Bilder

BonBon #6

Manchmal denke ich in letzter Zeit über den Schmetterlingseffekt nach…
Was passiert, wenn in Deutschland ein Schmetterling mit den Flügeln schlägt? Wir haben es alle schon mal gehört: mindestens fällt in China ein Sack Reis um, wenn nicht gleich jemand ein Beinbruch erleidet oder gar ein Staudamm in sich zusammenbricht und Millionen von Menschen in den Fluten ersaufen. Aber selbst wenn es nicht die kleinen Ereignisse sind, die große nach sich ziehen, sind wir doch von Zufällen abhängig. Und kleine Änderungen im Programm ziehen gänzlich andere Folgen nach sich.

Was, wenn Martje an dem einen Tag nicht zum Nachhilfegeben gefahren wäre und mit uns anderen in den neuen StarWars-Film gegangen wäre? Dann wäre sie nicht auf dem Eis ausgerutscht, wäre nicht auf die Schulter gefallen, und müsste jetzt nicht operiert werden.
Aber wenn sie mitgekommen wäre, hätte ein Autofahrer sie übersehen und noch viel schwerer verletzt. Oder sie hätte eine Tasche mit Gold gefunden.

Gut, das hat jetzt nicht mehr nur mit dem Schmetterlingseffekt zu tun, sondern eher mit dem Lola-rennt-Effekt.
Wenn man sich nur geringfügig anders entscheidet, passieren ganz andere Dinge.

Aber was auch passiert: wie wir damit umgehen, haben wir selber in der Hand.
Ich hab mal (sinngemäß) folgendes Zitat gelesen: „Ob du glaubst, dass du es kannst oder nicht, es wird genau das in Erfüllung gehen.“
Ich bin abgewandelt der Meinung:
„Ob du glaubst, etwas Gutes wird kommen oder etwas Schlechtes, es wird genau das passieren.“

Was allerdings doch nicht passieren wird, ist, forever 21 zu sein.
WangfuJing Mall - forever 21

Treppen Wangfujing
WangfuJing Mall

Screeen. Es ist wunderbar, mit anzusehen, was passiert, wenn Passanten plötzlich sich selber auf einem großen Bildschirm sehen. Ich habe keinen entdeckt, der nicht wenigstens gelächelt hat.
WangfuJing Mall

Breakdance. Die Jungs können schon was.
WangfuJing At the church

Und so weit ist Breakdance und Taiji gar nicht entfernt voneinander.
WangfuJing At the church

Im Krankenhaus.
Krankenhaus XieHe YiYuan

von oben aus dem 8. Stock
Krankenhaus XieHe YiYuan

Bei der Visite.
Arztbesuch

BonBon #5

Bei eiskalten 10 Grad minus zieht sie abends ihre Kreise.
LiangmaHe eiskalt

Im alten Gelände, wo der General Duan QiRui aus Vor-Mao-Zeiten residierte, stehen diese aufgegebenen Fahrräder.
ZhangZiZhongLu

Hier ist es. Direkt an der U-Bahnstation ZhangZiZhongLu.
ZhangZiZhongLu

Verlassene Vogelbauer, ebenfalls von diesem Gelände.
ZhangZiZhongLu

Steffi war ein paar Tage weg, auf Geschäftsreise. Das Wetter war trotzdem blendend und hier bin ich mit Martje beim Frühstück:
Sunrise at home

Als sie wieder kam, war grad Vollmond. Das Flugzeug, in dem sie saß, war aber schon gelandet.
ZhangZiZhongLu

BonBon #4

Es gibt wenigstens einen Skatepark, der leider nie zu Ende gebaut wurde und für die meisten Skater zu schwer zu fahren ist. Daher ist hier auch nix los.
Daneben steht ein riesiges Stadion für Radrennen und Fechten, das auch seit Jahren unbenutzt ist. UBahn-Station BaJiaoSYouLeYuan.
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An unserem Compound wird mitten im dicksten Verkehr gespielt, was das Zeug hält.
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In letzter Zeit sieht man immer mehr von den halben Segways oder wie sie auch immer heißen mögen. Die Dinger sind so schnell, man kommt mit dem Rad kaum hinterher. Sieht immer so locker aus, wenn jemand es kann. Sind auch nicht mal mehr superteuer. (ca. 160-200 €)
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Die Brotkrumen auf meinem Frühstücksbrett verfremdet sehn so aus.
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Auch aus der Rubrik „Mit Essen und Trinken spielt man nicht“. Ein Teebeutel der Luxusklasse.
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BonBon #2

Dies sind zwar keine Bonbons, sondern Knoblauchzehen, lange in Essig eingelegt. Sie verlieren dann ihren bösen Geruch, schmecken aber noch gut. Kennen wir noch aus Iran. Die dortige Sorte wird mit der Zeit jedoch braun. Und ist gar nicht zum Weglaufen.
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In der Tiefgarage eines Einkaufzentrums ist dies Tierpflegestudio untergebracht.
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Ich wusste gar nicht, dass ich mich im Park auch rasieren lassen könnte.
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Als Werbung sind diese guillotinierten Köpfe vor dem nächsten Friseursalon aufgespießt. Also ich geh da nicht hin.
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Airbag? Nichts leichter als das!
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Einsame Verfechter des Neuen Jahres weisen uns das Licht in unseren Compound.
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BonBon #1

Die neue Kategorie, die meinem 365-Tage-Projekt folgt, nenne ich BonBon. Und hier ist Nummer #1:

Diese Frau habe ich etwa eine Woche vor dieser Aufnahme schon mal gesehen. Damals hockte sie wie ein Schlosshund heulend am Straßenrand, denn kurz vorher war ihr Wagen kaputt gegangen. Scherben und Zuckerobst lagen auf der Straße. Ich weiß nicht, ob es ihre Schuld war, oder ob ihr jemand reingefahren ist und sich dann verpisst hat. Ist auch egal, ihr Verkaufskarren ist mit Klebeband „repariert“ und sie kann weiterverkaufen, bis sie sich neue Scheiben leisten kann.
Zuckerwerk

An der DSP war letzte Woche Fasching.
Fasching

Ich ging als alter Kiffer. Einen Preis konnte ich damit sicher nicht gewinnen.
Fasching

Und ich nutzte die Gelegenheit für ein paar Portraits. Dies Kostüm fand ich am ansprechendsten.
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Während die Eltern noch die letzten Gemüse an „Silvester“ verkaufen, zocken die Kids wie die Großen.
Marktkinder

Das ist die schönste Rikscha, die ich je in Beijing gesehen habe. Am U-Bahnhof BaJiaoYouLeYuan.
Die schönste Rikscha Beijings

Wintervergnügen. Die Fische werden wieder reingeschmissen, wenn es Abend wird.
Fischen

Und immer wieder Hunde.
Hund

So sieht eine Restaurantküche in China aus.
Restaurant

Ukulelen verkaufen ist anstrengend. 150 RMB nimmt der Gute für eine.
an der UBahn

7 Tage Beijing #6, Impressionen

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Listen to the Lion

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Ladies´ Street, die heißt wirklich so.

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Der Schlüsselmacher – er kann aber auch Fahrräder

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Gut, wenn man hier einen Freund hat.

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Das kommt bei der Ein-Kind-Politik heraus.

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Süßkartoffeln to go

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alles ganz relaxt

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Großbaustelle

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Bäume müssen leider draußen bleiben.

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Sein bester Kunde..

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Day & Month-Shop

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Tape that! Mit Baxekleb geht alles besser

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In der Verbotenen Stadt

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In search of the Holy Camera

Dies ist der Bericht über das nicht enden wollende Bemühen, die richtige Kamera zu besitzen und zu benutzen.

Das Fazit vorab: Eine solche wurde noch nicht gefunden. Aber es gibt Anwärter. Und ich habe oder hatte sie alle!

2006 wurden die 6-Megapixel-Kameras bezahlbar. Davor war das digitale Bildermachen nichts als Knipsen. Nicht, dass die Fotos schlecht waren, aber man sah ihnen das Digitale an. Ich weiß den Preis nicht mehr genau, aber etwas um die 300 € war uns eine Fujifilm S6500fd Bridgekamera wert. 28mm-Weitwinkel, Zoom bis 300mm, Makro, Video, Gesichtserkennung, eine Kamera für jedes Motiv. Selbst 2 Jahre in Iran habe ich damit alles um mich herum mit schönem Ergebnis abgelichtet. Auch Belichtungen bis 50×70 cm Größe sehen fast so aus wie von 35mm-Film.DSCF8615Aber das Fotografieren fühlt sich eben nicht so an wie mit meiner Nikon FM Film-Spiegelreflex.

2010 nahm ich 12.000.000 Iranische Rial (damals etwa 900 €)  in ein Fotogeschäft in der Khiabane Taleghani mit und erstand mit Hilfe meines persischen Freundes Alireza eine Nikon D90 mit 18-105mm-Zoom.DSC_1209Solch eine schöne Kamera, damit machte das Knipsen wieder richtig Spaß. Sogar Videos lassen sich damit drehen, 2010 ein von Canon vorgemachtes Novum an DSLR. Leider konnte ich meine alten Objektive nicht daran benutzen.

Die nächste Ergänzung des Fuhrparks war ebenfalls in Teheran ein gebrauchtes 12-24mm Weitwinkelzoom für 7.000.000. Das war knapp mein Halbtags-Monatslohn. Ich hab noch gedacht: Jetzt drehst du durch, mehr als halb so viel wie für die Kamera ausgeben, und dann benutzt du es vielleicht kaum. Aber für enge Straßen und Gebäudeinnenaufnahmen ist das ein klasse Objektiv. DSC_0245

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Ein 35mm-Objektiv mit großer Lichtöffnung kam als (vor-)letztes.

Als wir nach Deutschland zurückkehrten, kam der Nachfolger mit Namen D7000 auf den Markt. Mehr Pixel (16MP), mehr Knöpfe, mehr Gewicht und der Möglichkeit, alle Objektive seit den 80er Jahren mit manuellem Fokus zu verwenden. Haben wollen! Als klar war, ich würde noch 500 € für die „alte“ D90 mit 18-105er bekommen können, schlug ich für 450 € Aufpreis zu. Dass meine Frau mich nicht schlug, freute mich. Also der Riesen-Sprung war das jetzt nicht, aber es ist eine Kamera, mit der man auch in ein paar Jahren noch ausreichend gute Fotos machen kann.Denn ich habe Bilder mit 24 MP gesehen, die scheißer aussehen als 12 MP-Dateien.

Ach ja, inzwischen wollte ich mehr Reichweite, also „holte“ ich mir das 18-200mm Zoom von Nikon.D7K_9822-002

Das dicke, lange und schwere Zoom, das schon ausfährt, wenn man es nur zum Erdboden richtet, ist auch nicht schlecht, aber natürlich mit Kamera nicht grade leicht und so kam es mir gelegen, dass ich gebraucht eine Fujifilm X100, auf die ich schon Monate lang geschielt hatte, für 700 € erstehen konnte. In der ersten Woche merkte ich, dass die Farben so komisch sind und das Ding repariert werden muss. Machte fast nix, denn ich hatte ja den Kaufbeleg vom Mediamarkt und damit Garantieanspruch mitgekauft. Nach drei Wochen beschwerte ich mich, und man stellte fest, dass kein Begleitschreiben dabei gewesen war und die Kamera deshalb ereignislos in der Werkstatt rumgelegen hatte. Sie hatte das Sticky-Shutter-Problem, eine Kinderkrankheit, die auf Garantie durch Austausch des  Objektivs beseitigt wurde. Aber als sie wiederkam, konnte ich endlich sehen, was für ausgezeichnete Bildqualität sie liefert – vor allem für Personenfotos, aber auch alles andere. Nur Zoom-Zoom kann sie nicht. Und sie ist absolut lautlos, selbst nicht schwerhörige Omas fragen: „Wann machst du denn endlich?“ Dabei hab ich schon 5 zauberhafte Portraits im Kästchen…

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Bevor die X100 ins Haus kam, hatte ich bei einem Freund schon mal eine Leica M8.2 in die bebenden Fingerchen bekommen. Er hütete sie (zu Recht) pedantisch vor seinen Kindern und auch ich hatte Respekt vor seinem Metallklotz im Werte von 2000 €. Aber wenn man auf den Auslöser drückt, was für ein Gefühl, welch Klang! Was ich noch nicht wusste: die Objektive sind auch noch mal um die 1000 € aufwärts teuer – pro Stück. Ich befand damals, das bräuchte ich nicht. Aber immer wieder musste ich an die Kamera meiner Tante, die als Fotografin innerhalb der Familie sogar den Namen Photo bekommen hatte, denken: eine M3 von Leica, gekauft 1959, die sie noch immer besitzt und bei der gerade erst der Verschluss erneuert wurde.

Und beim so durch die Gegend surfen stolperte mein Auge über die Annonce einer M8 für 1.290 €. Ich hatte grade Geld aus einem Fond auf der Bank liegen. Warum soll Geld nutzlos sein? Angeschrieben, telefoniert, für schließlich 1.150 hatte ich sie dann.

Als ich das Geld überwiesen hatte und meiner Frau den Kauf beichten musste, hüpfte ich trotzdem noch vor Freude auf und ab. Sie konnte mir nicht böse sein.

Nur waren Leica und ich ohne Objektiv. Meinen Leica-Freund C. angerufen, nur um mich zu bedanken, zu informieren oder zu beschweren, dass er mich infiziert hatte. Und zu fragen, was denn als erstes Objektiv sinnvoll sei. Da bot er mir eine seiner Linsen für die Übergangszeit zur Leihgabe an. Welch edle Tat! Er gab mir sogar 2 mit: ein 3.8/24mm Leica-Objektiv und eines von Voigtländer mit extremem Winkel: 15mm, Blende 4,5. Das Leicaglas kostet gebraucht noch 1.800 €. Ich war froh, es wieder heil zurückgeben zu können. Meine Hände gehorchten allerdings nur mühsam. Nur wer so was mal selber in der Hand hatte, weiß, was für ein schönes Stück Handwerkskunst das ist.

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Zum Glück gab es mal von Minolta Objektive für Leicas, die den echten in der Qualität nicht nachstehen. Daher habe ich jetzt je ein 40 mm und ein 28 mm M-Rokkor, das 15 mm Voigtländer von meinem Leica-Freund und ein 21 mm Voigtländer, Blende 4, das ein Spanier wohl wegen der Finanzkrise billig loswerden musste. Ich hab keine Endrechnung gemacht – vorsichtshalber. Aber es ist weniger als ein gebrauchtes M9-Gehäuse von Leica (der nächste Traum Albtraum meiner Frau).

Im Grunde sind die digitalen Leicas Scheiß-Kameras (die neueste M 10 für 6200 € mag besser sein). Die Automatik ist mit Einschränkung zu gebrauchen, das manuelle Fokussieren dauert ziemlich lange, wenn man es denn schafft. Videos kann man schon gar nicht damit drehen. Ich denke manchmal: „Ob das Bild denn wohl was geworden ist?“ Beurteilen kann man nämlich an der Kamera nicht viel, denn der Bildschirm auf der Rückseite  ist kaum zum Bilderkucken geeignet (meiner hat auch noch einen Fleck, der aussieht wie ein Kaffeerand). Aber wenn ich die Bilder dann im Rechner betrachte und etwas bearbeite, dann staune ich, dass 10 Megapixel besser sein können als 12 MP von der Fujifilm und 16 MP aus der Nikon. Es liegt wohl hauptsächlich an den Objektiven. So kommt  es vor, dass ich mich öfter frage, wann ich denn endlich wieder mal mit der M8 ein Bild machen kann, weil es so ist wie einen Film zu belichten.

Da steh ich nun, ich armer Tor, mit 3 Kameras, zwischen denen ich mich nicht entscheiden kann. Aber alle drei haben ihre eigenen Einsatzgebiete. Die, welche in jedem Licht die besten Bilder macht, ist die Fujifilm X100. Für das schnelle Scharfstellen und Auslösen ist die D7000 zuständig. Die, mit der ich am liebsten fotografiere, ist die Leica.

Ich weiß, dass ich nicht ganz schier bin (denn ich verdiene kein Geld mit dem Equipment), aber es gibt immer noch Leute, die verrückter sind, oder?

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