Ist es eine womöglich unerlaubte Demo? Oder gar eine vom Staat organisierte Protestkundgebung? Beides gibt es.
Nein, ich bin in einen Park gelustwandelt und dabei zufällig Zeuge eines Kalligrafie-Wettbewerbs geworden. Nicht so wie man sich das vorstellt, auf Papier und mit Tinte, nein, Wasser schreibt auf Granit. In Deutschland undenkbar bei all der feuchten Luft. Jeder Teilnehmer hat ein Zettelchen mit einem Gedicht oder Spruch bekommen und soll das nun möglichst in Schönschrift aufschreiben. Entweder hat man ein Eimerchen mit Wasser dabei oder der Pinsel selbst hat ein Dauerspendesystem eingebaut, damit man nicht absetzen muss.
Diese offensichtlich neuzeitliche Erfindung wird für 20 ¥ das Stück angeboten und gebührend inspiziert.
Man übt schon, bevor der Startschuss fällt, ganz fleißig.
Auch Frauen machen mit. Merkwürdigerweise hab ich noch nie vorher das schöne Geschlecht dies Hobby ausüben sehen.
Auf los gehts los!
Rückwärts bewegen sich die Meister vor und für die zweite Zeile geht es an den Ausgangspunkt zurück.
Die Siegerehrung schau ich mir nicht mehr an, dafür verstehe ich zu wenig von allem.
Es gibt ja auch noch so viel mehr zu sehen:
Der See, auf dem man auch mit Schwanenhalsbooten fahren kann:
Die Fotoshootings:
Das weithin zu hörende Trommeln:
Die Drachensteigenlasser, auch eine Männerdomäne:
Der blinde Masseur, der für 20 ¥ eine halbe Sunde auch mich bearbeitet, denn ich hab mir letztens einen Muskel am Rücken verspannt.
Die mobile Karaoke-Bar:
Die Lotusblüte ist schon fast vorbei, Riesen-Quietsche-Entchen ist der am weitesten sichtbare Farbfleck.
Parks in China, quirlig, laut und doch so erholsam.
Und Klick für noch mehr Bilder.