun mal: jeder hat seine Aufgabe und macht seine Arbeit.
irgendwo in China

Bäume:
Flughafen BJ
Wald

Wir düsen dann mal ab und schauen, wie der Wald in Deutschland aussieht.
Flughafen BJ

Bonbon #12

Endlich Schulschluss, endlich Ferien! Die chinesischen Kinder müssen noch ein paar Tage, aber wir haben jetzt am Freitag den letzten Tag gehabt.
Endlich Ferien!

Kinderspiele sind überall die gleichen.
Abklatschen

Es ist inzwischen so heiß geworden, dass man kaum noch in der prallen Sonne sein mag. Geschweige denn viel anhaben. Auch wenn es mancher anders gut fände, so freizügig können nur die Männer.
Männerwirtschaft

Nicht nur Vögel sollen mal an die frische Luft, auch die Schildkröten und Fische dürfen raus.
Aqaurium über Vogelkäfig

Das Sams lässt grüßen. Wenn man ein Unwohlsein hat, geht man zum Schröpfen.
geschröpft

Irgendwie sind heute alle gut gelaunt.
Hallo!

Hallo!

Eins der vielen Abschiedsessen fand in Hua´s Restaurant statt. Vor kurzem war Herr Gauck auch dort.
Hier könnte dein Bild hängen...

Das Essen ist dort aber auch wirklich gut. Und als Beweis für die guten Zutaten und sorgfältige Zubereitungsweise zeigen alle, was sie können.
Köche in Hua´s Restaurant

Nüsse bewegen.
Nuss

In dieser Flasche ist kein Wasser (mehr). Das kommt von den Taxifahrern, die keine Zeit haben, irgendwo eine gepflegte Toilette aufzusuchen. Sieht man oft am Straßenrand.
Kein Wasser

Wer Zeit hat, kann einfache an der Schnellstraße sitzen und seinen Drachen steigen lassen.
Drachensteigenlasser

Oder er bringt Hund und Vogel dorthin.
Vogel an der Autobahn

Beim Barbier.
Beim Friseur an der Baustelle

BonBon #11

In letzter Zeit gibt es ein paar Straßen in Beijing, deren Bürgersteige aufgerissen und neu verlegt werden. Wenn es nun ein Geschäft gibt, das von der Straßenseite aus seinen Verkauf bewerkstelligt, darf der Handel selbstverständlich nicht zum Erliegen kommen. Also muss man sich was einfallen lassen.
So sehen Verkaufstellen der Zugfahrkarten häufig aus: Ein klitzekleines Fenster, vergittert, so groß, dass keine Pistole hindurchpasst. Da Waffen sowieso strengstens verboten sind, außer für die Polizei und das Militär, finde ich diese Maßnahme etwas übertrieben, vor allem, da ich mir nicht vorstellen kann, dass Zugfahrkarten dermaßen begehrt sein sollen, dass sich ein Überfall lohnt.
Der Verkauf geht weiter
oder so:
Der Verkauf geht weiter
Wo keine Treppe ist, da macht man eine.
Der Verkauf geht weiter

Der Verkauf geht weiter

Der Verkauf geht weiter
Luxusvariante :
Der Verkauf geht weiter

Und wenn der Verkauf auch durchs Fenster nicht mehr funktioniert, kann man immer noch in der U-Bahn oder auf der Straße verkaufen.
U-Bahn-Shops

Der Verkauf geht weiter

BonBon #9

Bilder, die die Welt nicht braucht – mir gefallen sie. Aus den letzten beiden Wochen.
Fangen wir mit einem Selbstportrait an (Selfies kann ich nicht). Im Theologischen Seminar, wo vielleicht in zwei Wochen die Konfirmation unseres Sohnes stattfinden wird.
Ich glaube jedoch nicht, dass wir zum Spielen am Heiligen Billard kommen werden.
Theologisches Seminar

Sie kann aber Selfie.
Selfie

U-Bahn-Rolltreppe in LinCuiQiao.
LinCuiQiao Zhan

Clash of Cultures
DaHongMen

Was gibt es hier bloß?
Was gibt´s hier?

Wenn chinesische Mädchen eingekleidet werden, sind sie Prinzessinnen gleich.
DaHongMen

Wenn Chinesen verreisen…
Koffer

Wenn Chinesen Pakete schicken…
DaHongMen

Wenn Chinesen Pakete zum Paketdienst bringen…
DaHongMen

Wenn Chinesen Pakete einladen…
DaHongMen

Wenn Chinesen singen…
Chor

Wenn Chinesen am Fluss spazieren gehen…
DaHonGMen_Schlick

Wenn eine Chinesin als Comicfigur nach Hause fährt…
Anime

Wenn alles sauber ist…
DaHongMen

Wenn beflügelte Chinesinnen rauchend Lust auf Ananas haben…
DaHongMen

Wenn das Mittagessen einen Chinesen niederstreckt…
Dreaming of shoes

Straßenimpressionen

Nachdem jetzt endlich der Frühling angefangen hat, kann man bemerken, dass die Menschen wieder freundlicher werden.
Im Winter war irgendwie jeder für sich.
Eislauf
Dies Foto oben ist allerdings gar nicht aus dem Winter, sondern von gestern, als ich ins Nationale Eislauftrainingscenter reinschneite. Der kleine Butschi wird vielleicht mal bei Olympia mitgleiten. An der Wand (nicht im Bild) steht: Macht euch bereit für den Krieg (womit der olympische Wettkampf gemeint ist). Das ist aber glaube ich nur Gelaber.
jeder für sich

Die Blüten sind endlich wieder in voller Pracht und das Gemüt lässt sich davon anstecken. Es ist doch auch ein Wunder, dass ausgerechnet, wenn es schnell zu warm wird, an jedem Baum bald Schatten spendende Blätter hängen werden.
Blüten

Daher macht es mehr Spaß, unterwegs zu sein und den Kontakt mit den Chinesen zu suchen. Vielleicht war es auch nur meine kleine Winterdepression, die mich hat glauben lassen, dass das Volk der Mitte an Gastfreundschaft und Freundlichkeit zu wünschen übrig lässt.
Victory

„Hurra, lasst uns den Kunden sie bringen, die kleinen Pakete und die großen.
Wir wollen es ihnen schon zeigen, die bestellten Pizzas und Soßen.
Vielleicht werden wir dabei sogar noch singen.“
Appell

Diese morgendlichen Appelle sind überall bei kundenorientierten Geschäften zu sehen, besonders die Restauration und die Friseurzunft trifft sich vor der Arbeit auf der Straße, auch um gemeinsam Sport zu machen.
Appell2

Der Fahrradmonteur entspannt sich.
Aufpasser

Bei Sonnenschein ist alles schöner.
Orange

Umsonst bekommt man natürlich trotzdem nichts.
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Radieschen

Rosen und Melone

VIP

Vielseitige Dreiräder

Nicht alle der hier gezeigten Fahrzeuge sind Dreiräder, aber alle zeugen von der enormen Einfallskraft der Chinesen. Und wie vielseitig Räder verwendet werden können. Selten sieht man noch jemanden in die Pedale treten, auch die meisten alten Gefährte surren ganz leise an einem vorbei, denn sie sind mit Elektromotoren versehen. Manche haben auch Rasenmähermotoren untergebaut und künden sich durch Knattern von weitem an. Nummernschilder sieht man daran vergebens.20131115_162211

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Waffeln, die so wie Eiswaffeln schmecken, aber als Kekse direkt vom Dreiradstand verkauft werden. Bei Schlaglöchern werden Kekskrümel aus den unteren Exemplaren.DSCF3005

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Die Winterkappe der Rikschas wird bei Kälte übergestülpt und bläht sich bei voller Fahrt auf:DSCF6184

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Etwas außerhalb des Zentrums haben die Ladeflächen sogar Matratzen für den Personentransport.L1056777

Du denkst, das fährt nicht mehr?L1057062

Seine Frau hat noch kein E-Bike, also muss er schieben.L1057221 L1057222

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Eine Art Mini-Pappamobil:L1057542

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Im Winter sind die Türen von Märkten, kleinen Shops, Restaurants oder anderen Häusern mit hoher Fluktuation wie hier einem Krankenhaus mit gesteppten Vorhängen verhängt, wenn es keine Schleuse gibt.X1000833

Falke

Gestern auf dem Weg zum Einkaufen denk ich, ich kuck nicht richtig: ein vornehm wirkender Herr führt sein Haustier aus. Ich bin dann hinterher und fragte, ob ich schnell ein Foto machen könnte. Durfte ich. 2 Sekunden war er schon wieder weiter. Ich frag mich, was einen dazu bringt, in dieser Stadt so einen Vogel zu halten. Andererseits: es gibt ziemlich viele Tauben in Beijing. Und nicht wenig Grünflächen und damit auch reichlich Mäuse sind vorhanden. 1-L1057402

Volle Ladung

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Es gibt die merkwürdigsten Fahrzeuge in Peking. Was früher nur von Muskelkraft betrieben durch die Straßen rollte, verfügt heutzutage über einen Benzin- oder Elektromotor, dessen Tank oder Batterie unter der Ladefläche bequem Platz findet. Gebremst wird wie früher vermutlich auch, indem ein Draht getreten wird, an dessen Ende dadurch die Trommelbremse betätigt wird. Allen ist gemeinsam, dass die Ladung alles übersteigt, was in Deutschland zulässig wäre.DSCF7311

Hier wird noch selbst getreten, ein inzwischen seltener Anblick. Ich glaube, wenigstens in Peking wird es in drei oder vier Jahren diese Art der Fahrzeuge nicht mehr geben. Vielleicht besinnt man sich ja noch auf die alten Techniken, aber ich bezweifle es. Immerhin ist die Reichweite nicht durch eine Batteriekapazität begrenzt. D7K_5919

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Dieser Herr wohnt auch auf unserem Compound und fährt immer mit seinem einrädrigen Segway zum Einkaufen. Lustig sieht es aus, wenn er ins Haus die Behindertenrampe hochfährt.D7K_5795

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Spucker und Gourmets

Es ist doch komisch: Die Chinesen sind unglaublich auf Äußerlichkeiten aus, was ihr Zuhause angeht, alles soll möglichst keimfrei sein, schön und bei der Wahl ihrer Lebensmittel wird ein Eifer an den Tag gelegt, der seines Gleichen sucht.

Es muss ein Uniformierter vor dem Tore stehen, dann ist die chinesische Seele glücklich. Wir verstehen nicht, wie unser Soldat bei dem Job derart nett und freundlich bleiben kann. Es ist so sinnlos, dort zu stehen. Das Tor macht nämlich wieder jemand anderer auf. Aber wie sagt man so schön? Tatsache mit 4 Buchstaben: I-S-S-O!DSCF7923

Da ist übrigens aus Google maps mal ein Bild von unserem Building 1 und dem Dachboden. Das Viertelchen rechts oben, das um die Ecke geht, ist unser Pekinggarten. Dachterrasse

Es ist meistens schön ruhig dort oben, Straßenlärm ist als Rauschen zwar ständig zu vernehmen, aber lästig ist es nicht. Es gibt unangenehmere Straßengeräusche: An was weder die Kinder, noch weniger aber Steffi sich gewöhnen kann, sind die Geräusche beim Abhusten, die man ständig hört. Da wird hochgezogen, gehustet, geröchelt und schließlich gespuckt, dass es keine Freude ist. Steffi regt sich immer auf, woraufhin ich sage: „Das hat gar keinen Sinn, erstens versteht dich keiner, und zweitens versteht es auch keiner, selbst wenn sie es verstünden.“  Es ist nämlich egal, welche Altersstufe, welches Geschlecht, es machen alle. Die Älteren natürlich mehr, weil die Schleimproduktion größer ist. Vielleicht ist es sogar gesund, sein Rachensekret dauernd loszuwerden, aber eklig ist es schon. „Die sind da völlig hemmungslos!“ Aber die Straße ist des Chinesen Wohnzimmer, da kann er machen, was er will. Und ich auch.

Es kommt schon mal vor, dass genau da Reifen gewechselt werden, wo der Platten auftrat. Und wenn es an der Ampel ist. Die Heckklappe wird aufgemacht, ein paar Koffer als Warnrechteck hingestellt und dann wird der Wagen gehoben.  DSCF7776

Oben sieht es ganz gemütlich aus, aber unter dem Tisch knirschen die Füße über Erdnuss-Schalen und Hühnerknöchelchen. Es wird alles einfach fallen gelassen, schließlich sind überall orangebekittelte Müllfeger zu sehen, die den kleinsten Fitzel mit Dattelpalmbesen entsorgen.DSCF7916DSCF7917

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Nun gut, manchmal arbeiten sie auch nicht und schauen beim Spielen zu oder wagen selbst mal eine Karte.DSCF7985

Liebesäpfel, -weintrauben und -tomaten.DSCF7928

Letzte Woche war Smog. Wir trösten uns damit, dass irgendeine deutsche Firma (ich hörte Siemens) untersucht hat, wie der Lungenzustand vor und nach 3 Jahren Aufenthalt in Peking war: angeblich kein Unterschied. Mir haben auch schon mal die Augen getränt, aber ich kann bisher nicht beklagen, dass man den Dreck schmeckt. Vor einigen Jahren vor der Olympiade gab es nach Angaben von Alteingesessenen nur 2-3 Tage/Jahr, an denen man die umgebenden Berge sehen konnte. Wir hatten schon so oft Blick auf die Bergkämme, es mögen 8, 9 Tage gewesen sein. Also scheint die Luftverschmutzung insgesamt abzunehmen.

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Ob sie Stachel- oder Igelfrucht heißt – keine Ahnung. Das Stachelige drumherum ist hart wie Stein, innen ist eine furchtbar stinkende einen Kern umhüllende Fruchtmasse, die ganz anders schmeckt als der Gestank vermuten lässt.DSCF7982

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Hygiene wird in Peking groß geschrieben (Kloflausch zum Aufkleben):DSCF7992

Hier trainieren Kinder Fußball und feiern ihre Geburtstagsparties, wenn die Eltern es sich leisten können.DSCF7971

Und auch das ist Peking, unweit unserer Wohnung. DSCF7808

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Familienausflug:DSCF7972