365. März. ein Fototagebuch

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No. 59 – 31.3.2015
Hongkong ist reich, und wenn wir die Straße sehen, wo wir untergekommen sind (Nathan Road), wird man nachdenklich, wie denn all das bezahlt werden soll. Nur Luxusmarkengeschäfte, eines neben dem nächsten. Das Leben ist schnell. – Die, die langsam arbeiten, werden wohl die sein, welche bezahlen werden. Oder die, welche schnell zu sein versuchen, es aber nicht können.
Osterreise 2015
No. 58 – 30.3.2015
Hongkong erschlägt uns mit seiner Fremdartigkeit. Wenn Beijing schon exotisch ist, Xiang Gang, wie es bei den Chinesen heißt, ist noch viel geheimnisvoller und fremder.
Osterreise 2015
No. 57 – 29.3.2015
24 Stunden Zugfahrt und über 2000 km sind es von Beijing bis nach Hongkong. Am Bahnhof schon werden wir wie bei einer Auslandsreise gecheckt. Es ist nämlich eine Reise ins Ausland.
Osterreise 2015
No. 56 – 28.3.2015
An der U-Bhnstation Sanyuanqiao verkauft die kleine Familie Grillwurst im Pfannkuchen. Nachdem der große Spielplatz Straße so anstrengend war, kann die Kleine sich erstmal hinlegen.
Sanyuanqiao
No. 55 – 27.3.2015
Seit Wochen kucken wir uns schon „Smallville “ an. Das ist die Geschichte von Klein-Superman, wie er sich durch die erweiterte Pubertät kämpft (ohne Pickel) und verschiedene unerfüllte Beziehungen erlebt, immer abgelenkt durch Angriffe von Schurken und der eigenen erweiterten Familie. Jetzt, in der 10. Staffel, keine Ahnung, wieviele 45 min-Folgen das insgesamt waren, hat er Lois Lane rumgekriegt, lernt fliegen und bekommt endlich seinen Anzug. Ich hatte in meiner Kindheit zwei Sammel-Sonderhefte Superman, die ich immer und immer wieder gelesen habe. Das Beste fand ich immer, wie er als Kleinkind das Auto hochhebt, als Papa den Reifen wechseln muss. In diesem Moment hat er grade mit dem neuerlangten Cape die Maschine des US-Präsidenten gerettet (in dem sich seine Verlobte befindet, um das mal zu relativieren).
Superman
No. 54 – 26.3.2015
Man wird ja immer wieder gewarnt, bloß nicht zu helfen, wenn einem Chinesen was Schlimmes passiert. Die Geschichte von dem Menschen, der einer Frau, die vor den Bus gefallen ist, hat sich einfach zu fest in die Geldbeutel der Leute gebrannt. Der wurde dann verurteilt, die Rechnung für den Genesungsvorgang zu bezahlen, weil er ja nicht unschuldig sein könne, wenn er geholfen habe.
Als ich heute nach Hause fuhr, kam ich an einer offensichtlich obdachlosen, aber gepflegten Frau vorbei, die am Boden lag und nicht mehr hochkam. Alle Passanten sahen sie, aber machten nichts.
Das kann ich ja mit meiner Philanthropie nicht vereinbaren, also bin ich hin. Sie wollte nicht hoch, hielt nur immer ihren Brustkorb und wehrte ab, als ich ihr aufhelfen wollte. Ich schaute mich um Hilfe suchend um und sprach Leute an, bis eine junge Frau kam, die mehrere Telefonate führen musste, bis eine Notdienstnummer sich zuständig fühlte, die offensichtlich tätig wurde. Ab da machte ich, dass ich Land gewann, weil ich doch nichts mehr tun konnte. Trotzdem lässt es mich kopfschüttelnd zurück, dass keiner sich um die weiter als die eigene Familie entfernten Mitmenschen bemüht.
am-boden
No. 53 – 25.3.2015
Auf dem Weg vom Sport nach Hause können wir noch schnell 40 Stück JiaoZi verputzen. Jeden Abend von 8 Uhr an stehen die Jungs an dieser Kreuzung und verköstigen die Heimkehrer. Getränke haben sie nicht im Angebot. Es gibt ein Schälchen heißes Wasser, in dem die Teigtaschen gegart werden. Ist schon mal jemand von euch auf den Gedanken gekommen, Nudelwasser zu trinken? Schmeckt super, wenn man durstig ist.
JiaoZi an der Kreuzung
No. 52 – 24.3.2015
Einen Umzug kann man auch mit einem kleinen Umzugsunternehmen machen.
Wohnungsumzug
No. 51 – 23.3.2015
Heute im Markt interessiere ich mich für diese hübschen Kekse. Auf die Frage nach dem Preis sagt die Verkäuferin: „Bu HaoChi – schmecken nicht.“ Na, denn kauf ich natürlich auch keine.
Kekse
Zum Glück kommt Martje nach der Schule auf den Gedanken Kekse zu backen (ohne, dass ich sie gebeten hätte). Daher gibt es ausnahmsweise noch ein weiteres Bild:
Kekse
No. 50 – 22.3.2015
Heute abend, nachdem ich in der Deutschen Schule den dort stattfindenden Bibeltag dokumentiert habe, bin ich mit Steffi noch ins Cafe Zarah, wo Miriam die Präsentation ihrer besten Bilder von 4 Tagen Seminar mit einem Pressefotografen (Fred Dufour) zeigte. Oder vielmehr: er zeigte die Bilder seiner Seminaristen. Sehr beeindruckend, wie viel Photos gewinnen, wenn man etwas Arbeit reinsteckt. Dies hier ist sicher kein Pulitzerpreisanwärter:
Cafe Zarah
No. 49 – 21.3.2015
Frühlingsanfang! Die Magnolien sind in prachtvoller Blüte und es ist warm geworden. Bald stöhnen wir wieder über die Hitze.
Die Männer mit den Vögeln sind überall, wo Bäume sind. Dies Bild ist ganz typisch für Beijing. Ein Radio plärrt, der Vogel ist für den Rücktransport indes schon wieder eingewickelt.
Der Vogelmann
No. 48 – 20.3.2015
zaubertür
No. 47 – 19.3.2015
Der Chef der SkateboardAG zeigt, was alles geht. Er kommt tatsächlich auf die Rampe raufgesprungen.
Skate at McLaren´s
No. 46 – 18.3.2015
Martje fährt mit ihrem Geburtstagsgeschenk zur Schule. Über Muskelkater klagt sie schon. Vom Dach aus kann ich sehen, wie sie sich durch den Verkehr bewegt, bis sie die Brücke hinter sich hat.
Fixie im Fluss
No. 45 – 17.3.2015
Was fast noch mehr nervt, ist das Internet. Na ja das nervt ja sowieso, weil es einem total die Zeit stehlen kann, wenn man nicht starken Willens ist. Aber hier in China gibt es Tage, da kann ich manche Seiten nur mit Mühe aufrufen, der Zugang ist dann so beschränkt, wie wir erzählt bekamen, als wir noch an 64kBit-Leitungen saßen mit dem freien Blick auf die ganze Welt. Im Moment kann ich einfach nichts mit Substanz=300kB zu flickr hochladen, deshalb gibt es kein Bild. Ich reiche das morgen nach, wenn die Situation besser ist oder ich in der Schule Zeit habe.
Hier das Bild des Tages, wobei ich so viele gehabt hätte, die den Titel verdient hätten. Die beiden Rentner bringen ihre Vögel jeden Morgen nach draußen und lassen sie ihre Lieder an der heute nicht so guten Luft zwitschern. Ich mag an diesem Bild den Notenschlüssel und die gespiegelten Bäume, auf denen die Piepmätze sicher lieber sitzen würden als im zugegeben hübschen Käfig.
Dongsi
No. 44 – 16.3.2015
So langsam nervt das mit dem Wechselkurs. Seit wir in China sind, sind die Dinge um 20 % teurer geworden. Ein bisschen Geld sparen wir vielleicht, wenn ich die Euro nach China hole und hier auf der Bank liegen lasse, bis wir sie brauchen. Erstmal ein Konto einrichten, ZhiYi ist wesentlich behilflich. Nach gründlicher Passuntersuchung (s. Bild) bekomme ich für 5 ¥ eine Karte wie eine EC-Karte und muss 1 Yuan Startkapital einzahlen. Bankkonto einrichten in 20 Minuten, in China geht das.
Bank of China
No. 43 – 15.3.2015
Hier kauft man Kuchen. Groß wie eine Garage, größer braucht die Backstube nicht sein.
Kuchengarage
No. 42 – 14.3.2015
Ich bin froh, dass Martje von ihrem Wunsch nach einem E-Bike abgekommen ist. Zum kommenden Geburtstag und vergangenem Weihnachten gibt´s ein FixedGearBike. Das Grinsen bei der Fahrt nach Hause wollte gar nicht mehr aufhören.
MJ mit ihrem neuen Fixie
No. 41 – 13.3.2015
Freitags ist immer Turntag. JanIngmar nutzt seine Schwester als Hindernis, um die Flugrolle noch spektakulärer zu machen. Für reichlich Bewunderung hätte das noch nicht mal nötig getan.
Flugrolle
No. 40 – 12.3.2015
„Wer Hunde und kleine Kinder hasst, kann kein ganz schlechter Mensch sein.“ Man könnte bei all diesen Prinzen und Prinzessinnen in der chinesischen 3-Personen-pro-Familie-Gesellschaft auf den Gedanken kommen, nach diesem Zitat von W.C.Fields zu einem guten Menschen zu werden. Nachdem die Kinder die Zeitung zerrissen und zertrampelt haben, hebt die Ayi brav alles wieder auf. Und lacht noch dabei. Kinder sind toll, sie nehmen sich eben, was sie kriegen können.
Im Markt - Shi Chang Li
No. 39 – 11.3.2015
Auf dem benachbarten Bürgersteig liefen noch 3 Leute mit Harken nebenher, alle hatten gute Laune nach einem langen Arbeitstag, obwohl für 3 weitere Personen wirklich kein Platz mehr war…
karre
Mist, diesmal ist es wirklich schwer, welches ich nehmen soll:
Karre_2
No. 38 – 10.3.2015
Ich weiß, dass es haufenweise Seiten im Internet gibt, die diese vielen überladenen Fahrräder und Autos zeigen. Aber es in Wirklichkeit zu sehen, ist immer noch was anderes. Dass es meistens gut geht, wundert mich ebenso sehr wie die Tatsache, dass die Dinger sich überhaupt so schwer beladen lassen. Das erklärt sich nur dadurch, dass Fahrradtransporteure eine 3-jährige Ausbildung mit Diplom als Abschluss haben;-)
einer geht noch
No. 37 – 9.3.2015
Manchmal macht die Polizei Kontrollen und kassiert Fahrzeuge ein, die keine Zulassung haben oder die Fahrer keinen Führerschein oder die technische Untersuchung nicht erfolgte. Wohin gehen die ganzen Gefährte? Jetzt weiß ich es. Es muss noch mehr von diesen Brücken geben, unter denen Dreiräder, Moppeds und Autos gestapelt werden.
Auf der Straße
No. 36 – 8.3.2015
Den ganzen Tag bin ich nicht rausgekommen, obwohl gutes Wetter war. Na gut, die Luftwerte waren scheiße. Bis der Wind wie vorausgesagt eintraf und wieder blauen Himmel bescherte. Dank laubloser Bäume konnte ich neue Tischtennisplatten im Park am Fuße unseres Hauses entdecken, die JanIngmar und ich ausprobierten. Der Park ist noch der Olympiade 2008 gewidmet. Oder schon der nächsten 2048. Im Hintergrund rechts ist unser Hochhaus zu sehen.
Olympia ist nicht vergessen
No. 35 – 7.3.2015
In unserem Markt gibt es auch einen Schnapsladen. Vorne rechts im hohen Glas ist eine Schlange eingelegt, manchmal findet man auch Ginseng oder andere Medizin, die den Konsum von Hochprozentigem rechtfertigen.
Schnapsladen
No. 34 – 6.3.2015
Langsam machen alle Läden wieder auf. Am Abend freut sich die Verkäuferin auf eine heiße Nudelsuppe.
schuhgeschäft
No. 33 – 5.3.2015
Heute ist Laternen-Fest, der letzte Tag der Chinesischen Neujahrsferien. Sie lassen es noch mal richtig krachen. Dies Bild ist vom Dachboden aus.
fireworks
No. 32 – 4.3.2015
Bei uns im Hausflur merkt man, dass jemand auszieht. Alle Sachen werden runtergefahren und verstopfen dann den Hausflur. Ganz anders als in Tehran, wo wir den Fahrstuhl für den Umzug nicht benutzen durften – er könnte ja verkratzen. Das wäre bei 22 Stockwerken hart geworden…
XT1J7399
No. 31 – 3.3.2015
Und wieder ein Portrait. Diesmal mein Kohl und eine Gurke. Die Gurken sind (außer auf S/W-Foto´s) auch in China grün, haben aber mehr Pickel als die Deutsche Einheitsgurke.
Veggie
No. 30 – 2.3.2015
Ich muss mich auf den nächsten Fotogruppenspaziergang und den Portrait-Kurs, den ich gebe, vorbereiten. Wie geht das am besten als mit üben? Diesmal mit einem Blitzmodifier, den ich mir von Zack Arias von dedpxl abgekuckt habe: den Saberstrip, eine weiße transluzente Aufsteck-Röhre. Bei voller Sonne auf dem Dach. Leider sind meine Arme nicht lang genug…
Self
No. 29 – 1.3.2015
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Ich hab keine Ahnung, was das ist. Entweder was zu essen (Algen) oder Fensterleder. Tips erwünscht.
Rätsel

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