Bilder

Bonbon #16

Seit dem Sommer hat Beijing sich verändert. Leider zum Schlechten. Finde ich. Irgendjemand in der Stadtregierung hat sich überlegt, die Wanderarbeiter und anderen nicht in Peking Gemeldeten aus der Stadt zu vertreiben.
Über die Jahre (vor unserer Ankunft 2013) haben sich kleine Zimmer zu größeren Läden entwickelt. Man hat einfach einen Verschlag, fest oder weitgehend mobil vor die Fenster gebaut und dann die Wand eingerissen. Selbstverständlich sind viele dieser Anbauten illegal entstanden. Es ist für viele der kleinen Geschäftsleute schwierig, die erforderlichen Unterlagen zu beschaffen, vielleicht ist es auch einfach zu teuer, die Erlaubnis zu bekommen, vor allem, da Korruption noch weit verbreitet ist.
Für uns haben die kleinen Geschäfte und Restaurants bisher den Charme unserer Gegend ausgemacht.
Dieser schöne Zustand wurde in den vergangenen Monaten rückgängig gemacht. Und zwar ruckzuck. Alles soll „schön“ werden.

Wenn man Chinesen aus Beijing zu dem Thema befragt, bekommt man eine andere Antwort. Die Sicherheit der Gebäude ist ein Hauptgrund, weswegen man es ganz oK findet, dass die Stadt in den letzten Monaten ein anderes Gesicht bekommen hat. Und dass hoffentlich die Bevölkerungsdichte in Beijing abnimmt, wird auch als positiv angesehen.
Ob für die Rückbauten Wanderarbeiter herangezogen wurden? Ich möchte darum wetten…
Den erwünschten Effekt hat es trotzdem nicht. Die Wohnungen sind zwar wieder zugemauert worden, aber dann stellen die Leute Hocker und kleine Treppen vor die Fenster und der Verkauf geht von da aus weiter.

Was das Fotografieren angeht, schwanke ich hin und her. Ich habe meine kleinen Projekte, die durch das kalte Wetter etwas leiden und in der Schule habe ich durch meine Frau auch durchaus Gelegenheit, meiner Fotoleidenschaft zu frönen.
Aber sonst fehlt mir die Motivation. Der Reiz des Neuen ist für Beijing einfach weniger geworden. Auch denke ich oft, wenn ich etwas Interessantes sehe, dass das andere Fotografen schon hundertmal besser abgelichtet haben. Da schlägt dann mein dünnes Selbstbewusstsein seinen Haken gegen mein Schienbein.
Ich weiß schon, was ich kann. Ich muss mich aber dazu zwingen.
Ein bisschen Glück ist wohl auch vonnöten.

Heute fangen die Ferien zum Chinese New Year (das Jahr des Hahns) an, eigentlich das Frühlingsfest, und die Chinesen statten ihre Wohnungen mit Glücksbringern aus und machen sich dann auf den Weg in ihre Heimat. In den nächsten zwei Wochen haben wir Beijing sozusagen für uns, denn mehr als die Hälfte der Pekinger kommt gar nicht von hier.
XT1J4337

Das Wetter ist meistens schön (sonnig), nur grün ist es noch nicht. Aber das kann man ja auch künstlich haben.
wood
XT1J4415

Mit dem Frühlingsfest kommt auch eine Extrazahlung aufs Gehalt. Das ist der HongBao, der rote Umschlag. Darin befindet sich z.B. ein halber Monatslohn, den die Chinesen sofort wieder in neue Sachen anlegen. Die Geschäfte sind in der Zeit so voll wie nie.
XP1J0442
Mit Steffi habe ich letztens 20 Minuten an der Kasse vom Carrefour gestanden, auch, weil es in diesem westlichsten der Supermärkte keine Laufbänder an den Kassen gibt und es so viele Zahlungsmöglichkeiten gibt. Die Barzahlung ist hier fast ganz abgeschafft. Bankkarten sind noch gar nicht mal so häufig, denn inzwischen kann man mit WeChat (dem chinesischen WhatsApp) bezahlen und scannt einen Code, durch den dann das elektronische Portmonnaie belastet wird. Selbst auf dem Markt wird diese Art der Bezahlung immer häufiger.
Da fällt mir ein, dass ich letztes Jahr schon eines kaufen wollte: ein Paar Schlittschuhe.
eislaufstühle

Bonbon #15

Jetzt ist nicht nur in Windeseile der Herbst an uns vorbeigezogen, heute ist mit dem ersten Schneefall auch der Winter gekommen. Die Höchsttemperatur wird -3 Grad betragen.
Vorgestern konnte man noch gemütlich im Park Zeitung lesen.
Goldener Herbst
In Beijing ist in den letzten Wochen eine furchtbare Geschäftigkeit aufgekommen: In unserer Straße hat man alle Läden, die mit leicht provisorischer Bauweise erstellt worden waren (und die sich in den letzten 3 Jahren allerdings nicht geändert hatten) abgerissen und die Häuser schön geputzt. Angeblich dürfen in Wohnhäusern keine Geschäfte mehr untergebracht werden.
Aber die ganze Stadt wird gerade umgearbeitet. Selbst in der GuiJie, der Geisterstraße, in denen sich ein Restaurant ans andere reiht, bleibt kaum ein Stein auf dem anderen.
Abriss
Und so geht es weiter. Es sollen nach und nach alle interessanten Märkte, die den Charme von Beijing bisher ausgemacht haben, entweder in Hochglanz-Malls umgebaut oder außerhalb der Stadt neu eröffnet werden. Und so sieht´s dann aus: leere Hallen, die aussehen wie überall in den Metropolen dieser Welt, in denen sich ein paar Reiche zum Kaufen und viele Arme zum Kucken tummeln.
Supermall
Den Kindern ist es egal, die finden überall einen Platz zum Spielen.
Rüstung_Kinder
Aber es sind nicht alle so kreativ (oder arm), um sich die Rüstung aus Pappkarton selber zu machen. Daher gibt es diesen ganzen Plastikscheiß, der ja meistens in China hergestellt wird, auch hier zu kaufen, und das in viel größeren Dimensionen als wir es aus Deutschland kennen.
Halloween
Es ist ein Jammer. Gut, vieles wird auf alt gemacht und ist auf den ersten Blick wieder charmant, aber wer die Entwicklung miterlebt, verzieht säuerlich das Gesicht.
Baustelle YongHeGong
Die türkisgrüne Wand ist der Altbau!
mauer alt und neu
Hier steht ein Arbeitszimmer.
Arbeitszimmer
Und so etwas wird man in Zukunft immer weniger sehen: ein Arbeitssaal, in dem kein Computer steht. Das Bild ist schon ein paar Wochen alt, ich weiß nicht, ob es den Raum , geschweige denn das Gebäude überhaupt noch gibt.
Computerloses Büro
Über neuneinhalb Jahre Bauzeit für ein einziges Gebäude (Elbphilharmonie z.B.) kann man in China jedenfalls nur lachen.
Dafür sieht es dann manchmal eben so aus.
Strom und so (2)

Bonbon #14

Jetzt zieht auch in Beijing der Herbst ein. Starke Regenfälle wechseln sich mit Sonnenschein und Nebel (natürlich mit etwas Smoke vermischt) ab. Im Vergleich mit Deutschland ist es noch immer angenehm warm.
Seit einigen Tagen trifft sich die Nachbarschaft gehobenen Alters immer in der frühen Abendzeit zum Polonaise-gehen. Mich rührt es immer wieder an, wenn ich sehe, wie selbstverständlich der Straßenraum genutzt wird und wie egal es eigentlich ist, was die „Anderen“ denken. Einfach machen – auch mal eine gute Idee.
Tänzer bei Nacht
Fünf Meter entfernt davon steht dieser Sessel, damit an der Stelle kein Auto parkt. Es wird nämlich langsam wirklich lästig, dass die Gehsteige und anderer öffentlicher Raum zugeparkt wird.
Regen

Die Verbotene Stadt wird zur Zeit renoviert.
verbotene Stadt
Auch im Schlafrock kann man dort Besichtigungen machen:
bubbles

Spielplätze gibt es auch in den Hutongs. Manchmal sind sie nur kurz bespielbar.
Spielplatz

Im Markt ist immer irgendwas interessant.
show me!
Dies Käfigtier kauft mit seinem Herrchen Gemüse und Tofu.
Bird goes shopping

Auf der Straße.
puppies

Melonenverkäuferin
Melonenverkäuferin

Regen muss man wegen zu viel Segen manchmal fegen.
Regenfegen
Und so wirds gemacht. Einmal am Tag muss man sich einen neuen Besen machen.
Straßenfeger
So macht amn Besen

Der Thron des Parkwächters:
Thron des Parkwaechters

Ich hab jetzt ein neues Telefon. Um alle meine sozialen Netzwerke wiederherzustellen, braucht es seine Zeit. Und WeChat, das chinesische Pendant zu WhatsApp ist da etwas speziell.
Als ich mich nämlich dort verifizieren will, wird mir diese Seite angezeigt, auf der ich zwei Freunde anklicken soll. Nur dass das klar ist, die Person oben rechts ist nicht mein Freund/oder gar meine Freundin.
dasgibtsdochnicht

Bonbon #13

Wir sind schon ein paar Tage in Deutschland, haben aber vor dem Flug noch ein paar freie Tage in Beijing verbracht. An einem Abend war Steffi mit Partner eingeladen, in der Residenz des Botschafters der Verleihung des Bundesverdienstkreuzesordens beizuwohnen. Hab grad gelernt, dass es Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland heißt. Selbstverständlich fahren wir mit dem Rad dorthin.
auf zu neuen Taten
Der Orden wurde an Yu Long verliehen, der als Generalmusikdirektor und Dirigent des Chinesischen Sinfonieorchesters und noch viel mehr Orchestern und Initiator von Musik-Festivals auch in Deutschland viel bewegt hat. Meinen chinesischen Freunden war er jetzt nicht bekannt, aber die interessieren sich auch nicht für klassische Musik. Auf jeden Fall bekamen wir ein hochklassiges und klassisches Konzert von Schülern der besten Musikschule Pekings vor der eigentlichen Zeremonie zu hören. Übrigens finde ich mein Bild besser gelungen als die „offiziellen“ Bilder der Botschaft.
Bundesverdienstkreuzverleihung

Am Tag vorher waren wir mit den Kindern im piekfeinen vegetarischen Restaurant. Speisekarten gibt es nicht mehr: man bestellt heute auf dem iPad.
So bestellt man heute

Im Künstlerviertel 798 ist seit geraumer Zeit ein Teil des Goethe-Instituts untergebracht. Dort lief ein Performance-Workshop. Manchmal ist es etwas befremdend – aber das soll es ja wohl auch sein. Diese junge Frau stand etwa eine Viertelstunde mit der Plastiktüte auf dem Kopf regungslos, blies immer wieder von innen dagegen, bis ein Windstoß sie mit Hilfe der als Drachen fungierenden Tüte befreite.
Performance Workshop Goethe
Diese Frau spielte mit der halbdurchsichtigen Spiegeltür.
Performance Workshop Goethe

Kinderwagen setzen sich langsam auch in China durch (bisher wurden Kinder nur in Hackenporsches gefahren oder auf dem Rücken getragen).
Baby Transport

Muss man sich mal vorstellen: die Zapfen werden alle von den Bäumen geholt, damit alles schier ist. So macht man Vollbeschäftigung.
Zapfen entfernen

Im Bällebad:
Ball Bad

Es sieht ein bisschen traurig aus, wie da zwei Chefs eine Putzfrau beaufsichtigen, aber so ist das nun mal: jeder hat seine Aufgabe und macht seine Arbeit.
irgendwo in China

Bäume:
Flughafen BJ
Wald

Wir düsen dann mal ab und schauen, wie der Wald in Deutschland aussieht.
Flughafen BJ

Bonbon #12

Endlich Schulschluss, endlich Ferien! Die chinesischen Kinder müssen noch ein paar Tage, aber wir haben jetzt am Freitag den letzten Tag gehabt.
Endlich Ferien!

Kinderspiele sind überall die gleichen.
Abklatschen

Es ist inzwischen so heiß geworden, dass man kaum noch in der prallen Sonne sein mag. Geschweige denn viel anhaben. Auch wenn es mancher anders gut fände, so freizügig können nur die Männer.
Männerwirtschaft

Nicht nur Vögel sollen mal an die frische Luft, auch die Schildkröten und Fische dürfen raus.
Aqaurium über Vogelkäfig

Das Sams lässt grüßen. Wenn man ein Unwohlsein hat, geht man zum Schröpfen.
geschröpft

Irgendwie sind heute alle gut gelaunt.
Hallo!

Hallo!

Eins der vielen Abschiedsessen fand in Hua´s Restaurant statt. Vor kurzem war Herr Gauck auch dort.
Hier könnte dein Bild hängen...

Das Essen ist dort aber auch wirklich gut. Und als Beweis für die guten Zutaten und sorgfältige Zubereitungsweise zeigen alle, was sie können.
Köche in Hua´s Restaurant

Nüsse bewegen.
Nuss

In dieser Flasche ist kein Wasser (mehr). Das kommt von den Taxifahrern, die keine Zeit haben, irgendwo eine gepflegte Toilette aufzusuchen. Sieht man oft am Straßenrand.
Kein Wasser

Wer Zeit hat, kann einfache an der Schnellstraße sitzen und seinen Drachen steigen lassen.
Drachensteigenlasser

Oder er bringt Hund und Vogel dorthin.
Vogel an der Autobahn

Beim Barbier.
Beim Friseur an der Baustelle

BonBon #11

In letzter Zeit gibt es ein paar Straßen in Beijing, deren Bürgersteige aufgerissen und neu verlegt werden. Wenn es nun ein Geschäft gibt, das von der Straßenseite aus seinen Verkauf bewerkstelligt, darf der Handel selbstverständlich nicht zum Erliegen kommen. Also muss man sich was einfallen lassen.
So sehen Verkaufstellen der Zugfahrkarten häufig aus: Ein klitzekleines Fenster, vergittert, so groß, dass keine Pistole hindurchpasst. Da Waffen sowieso strengstens verboten sind, außer für die Polizei und das Militär, finde ich diese Maßnahme etwas übertrieben, vor allem, da ich mir nicht vorstellen kann, dass Zugfahrkarten dermaßen begehrt sein sollen, dass sich ein Überfall lohnt.
Der Verkauf geht weiter
oder so:
Der Verkauf geht weiter
Wo keine Treppe ist, da macht man eine.
Der Verkauf geht weiter

Der Verkauf geht weiter

Der Verkauf geht weiter
Luxusvariante :
Der Verkauf geht weiter

Und wenn der Verkauf auch durchs Fenster nicht mehr funktioniert, kann man immer noch in der U-Bahn oder auf der Straße verkaufen.
U-Bahn-Shops

Der Verkauf geht weiter

BonBon #10

Wieder eine Ansammlung von Bildern, die in letzter Zeit bei meinen Spaziergängen entstanden sind.
„Ich greif mir jetzt das Feuerzeug , brenn alles nieder und dann verschwinden wir.“
Fluchtversuch

Am Stand daneben sind sie noch nicht soweit. Immerhin ist schon das schwarze Schaf gefunden, das den Kühltruhenschlüssel besorgen soll.
Im Ernst: Das ist eine besondere Art Huhn, das sogar schwarze Innereien hat. Sehr gut für Muskelaufbau, sagt man.
Schwarzes Schaf

Gestern war der schönste Regenbogen zu sehen, den ich je zu Gesicht bekommen habe.
Regenbogen Beijing
Regenbogen Beijing

Schulbeginn:
Schulweg

Schulschluss:
Schule ist aus

Hausaufgaben im Hutong:
Hausaufgaben

Hutongtoiletten:
Klo
Klo

Wer an der U-Bahnstation LiangMaQiao vorbeikommt, hat diesen Geige spielenden Blinden schon gesehen. Und hoffentlich auch Geld gegeben.
Chinesische Geige

Die Kunstharzspender beim Bambusfahrradbau-Workshop.
Kunstharzspender

Radfahren.
Radfahren macht Spaß

Das ist kein „echtes“ Motorrad, weshalb die Batterien von dem Bild eines Motors verdeckt werden. Hübsch gemacht.
E-Bike

Wer bekommt dieses Bild nach der Hochzeit?
Wer bekommt das Bild?

Außerirdische haben hier ihre Nahrung abgelegt. Oder was auch immer.
Worms from outer space

So, das waren aber viele diesmal. Macht richtig müde
Müde

Jetzt erstmal ausruhen.
Alles erledigt

BonBon #9

Bilder, die die Welt nicht braucht – mir gefallen sie. Aus den letzten beiden Wochen.
Fangen wir mit einem Selbstportrait an (Selfies kann ich nicht). Im Theologischen Seminar, wo vielleicht in zwei Wochen die Konfirmation unseres Sohnes stattfinden wird.
Ich glaube jedoch nicht, dass wir zum Spielen am Heiligen Billard kommen werden.
Theologisches Seminar

Sie kann aber Selfie.
Selfie

U-Bahn-Rolltreppe in LinCuiQiao.
LinCuiQiao Zhan

Clash of Cultures
DaHongMen

Was gibt es hier bloß?
Was gibt´s hier?

Wenn chinesische Mädchen eingekleidet werden, sind sie Prinzessinnen gleich.
DaHongMen

Wenn Chinesen verreisen…
Koffer

Wenn Chinesen Pakete schicken…
DaHongMen

Wenn Chinesen Pakete zum Paketdienst bringen…
DaHongMen

Wenn Chinesen Pakete einladen…
DaHongMen

Wenn Chinesen singen…
Chor

Wenn Chinesen am Fluss spazieren gehen…
DaHonGMen_Schlick

Wenn eine Chinesin als Comicfigur nach Hause fährt…
Anime

Wenn alles sauber ist…
DaHongMen

Wenn beflügelte Chinesinnen rauchend Lust auf Ananas haben…
DaHongMen

Wenn das Mittagessen einen Chinesen niederstreckt…
Dreaming of shoes

BonBon #8

In letzter Zeit hab ich öfter einen ND-Filter dabei, mit dem ich auch bei Knall-Sonne lange Zeit belichten kann. 9 Blendenstufen kann ich mit der X100 dann unterbelichten. Auf dem Boot wackelt es zwar ziemlich, aber ein paar hübsche Fotos sind doch dabei rausgekommen. Alles auf den Philippinen.
Gischt
Gischt
Gischt
Gischt
Mindoro, Philippinen
Am Aninuan-Wasserfall:
Mindoro, Philippinen