Ich muss in die Nähe der Haupteinkaufsstraße, weil meine DSLR zur Justage in der Werkstadt war.
Anschließend schlendere ich noch ein wenig durch die Wangfujing, DIE Einkaufsstraße, vergleichbar mit der Mönckebergstraße in HH oder dem Ku-Damm in Berlin. Um in den Fußgängerbereich zu kommen, muss man eine kleine Kreuzung überqueren und wie an so vielen Kreuzungen, sorgt man sich so sehr um das Leben von uns, dass trillerpfeifenbewaffnete Aufpasser jeden anpfeifen, der bei Rot gehen möchte.
In den Seitenstraßen werden die Gaumenfreuden befriedigt, jedenfalls dessen, der vor Insekten als Eiweißspender nicht die Lippen verschließt. Ich hatte diesmal keine Lust, es war ja niemand mit, der mich bewundert. Hühnerfüße hatte ich schon mal probiert, die sind nicht schlecht. Ein bisschen wenig Fleisch ist wohl dran.
Aber wenn ich auch Skorpione, ohne jemals schlechte Erfahrungen gemacht zu haben, nicht gerne hab und deshalb durchaus essen würde, so finde ich es doch schändlich, Seepferdchen von ihrem Seegras und Mann und Kindern zu trennen, um sie auf Stöckchen zu spießen. Auch Seesterne kann ich mir noch nicht lecker denken.
Die Tierchen leben allesamt noch, wenn sie gespießt werden, vor allem die Skorpione zappeln noch ordentlich.
Mehr Wasser läuft mir da schon bei meinem selbstgebackenen Schwarzbrot im Munde zusammen.
Aber es gibt ja auch noch anderes Essbares. Die Maronenernte hat begonnen.
In traditionellen Supermärkten sind die Verkäuferinnen schon alle unter der Haube.
Und für den geistigen Hunger kann man in der gegenüberliegenden wahrscheinlich größten Buchhandlung Chinas sich gut versorgen. Wenn man auf dem Boden sitzt, sogar umsonst. Sitzgelegenheiten gibt es leider nicht.
Wer mag und etwa 45 € investiert, kann sich in Knetgummi nachbilden lassen. Die Figuren, auf die der Kopf montiert wird, stehen schon Schlange.
Für solchen Blödsinn haben die Wanderarbeiter bestimmt kein Geld, denn alles, was sie nicht wirklich zum Leben brauchen, schicken sie zu ihren Familien aufs Land. In der U-Bahn sind viele von ihnen mit all ihrem Hab und Gut zu sehen, die von Baustelle zu Baustelle tingeln.
Diese müssen allerdings wirklich stark sein, denn es sind harte körperliche Arbeiten zu erledigen und wer nicht gefällt, kann sich an keine Gewerkschaft wenden.
Wer durstig ist, braucht einen Freund mit Leiter, sonst muss er, bis die Baustelle fertig ist, hinter Gitter bleiben. Kleiner Scherz am Rande..
In der Metro kann man schon müde werden, auch wenn versucht wird, mit Neon-Röhren Tageslicht zu imitieren.
Und Klick!