Kategorie-Archiv: Urlaub

Bestestes Bild ever – bis zum nächsten.

Man hat ja eigentlich viel zu viel Zeit, auch wenn man immer das Gegenteil behauptet. Wenn ich all die Zeit, die ich am Smartphone und Computer ohne Ergebnis nehmen würde und was Vernünftiges anstatt gemacht hätte – wie erfolgreich könnte ich sein?
Bei all dem Schwelgen in Erinnerungen bei der Durchsicht der Festplatten stieß ich auf ein Bild, das ich im Januar 2017 in Cambodia gemacht habe und das zu meinen Lieblingsbildern gehört. Wir hatten als Familie einen wunderbaren Urlaub in Seam Reap und Pnomh Penh und am letzten Abend gingen wir noch mal lecker essen und Lemon Squash trinken. Das Lokal hatte Bilder von lauter amerikanischen Filmstars an den Wänden. Oben links ist Scarlett Johannson vor Woody Allen zu sehen, eines meiner Lieblingsfotos anderer Fotografen – warum, weiß ich nicht. Vielleicht werde ich alt und will auch noch mal ein junges Ding vor mir im Sand zu Füßen liegen haben? Aber ob das glücklich macht?
Glücklich macht jedenfalls, eine Familie zu haben, die gesund ist und in der es keinen substantiellen Streit gibt. Das ist bei uns zum Glück der Fall.
Ich zeige hier mal alle Bilder, die die Suche nach dem besten Standpunkt und den passendsten Stimmung des Abends zeigen. Ich hatte nur eine Kamera in dem Urlaub dabei, ich nenne sie oft gerne die Desert-Island-Kamera, kann man damit doch eine Vielzahl von Situationen professionell ablichten: Fujifilm X100s. Ich hab sie jetzt an meine jüngste Tochter weitergegeben und mir den Nachfolger X100F zugelegt, aber der Unterschied der beiden Modelle ist marginal.
Chronologisch ist hier der Ablauf zu sehen. Zuerst spielten die Kinder noch mit:
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Unterbelichtet und schlechter Blickwinkel:
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Noch so eins:
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Das Interesse erlahmt:
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Mit etwas Überzeugungskraft wieder voll dabei:
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Schon besser, hier ist die Wand über dem Spiegel etwas weniger zu sehen:
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Leider ist unser Sohn hier nicht gut im Profil zu sehen:
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Hier auch nicht:
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Noch mal eins versucht mit erhöhtem Standpunkt:
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Genommen habe ich schließlich das vorvorletzte und vorletzte Bild, lud mir die beiden in Photoshop in einen Stapel, wobei Photoshop die Bilder aufeinander ausrichten sollte und dann maskierte ich das Gesicht von Solveigh, so dass der entspanntere Ausdruck zu sehen war. mit dem Anpassen der Perspektive (Perspektiv beschneiden) und dem Wegstempeln von Reflexen der Lampen wurde das endgültige Photo daraus.
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Vielleicht ist es in Schwarz-Weiß noch besser?
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Was denkt ihr?
Ich liebe das Bild, weil es unsere Erschöpfung nach diesem wunderbaren Urlaub mit all den herzlichen Begegnungen und großartigen Altertümern zeigt und wir außerdem als Familie beisammen und doch als individuelle Charaktere zu sehen sind.

Myanmar 2.0 #1, Müll und Gold

Dieses Land lässt uns nicht los: Myanmar ist magisch.
Dieses Mal ist es ein Urlaub zur Familienzusammenführung, diesmal sind wir sogar zu sechst, weil Martje´s Freund Mo dabei ist.
Wir treffen uns in Yangon, wo wir wieder im selben Sky View Hotel wie im letzten Jahr 2 Nächte bleiben.
Am nächsten Tag wollen wir noch mal mit der Circle Line fahren, leider hat die Bahn den Betrieb eingestellt. So können wir nur eine Stunde in Richtung Westen fahren und dann wieder zurück. Auf der Fahrt lernen wir Htoo Htoo kennen, der ein ausgezeichnetes Englisch spricht und seit 3 Jahren als Reiseleiter arbeitet. Hier ist er auf Facebook zu finden.
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Auf dem Bahnhof kann jeder sein Telefon laden. Seit 5 Jahren gibt es bezahlbares mobiles Internet und selbst Mönche laufen damit herum. Ich hab aber keine Bettler mit Smartphone gesehen. Das Bezahlen per Telefon ist hier auch noch nicht wirklich eingeführt.
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Am folgenden Morgen stehen wir schon um 4 Uhr auf, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang auf der Shwedagon-Pagode sein zu können.
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Es ist ruhig und noch leer, erst langsam füllt sich der Platz um die Hauptpagode mit Menschen, die das Morgengebet sprechen wollen.
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Pano Shwedagon

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Am Abend gehen wir auf den Nachtmarkt an der Pagode, wo Karussels und Wurfbuden auf Kunden warten. Auch Mönche sind ganz versessen darauf, etwas zu gewinnen.
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Auch wenn die Stadt sich an Stellen modern gibt und man die meisten Dinge des täglichen Bedarfs bekommt, ist es keine weit entwickelte Stadt. Besonders abends sieht man in den Abwasserkanälen überall Ratten und Kakerlaken. Die Leute schmeißen ihren Dreck aber leider auch alle einfach auf die Straße. Die Regierung versucht mit Plakatwerbung das Bewusstsein zu schärfen, aber bis das wirklich greift, dauert es bestimmt noch ewig. Es gibt eine Müllabfuhr, aber die Straßenränder sind trotzdem voller Abfälle.
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Das Erbe der Kolonialzeit ist downtown noch besonders gut zu spüren.
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Das religiöse Leben ist wie selbstverständlich in den Tagesablauf integriert. Mönche und Nonnen laufen von Geschäft zu Geschäft, um Reis und Geld zu erbetteln. Opfergaben liegen auf den Gehsteigen und fast jeder Baum, der etwas besonders aussieht, hat einen Minialtar.
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Manche sind sogar golden angemalt. Die spinnen, die Burmesen.
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Fahrräder haben in der Regel kein Licht. Wozu auch, wenn man mit Buddha fährt?
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Reise nach Xi´An und Pingyao #2

Von Xi´An bis Pingyao sind es ca. 2,5 h mit dem neu eingerichteten Schnellzug. Der Bahnhof war vor 5 Jahren noch in Bau, daher kannten wir den für 2 Gleise errichteten Monsterbau noch nicht. Zum Glück führt eine Rampe nach unten.
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Bahnhof Pingyao

Die mit ca. 50000 Einwohner recht kleine Stadt hat sich nicht viel verändert. Noch immer gibt es keine Autos innerhalb der Stadtmauer, noch immer darf nicht mit Neon-Reklame geworben werden, nur die E-Bikes haben an Zahl zugenommen.
Ein traditionelles 400 Jahre altes Haus ist für eine Nacht unser Zuhause.
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Unsere kleine Reisegruppe beim Rundgang durch den Ort.
Utechts in Pingyao

Die Zuckerbäcker machen Kunststücke, um Kunden anzulocken.
Mondkuchen

Auch nicht geändert hat sich, dass man ca. 20 Sehenswürdigkeiten durch den Erwerb einer Eintrittskarte begehen kann. Dazu gehören die alten Bank-Gebäude und Wachleute-Heime und natürlich die Stadtmauer. Die ist zur Zeit aber nicht rundum begehbar, weil sie in Teilen renoviert wird. Macht aber nichts, man kann sehen, dass uns sowieso zu kalt war.
Pingyao Stadtmauer

Wenn die Sonne mal rauskommt, kann es sogar ganz kuschlig werden. In der Nacht haben wir allerdings erst bitterlich gefroren, bis wir rausfanden, dass die steinernen Betten von unten beheizbar sind.
Sonnenbadende Katze in Pingyao

Sicherheit wird auch in Pingyao ganz groß geschrieben. Wir hatten nicht das Gefühl, in Gefahr zu sein.
Pingyao Police

Ein Bild erst machen, nachdem du einen Pfannkuchen gekauft hast, steht auf dem Fächer.
kauf pfannkuchen mach ein bild

So sehen die Straßen abseits der Hauptstraßen aus. Alles wirkt antiquiert.
Gasse in Pingyao

Naja, fast.
ancient stormtrooper

In der Schatzkammer einer der Banken.
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Morgens, als die Geschäfte öffnen.
Shopöffnung

Der Zug zurück nach Peking braucht etwa 5 Stunden. Fährt auch nicht schneller als 260 km/h. Und hält etwa alle 30 – 60 km gefühlt an JEDER Millionenstadt.
Ein schöner Ausflug, den man gerne mal über 3 Nächte machen kann.

Reise nach Xi´An und Pingyao #1

Als meine Eltern zum letzten Mal nach China zu Besuch kamen, wollte ich ihnen etwas bieten, was nicht hinterher als zu abenteuerlich in Erinnerung bleibt. Wir waren ja schon mal zur Terrakotta-Armee nach Xi´An gereist, daher schien mir das als sichere Bank. Karten für die Schnellzüge hatte ich Wochen vorher schon besorgt. Vor 5 Jahren waren wir noch mit einem Bummelzug unterwegs gewesen, weil die Highspeedtrasse noch nicht in Gänze fertig war. Zumindest konnte man in Pingyao noch nicht den neuen Bahnhof nutzen.

Bevor man den Bahnhof betreten und dann mit 310 km/h durch das Land rasen darf, wird jeder Reisende auf korrekte Pässe, passende Fahrkarten und Ungefährlichkeit geprüft. Fast ganz so wie bei einer Flugreise; ein Taschenmesser und eine Schere darf ich indes bei mir führen..
Scan Bahnhof
Huf Beijing Bahnhof

Weil wir um etwa 6 Uhr fast die ersten Reisenden im Bahnhof sind, ist die Wartehalle unseres Bahnsteigs noch recht leer.
Wartesaal Gleis 12

Die Drehkreuze werden erst eine halbe Stunde vor Abfahrt geöffnet, dann geht es auf den Bahnsteig und auf die Sekunde geht es los. Ich habe noch nie eine Zugverspätung miterlebt.
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Ich habe kaum Zeit, ein Foto vom Zug zu machen.
zug gekoppelt

Mit 310 km/h geht es dann an Gewächshäusern und wachsenden, noch unbedeutenden Millionenstädten vorbei.
Mit 310 km/h durch China

Endlich weiß ich jetzt, woher die Märkte in Peking und anderswo so schön gefüllt sein können.
gewächshäuser
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In Xi`An besuchen wir die Stadtmauer, die die „Altstadt“ einfasst und wandern dort soweit die Füße uns tragen. Man kann in einer Stunde mit dem Rad die Runde machen, aber das gab die Gesundheit meiner Eltern diesmal nicht her.
recommended Photospot
recommended Photospot_ergebnis
xian stadtmauer selfie
Von oben hat man einen guten Überblick.
Xian Stadtmauer birdsview
hostel roof

Abends reicht die Kraft trotz allem noch für einen Gang durch das Muslimische Viertel, dass Tourimagnet No.2 zu sein scheint. Es ist noch nicht einmal Saison!
muslimquarter
muslimquarter_huf

Am nächsten Morgen nehmen wir uns für etwa 100 EURO zzgl. Eintrittsgeldern einen Führer und Fahrer zu den Terrakotta-Kriegern.
xian garten

Auf dem Weg zur Ausgrabungsstätte halten wir an einer Fabrik für Tonkrieger an. Hier kann man sich auf Basis einer 3D-Vermessung als Tonkrieger nachbilden lassen. Eine lebensgroße Büste soll etwa 1000 EURO kosten.
Der Kopf von Trump ist wohl schon ausgeliefert worden.
Obama und Mao
Unsere Köpfe sollen so bleiben wie sie sind.
terracotta factory

Das Gelände der Ausgrabung ist neu gestaltet und sehr auf Massen von Menschen ausgerichtet. Wer wie mein Vater nicht gut zu Fuß ist, kann in eine E-Karre steigen und sich zum Hauptgebäude bringen lassen. Zurück fährt einen aber niemand, da jeder durch die Souvenir-Straße flanieren soll. Behindertengerecht ist das nicht.
Xi´an terracotta
Wir dürfen kurz Herrn Yang die Hand schütteln. Er hat 1976 beim Graben eines Brunnens den ersten Krieger gefunden und sitzt jetzt jeden Tag hier und begrüßt Besucher.
Ich kann mir nicht helfen, aber der Mann, der uns vor 5 Jahren als Entdecker vorgeführt wurde, sah anders aus.
meister yang
Da wo das Schild steht, war die erste Grabung.
brunnen

Man kann sich vorstellen, wie groß das hier ist, oder? Es sind übrigens nicht nur eine, sondern gleich 3 Hallen, durch die man durch muss. Eine ist kleiner, aber die Ausgrabung ist dort tiefer.
Daddy Mommy Me

xian terracotta halle

Guccy in der Terracotta-Armee

xian terracotta guard

Nach dem Besuch der Ausgrabung machen wir den Fehler, noch am Ort der Empfehlung unseres Reiseführers zu folgen und im Restaurant am Parkplatz zu essen.
Knochen mit ein bisschen Fleisch dran für 10 Euro war dann noch zusätzlich eine schlechte Entscheidung. Dem Bild nach war es etwas ganz anderes.
Abends gehen wir zum Essen ins Einkaufszentrum, in dessen 13. Stockwerk sich unser Appartment befindet.
Ein ganzes Stockwerk dort ist für Alles rund um das Kind.
schwimmbad in der mall
Während die Eltern oder Großeltern die Smartphones bedienen, müssen die Kinder Sport machen.
fitness und smartphones
dinosaur2
Der Deutsche Tierschutzbund hätte seine helle Trauer mit dieser Art Kindervergnügen: Fische werden von Kindern mit Keschern gejagt und in Plastikschüsseln gehortet, bis die Stunde um ist.
Wenn du noch einen Fisch aus der anderen Schüssel klaust, setzt es was!
Aber auch die Heranwachsenden bekommen ihr Vergnügen. Der Gang zur Fluchttreppe ist hübsch gestaltet.
TimeTunnel

Die U-Bahn sieht in fast jeder chinesischen Stadt gleich aus. Peking ist mit der Menge an Linien aber Sieger. Xian als kleine Millionenstadt hat nur 2 Strecken.
Metro xian

Vom Bahnhof aus reisen wir nach 2 Nächten weiter nach Pingyao.
wartehalle xi´an2
Überraschend kalt war es noch.
Allein unter Chinesen

…Fortsetzung folgt…

Myanmar #10, Mandalay Pt.2

Wir waren auch in Mandalay nur 3 Nächte. Lag es daran, dass unser Urlaub zu Ende ging, dass wir uns an Myanmar nicht satt sehen konnten?

In unmittelbarer Nähe zu unserem Hotel gibt es ein Geschäft, in dem auch die Prinzessin von Thailand regelmäßig einkauft. Dort gibt es Flipflops in allen möglichen Farben und Varianten. Mit Plüsch ist grade ganz in Mode.
flipflop_high
Und hier werden sie gemacht:
Flipflopfabrik3
Flipflopfabrik
Flipflopfabrik

Rechts der Stoffverkauf, links die Schneiderei.
schneiderei
Die benachbarten Verkäuferinnen kommen helfen.
Schneiderei_SQ

Wie Peking auch hat Mandalay aus vergangener Zeit einen Palast mitten in der Stadt, der von einem Wassergraben umgeben ist.
Pano_Palastgraben

Palast

Jan Ingmar versuchte, am Südeingang hineinzukommen, war aber nicht erfolgreich.
will rein

Der Palast selber ist nicht sehr groß, aber das von Wasser umgebene Gelände ist fast 6-mal größer als die Verbotene Stadt in Beijing. Da wir am Südwestufer starten, müssen wir mehr als 3 km laufen, um zum einzigen für Ausländer zugänglichen Ost-Eingang zu kommen. Dort geben wir einen unserer Pässe ab. Da ein Großteil des Geländes militärisch genutzt wird, darf man nur auf dem eigentlichen Palastgelände fotografieren.
friends

Auf dem eigentlichen Palastgelände stehen die Gebäude dicht an dicht. Erstaunlich ist dabei, dass der ursprüngliche Palast aus der Mitte des 19. Jht. im 2. Weltkrieg komplett zerstört wurde und erst 1989 begonnen wurde, die Anlage originalgetreu wiederaufzubauen. Dabei wurden Blechdächer und Beton verwendet, eine deutsche Denkmalschutzbehörde würde sich im Grabe umdrehen. 1996 war man fertig mit dem Fakepalast.
Quietsch auf Knartsch

Empfang der Großwesire fanden hier statt. (Hätten hier stattgefunden haben können, wenn es das schon gegeben hätte)
SMQ_Thron

Blick ins Nickerchenzimmer:
Palast_innen

muss sein

Ein Turm wie in Bagan lädt zum Blick über die Stadt ein.
palastanlage

Papageien

Mensch, was könnte das für ein schöner Central Park sein, wenn das Militär ginge.
palastview

Auf dem Weg zum Mandalay Hill liegen diese 729 Pagoden, unter denen 1868 eine einheitliche Linie der buddhistischen Lehre verewigt wurde. Daher die Bezeichnung größtes Buch der Welt.
700Pagoden

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Vorbei an weiteren wahrscheinlich wichtigen Tempeln entspannen wir in der Kipling-Lounge im Mercure-Hotel, bevor wir uns auf den Aufstieg zum Gipfel machen, um dort dem Sonnenuntergang beizuwohnen.
Yummy - Tauben!

SMQ_Elefant

Unterwegs begegnen wir zahlreichen Mönchen und Nonnen.
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Die genau wie alle Kinder in dem Alter weltlichen Verlockungen nicht abgeneigt sind.
Monks

Und sich fit halten wollen.
monks_fussball

monk_kite

Aber nicht nur die Geistlichen sind besser drauf nach ein paar Sit-ups/Klappmessern.
fitness

Hier stellte ich fest, dass meine Holzhackerfähigkeiten schwer abgenommen haben.
holzhacker

Oben erwartet uns eine golden verspiegelte Tempelanlage, in der alle nur auf den Moment warten, dass die Sonne untergeht.
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Da ist er ja schon fast.
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only one got it right

Der Supermönch und sein Freund.
Supermonk

Mit LED´s sieht alles noch mal so schön aus.
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Myanmar, wir kommen wieder!

Myanmar #9, Mandalay Pt.1

Mandalay ist gegen Yangon noch mal ein ganzes Stück myanmarischer. Einfacher, weniger westlich und trotzdem mit 1,6 Mio. Einwohnern eine Riesenstadt.
Das myanmarische Essen fanden wir bisher nicht so doll und manche sagen, es sei nach dem philippinischen das schlechteste Essen der Welt. Wir kennen nun noch nicht die ganze Welt, aber wir wollten lieber was an unsere Gaumen Angepasste. Obwohl wir in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs im Kyi Tin Hotel untergebracht waren, mussten wir weit laufen, um ein Restaurant zu finden, das chinesisches und indisches Essen führt. Im Hotel hätten wir es einfach gehabt…
Eiweiss

Auf der Straße und auf den Märkten werden tatsächlich viele Insekten angeboten und ihr wisst, dass ich durchaus manchmal Libellen oder so was esse. Es ist knusprig und schmeckt relativ geschmacksarm. Am ehesten noch wie Hühnchen.
In Myanmar ist Fisch neben Huhn der Haupteiweißlieferant.
Fisch

Bei Tauben bin ich mir nicht sicher. Es gibt jedenfalls reichlich davon.
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Unser erster Ausflug führt uns zur U-Bein-Brücke, der längsten Teakholzbrücke der Welt. Besonders im Gegenlicht sieht sie romantisch aus, auch wenn die Bettler auf der Brücke diese Idylle wieder zunichte machen. Ich hatte schon gelesen, es sei sinnvoll, viel Geld in kleinen Scheinen dabei zu haben.
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Eine Fahrt mit einem Ruderboot, bei der wir den Fährmann baten, es auch mal probieren zu dürfen, war kürzer als vereinbart, aber auch nicht so interessant.
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Die Richtung zu halten ist wirklich schwierig.
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Die Brücke mag übertrieben hoch erscheinen, aber in der Regenzeit sind diese Gemüsefelder komplett unter Wasser.
U Bein Idylle

In unmittelbarer Nähe gibt es das Kloster Maha Gandar Yone, in dem jeden Morgen kurz vor elf Uhr Hunderte von Mönchen ihre Mahlzeit zu sich nehmen. Es war etwas beschämend, wie viele Touristen das Kloster belagern und die Mönche mit Kameras abschossen. Nun bin ich ja selber Tourist und als Fotograf auch nicht zimperlich, Fremde ungefragt abzulichten, aber es war uns allen zu viel und wir zogen schnell wieder ab.
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Natürlich hab ich trotzdem ein paar Erinnerungsfotos gemacht.
monks

Am Nachmittag laufen wir ohne die Kinder zum Goldschlägerviertel. Dort kann man zusehen, wie aus dünnen Goldklumpen Blattgold hergestellt wird. Wie schon erwähnt, findet man Gold auf fast jedem Tempel und jeder Pagode, von Buddhafiguren ganz zu schweigen.
In Sequenzen von ca. 20 Minuten wird mit einem 3 Kilo schweren Hammer auf die in Leder verpackten und von besonderen aus Bambus hergestellten Papieren getrennten Goldfolien draufgehauen, bis ein Meister sagt, dass es jetzt genug sei.
Goldhauen

Die Zeit wird mit einer Kokosnuss-Schale mit Loch gemessen. Wenn sie untergeht, darf der Goldhauer Pause machen. Obwohl es eine sehr anstrengender Tätigkeit ist, die die Arbeiter früh arbeitsunfähig macht, ist der Beruf des Goldhauers sehr begehrt, da man sehr schnell dem Nirvana nahe kommen kann.
GoldUhr

Der Goldprüfer bei der Arbeit.
Goldzählen

Anschließend werden die dünnen Folien von zarten Frauenhänden auf Format gebracht. Eine faszinierende Tätigkeit, weil der geringste Luftzug das schwere Metall hochweht und von einer kleinen Pinzette wieder eingefangen werden muss, um erneut zu einem Quadrat hinzugefügt zu werden.
Goldschneiden
Goldzählen2

Im Showroom wird auch Aung San Su Kyi in Gold gezeigt.
AungSanSunKyi

Der Mahamuni-Buddha z.B. ist bis auf das Gesicht in den letzten mehr als 100 Jahren so viel vergoldet worden, dass die Schicht an einigen Stellen bis zu 35 cm dick sein soll. Auf jeden Fall ist er im Lauf der Jahre dicker geworden, was die links vom Eingang hängenden Fotos zeigen.
mahamuni buddha

Der Tempel um diese Statue hat uns vielleicht sogar am besten von allen gefallen. Eine Marktstraße führt von Norden aus zu dem Tempelplatz hin und dann muss man einen der vier Wandelgänge gehen, um zum Heiligtum zu gelangen.
Kopftablett

Wie in allen Tempeln gehen wir auch hier barfuß hinein. Es ist aber auch wirklich angenehm, bei den Temperaturen auf den Fliesen zu gehen.
Schuhboxen

Die Decken, die Säulen oberhalb von 2m, alles ist mit Blattgold bedeckt.
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Ohne Technik geht es auch hier nicht mehr.
Nische

Den Goldbuddha dürfen nur Männer von nahem anschauen, Frauen müssen hinter einer Absperrung 6-7 m entfernt bleiben. Ich bin zwar näher ran, hab mich aber kurz gehalten, weil ich mich solidarisch zeigen wollte.
Goldbuddha

Die Bronzestatuen abseits des Tempels konnten nur durch Gitter beobachtet werden.
gitter

Es wurde einiges renoviert und im nächsten Jahr erstrahlt der Tempel bestimmt mit noch größerer Eleganz.
flieser
fliesen

Myanmar #8, Bootsfahrt auf dem Irrawaddy

So viele Eindrücke sind schwer zu verdauen, für die Weiterreise haben wir uns gedacht, wir sollten wieder mal etwas langsamer vorankommen. Was ist langsamer als mit einem Boot unterwegs zu sein. Und so fügt es sich, dass es mehrere Gesellschaften gibt, die die 180 km lange Fahrt von Bagan nach Mandalay (und zurück) auf einem Boot, man kann vielleicht schon von Schiff sprechen, anbieten.
Eigentlich waren wir schon entschlossen, mit dem Bus zu fahren, aber dann lasen wir diesen Bericht. Die Autorin hatte wohl während der Fahrt nichts zu tun und beschrieb jedes kleine Detail der Reise. Wir mussten mit Lachtränen in den Augen auf der Hälfte zu lesen aufhören, damit wir noch die Chance auf eine neue Erfahrung haben.
Wir handeln den Reiseunternehmer von 32 auf 30 USD herunter und er holte uns um 4:30 morgens im Hotel ab. Nach 10 Minuten sahen wir ein Feuer am Straßenrand brennen und ich sagte spaßeshalber, von hier ginge es wohl los. Und tatsächlich war dort der Anleger, ein paar Planken, über die man in die Boote stolperte.
Gangway
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Als es dann kurz nach 5 losging, war es noch etwas frisch, so dass wir froh waren, unsere Schlafsäcke dabei zu haben. Alle beneideten uns um den erhöhten Platz auf dem Achterdeck.
kaffee an deck
SMQ_JIQ an Deck

Toller Sonnenaufgang, gutes Essen, herrliche Ausblicke auf das Treiben auf dem Fluss, etwas laute Dieselgeräusche.
sunrise over Irrawaddy
sunrise_boot
essen
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Unser Schwesterschiff, ohne unser schönes Achterdeck allerdings.
Schwesterschiff

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verkehr

boot2

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Hier kann man die Goldwäscher bei der Arbeit sehen. Die Boote haben Saugvorrichtungen an Bord, und der Sand wird dann über Siebe geleitet. Irgendwo muss ja der Goldüberzug auf den Pagoden herkommen.
goldsucher

pagode am wasser

hello

hopoff

Ein Bier an Bord gab es leider wegen der „Kein Bier vor vier-Regel“ nicht. Wir kamen knapp nach 4 vor der genannten Zeit in Mandalay an. Die Einfahrt ist toll, weil man die Pagoden von Sagaing passiert. Kurz vorher fährt man unter zwei Brücken hindurch. Eine dritte Brücke ist gleich am Anfang der Reise gewesen. Wer kein Boot hat, kommt dazwischen nicht auf die andere Seite.

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Die Taxifahrer warten schon.
anleger

Wir fanden, es hat sich gelohnt, aber wir kommen auch aus dem Land zwischen den Meeren. Es waren 6 Leute als Personal dabei, das Boot hat Sprit verbraucht, das Essen war nicht üppig, aber ordentlich. Wenn man bedenkt, dass vielleicht 20 Passagiere mit uns fuhren, die alle 30 USD bezahlt haben, frage ich mich, wie sich die Reise für den Unternehmer rechnet. Vielleicht, weil die Reederei die Ferngläser eingespart hat?
fernglas

fahne

Myanmar #7, Bagan

welcome
Ungefähr so willkommen wie mit dieser alten Fußmatte wurden wir in Bagan empfangen. Im Hotel ankommen, werden wir vom Personal verständnislos angekuckt: „Was wollt ihr denn hier? Wir haben doch versucht, euch zu erreichen und mitzuteilen, dass eure Zimmerbuchung gecancelt wurde!“
Das war uns bei booking.com noch nie passiert. Nachdem wir uns nicht abwimmeln ließen, quartierte man uns erstmal in ein anderes Hotel in der Nähe ein, das sogar einen Pool hat. Das war aber auch schon alles an Vorteilen. Am nächsten Tag wurden wir zurückübersiedelt, aber erst am Abend konnte man uns die Lösung präsentieren, die wir von Anfang an gebucht hatten. Wir glauben nicht, dass booking.com Schuld hatte, also falls euch das Bagan Hybrid dort mal als Option angeboten wird, lieber nicht buchen. Wir kamen am 28.12. an, da gab es nicht EINE Unterkunft mehr. Also sollte man über die Feiertage lange im Voraus buchen.

Am Abend noch gingen wir zur ShweZiGon-Pagode, eine weitere wichtige buddhistische Pilgerstätte. Ein Wandelgang führt zum Haupteingang, in dem natürlich Buddhastatuen und Tand verkauft wird.
Shwezigon_gang
Die Anlage ist aber wunderschön.

ShweZiGonPagode

ShweZiGonPagode_mönch

Shwezigon_liegender buddha

Mönche sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.
monks are not what they used to be

Am nächsten Morgen konnte ich früh nicht mehr schlafen und machte mich auf eine kleine Wanderung in die Ebene, was mir sehr gut gefallen hat. Unerwartet stiegen die Ballons zu einer Fahrt auf, die wir nicht machten, weil uns 400 USD pro Person für eine 45-minütige Fahrt zu teuer erscheint. Der Urlaub gehörte mit 1300€ pro Person so schon nicht zu den billigsten Reisen, die wir gemacht haben.
balloons

Wir wollten für das Sightseeing gerne Elektro-Roller ausleihen. Mittags waren aber schon alle weg. Für den nächsten Tag reservierten wir dann welche. Für 35.000 Kyat pro Kutsche mieteten wir dann 2 Pferdekutschen und ließen uns bis Sonnenuntergang durch die Ebene juckeln. Die Kutscher kannten wenigstens noch eine Pagode, auf die man für einen besseren Überblick hochkraxeln kann. Daher ist dieser Panoramablick:
Pano_Bagan

Dies ist zwar eine andere Kutsche, aber so ähnlich sahen unsere auch aus.
Kutsche
Unsere Kutscher:
Kutscher

fahrer
Beide spuckten dauernd ihren Betelsaft aus, daher die verfärbten Zähne.

Jetzt kommen die üblichen Touri-Fotos von den Pagoden, in die man zumeist hinein gehen kann. Seit dem großen Erdbeben von 2016, bei der viele Pagoden einstürzten, ist es generell verboten, hinaufzuklettern und die Zugänge werden entweder scharf bewacht oder sind mit Gittern verschlossen. Schade für uns, für die Pagoden und Tempel sicher eine gute Entscheidung, denn nicht alle Touristen sind vorsichtig mit den Altertümern. Wenn das Gelände vielleicht im nächsten Jahr zu den Weltkulturerbstücken zählt, wird man sich für den Erhalt sicher noch mehr Restriktionen einfallen lassen müssen. Die Tempel sind jedenfalls noch ordentlich in ihrem althergebrachten Gebrauch.
gebete

glocke

kutsche_pagode

Für die Neuvergoldung und Instandhaltung geben die Einheimischen trotz schmalem Verdienst viele Spenden.
Geld

buddhas hand, teilvergoldet

Es waren burmesische Feiertage, daher waren wir nicht ganz alleine.
menschenmasse

Die Pagoden stehen buchstäblich überall in der Gegend rum. Schlimm.
Nicht draufsetzen Vogel! - Zu spät..

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Der Dings

selfies und helfies

Essen gibt es auch an den wichtigsten Tempeln.
kitchen

Viele werden gerade renoviert. Hier werden Mörteleimer nach oben gezogen. Das am Baum umgelenkte Seil zieht die Gondel hoch. Ich wollte es mit Jan Ingmar auch probieren, da war aber schon Mittagspause.
eimer

In allen Tempeln ist das Füße tragen strenstens verboten.
footwear
Viele sind gefliest, aber die meisten nicht.
fussabdruck

Von erhöhtem Standpunkt aus.
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Wirklich schlimm. Fast schon langweilig.
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An vielen Stellen haben sich Künstler niedergelassen und bieten ihre Bilder an, von denen viele mit örtlichem Sand auf Baumwollstoff gemalt sind.
Painter
Von ihm, Zaw, mit dem wir uns eine ganze Weile unterhielten, kauften wir ein Bild. Sein Vater und sein Großvater waren schon Sandbildmaler gewesen.
zaw_2
SMQ malt
Aber auch normale Händler wollen einem etwas Gutes tun und bieten einem Longyis oder T-Shirts für kleines Geld an. Es gibt schlechtere Orte, um seine Ware anzubieten.
baum__schatten

Der nächste Tag mit E-Rollern als fahrbarem Untersatz (für nicht mal 10 €, Pfand nicht nötig) ist viel selbstbestimmter als mit Kutsche. Wir entdecken recht bald den Turm, von dem aus man die Ebene aus 60 m Höhe auskundschaften kann und kaufen für relativ teure 8 USD Eintrittskarten. Diese sind aber zweigeteilt, und wir erfahren, dass man uns zum Sonnenuntergang damit noch einmal den Aufstieg gewähren wird.
turm und kuh

auf turm

Die Könige hatten vor langer Zeit schon Türme mit ähnlicher Optik.
turm

Alle warten gespannt auf den magischen Moment.
Waiting for Sunset

Da ist er ja schon.
mobiles

Bagan Ebene

Bagan Ebene mit Vögeln

sqsmqjiq

Wir finden, Bagan ist eine Reise wert. Vieles war anders als bei meinem ersten Besuch vor 33 Jahren, aber in 33 Jahren wird noch viel mehr anders sein. Die Tempel und Pagoden werden aber wohl noch stehen.
Ich hatte mehr Bilder, als ich unterbringen kann. Wer an noch mehr visuellem Input interessiert ist, klickt hier.

Myanmar #6, Busfahrt nach Bagan

Unser Ziel ist es gar nicht, anzukommen. Wir wollen reisen. Jedes Verkehrsmittel, das Myanmar zu bieten hat, wollen wir benutzen. Bötchen und Zug haben wir schon, jetzt ist der Bus dran. Nach Bagan sind es mehr als 340 km, das werden also 8-10 Stunden. Von Vietnam kannten wir es schon, ein Übernachtbus sollte es sein, mit bequemen Liegen, morgens ausgeruht ankommen, dann den Tag mit einem Milchtee oder Kaffee starten. Daraus wurde nichts. Wenn es so etwas überhaupt gibt, waren wir für die Fahrkarten zu spät. Alles auf Tage ausgebucht. Schließlich tummeln sich in Nyaung Shwe noch mehr Touristen, die alle nach Bagan wollen. Dann fahren wir eben für 12.000 Kyat (8 €) mit dem Minibus.
Da ist unser Bus ja. So mini ist der gar nicht. Gegen Busse, Autos und Motorräder kann die Kutsche auf lange Sicht nicht bestehen.
alt gegen neu

Ich hänge die ganze Zeit am Fenster und schaue mir an, was Land und Leute zu bieten haben. Transportmittel werden ausgereizt.
lkw

Schwer, mal ein Bild ohne Pagode zu machen.
tal

Falls jemand noch mal interessiert, wie Tankstellen so aussehen. Schwer, mal ein Bild ohne Pagode zu machen.
Tanke

Auf der ganzen Strecke wird gebaut. Entweder wird die Straße neu gebaut oder befestigt, verbreitert oder gegen Steinschlag gesichert. Die Strecke verläuft lange in den Bergen auf Serpentinen. Ein LKW mit voller Ladung sahen wir im Graben liegen.
Vieles im Straßenbau ist Handarbeit, sowohl das Schotter machen als auch das Teeren.
steinekloppen

Auch Frauen arbeiten körperlich schwer. Manchmal hab ich den Eindruck, NUR Frauen arbeiteten körperlich schwer.
strassenbau

Das ist natürlich Quatsch. Teerfässer.
Fass

An einer Kehre konnten wir beobachten, wie Straßenbauerinnen Pause machen, um von Vorbeireisenden Lebensmittel in der Blechschale entgegen zu nehmen, in der sonst Steine geschleppt werden.
milde gabe2
milde gabe

An 2 Stellen halten wir 20 Minuten; Pinkelpause und Gelegenheit, etwas zu essen. Entweder direkt von der Straße in die Hand.
baoziverkauf
pitstop
pitstop3

Oder im Restaurant.
pitstop5

Mit Toilette für Ausländer und Normalos.
toilet foreigner

Unterwegs ist es manchmal auch ganz idyllisch.
tal

Das könnten wir in 20 Jahren sein.
herbert und ilse