Endlich kann ich nach Jahren der Vorbereitung meine Bilder einer größeren Öffentlichkeit zeigen:
Zusammen mit der großartigen Malerin Magelone (Löna) Richter stelle ich im Pop-up-Raum Hamburg etwa 40 meiner meist in China entstandenen Fotos aus. Die Künstler werden anwesend sein. Unsere Ausstellung ist nur eine Woche lang zu sehen. Kurz, aber gut.
Kommt reichlich! Wir verkaufen unsere Werke natürlich auch (die Farbe muss bezahlt werden), also bringt reichlich Geld mit!
Wir freuen uns auf möglichst viele Besucher. Eintritt frei!
Bestestes Bild ever – bis zum nächsten.
Man hat ja eigentlich viel zu viel Zeit, auch wenn man immer das Gegenteil behauptet. Wenn ich all die Zeit, die ich am Smartphone und Computer ohne Ergebnis nehmen würde und was Vernünftiges anstatt gemacht hätte – wie erfolgreich könnte ich sein?
Bei all dem Schwelgen in Erinnerungen bei der Durchsicht der Festplatten stieß ich auf ein Bild, das ich im Januar 2017 in Cambodia gemacht habe und das zu meinen Lieblingsbildern gehört. Wir hatten als Familie einen wunderbaren Urlaub in Seam Reap und Pnomh Penh und am letzten Abend gingen wir noch mal lecker essen und Lemon Squash trinken. Das Lokal hatte Bilder von lauter amerikanischen Filmstars an den Wänden. Oben links ist Scarlett Johannson vor Woody Allen zu sehen, eines meiner Lieblingsfotos anderer Fotografen – warum, weiß ich nicht. Vielleicht werde ich alt und will auch noch mal ein junges Ding vor mir im Sand zu Füßen liegen haben? Aber ob das glücklich macht?
Glücklich macht jedenfalls, eine Familie zu haben, die gesund ist und in der es keinen substantiellen Streit gibt. Das ist bei uns zum Glück der Fall.
Ich zeige hier mal alle Bilder, die die Suche nach dem besten Standpunkt und den passendsten Stimmung des Abends zeigen. Ich hatte nur eine Kamera in dem Urlaub dabei, ich nenne sie oft gerne die Desert-Island-Kamera, kann man damit doch eine Vielzahl von Situationen professionell ablichten: Fujifilm X100s. Ich hab sie jetzt an meine jüngste Tochter weitergegeben und mir den Nachfolger X100F zugelegt, aber der Unterschied der beiden Modelle ist marginal.
Chronologisch ist hier der Ablauf zu sehen. Zuerst spielten die Kinder noch mit:
Unterbelichtet und schlechter Blickwinkel:
Mit etwas Überzeugungskraft wieder voll dabei:
Schon besser, hier ist die Wand über dem Spiegel etwas weniger zu sehen:
Leider ist unser Sohn hier nicht gut im Profil zu sehen:
Noch mal eins versucht mit erhöhtem Standpunkt:
Genommen habe ich schließlich das vorvorletzte und vorletzte Bild, lud mir die beiden in Photoshop in einen Stapel, wobei Photoshop die Bilder aufeinander ausrichten sollte und dann maskierte ich das Gesicht von Solveigh, so dass der entspanntere Ausdruck zu sehen war. mit dem Anpassen der Perspektive (Perspektiv beschneiden) und dem Wegstempeln von Reflexen der Lampen wurde das endgültige Photo daraus.
Vielleicht ist es in Schwarz-Weiß noch besser?
Was denkt ihr?
Ich liebe das Bild, weil es unsere Erschöpfung nach diesem wunderbaren Urlaub mit all den herzlichen Begegnungen und großartigen Altertümern zeigt und wir außerdem als Familie beisammen und doch als individuelle Charaktere zu sehen sind.
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Kaufen ist Bürgerpflicht in der Krise
Moin Leute!
Ich mache jedes Jahr einen Kalender für Freunde und Familie und wollte dieses Jahr mehr von Euch Gelegenheit geben, sich meine Bilder vom letzten Jahr ins Haus zu holen. Fast zum Selbstkostenpreis von 20€ inkl. Versand in Deutschland schicke ich Euch einen auf mattem Premium-Papier gedruckten 30x45cm großen Kalender mit 13 Motiven. Schickt mir eine persönliche Nachricht über die Kommentarfunktion. Limited Edition, also first come first serve.
Plastik
Überall auf der Welt begegnest du ihm: Plastik.
Das Leben ist ohne es nicht vorstellbar, da es Metall, Holz, Glas und andere Materialien ersetzt.
Leider wird es oft unnötigerweise zu viel eingesetzt und auch wenn das Recycling überall auf der Welt betrieben wird und damit der ökologische Fingerabdruck verringert wird, könnte man vielfach auf seine Verwendung verzichten.
Die folgenden Bilder zeigen alle Einmalverpackungen. Sie wurden mit dem Gedanken entworfen, möglichst wenig Material zu verschwenden.
Trotzdem tut es mir in der Seele weh, sie in den Gelben Sack zu werfen.
Ich will mich in Zukunft mehr bemühen, Dinge zu kaufen, die auf diese Art von Verpackung verzichten. Aber ich habe festgestellt, dass es kein richtiges Handeln gibt, nur fast richtiges. Früher war es einfacher, sich richtig zu verhalten, da es schwieriger war, an Informationen zu gelangen. Heute kriege ich überall jede Information jederzeit, weiß aber nicht, in wessen Interesse sie veröffentlicht wurde.
Ich weiß nicht mehr, was hier drin war:
Zum Glück wird es nicht nur verwendet, um Dinge beim Transport zu schützen,
sondern auch, um Dinge zu reparieren, die sonst nur weggeworfen würden.
Mit Deutschland wird das nix. Beispiel Coronatest
Unsere Zwillinge waren im Urlaub gewesen und kamen am letzten Sonntag aus Amsterdam zurück. Jan Ingmar fühlte sich nicht gut und hatte Husten und Schnupfen.
Da er in der Logistikbranche arbeitet (er verräumt Waren bei Budni in HH), brauchte er eine Krankschreibung, um zu Hause bleiben zu dürfen.
Der Arzt wehrte einen Praxisbesuch vehement ab: erst müsse er einen Covid-19 Test machen lassen. Dafür gibt es ja jetzt diese Teststrecken für Auslandsrückkehrer.
Also fuhr er mit dem Fahrrad dorthin. Ist gerade mal einen Kilonmeter entfernt und er war ja nicht richtig krank.
Dort sagte man ihm, den Test könne man nicht machen, wenn er nicht im Auto käme. Wie er das denn machen solle, er habe nicht mal Führerschein geschweige denn ein Auto. „Dann nehmen Sie sich ein Taxi.“ Frustriert kam er zurück und fragte, ob ich ihn fahren könne. Natürlich, was blieb mir übrig?
Über eine Stunde standen wir mit dem Benz in der Warteschlange, bis wir am provisorischen Testcenter angekommen waren und ihm ein Wattestäbchen in den Rachen gesteckt wurde.
Mit dem Nachweis über den absolvierten Test durfte er dann in die Praxis und bekam die vorbereitete Krankmeldung ausgehändigt. Einen Arzt bekam er nicht zu sehen.
Ich finde, das System ist selber krank. Willkommen in der Servicewüste Auto-Deutschland! Ein Taxi nehmen zu müssen und weitere Menschen potentiell anstecken zu können, ist so wenig durchdacht.
Aber auch die Schulen sind nicht sinnvoll instruiert. Die Schüler sind in Kohorten eingeteilt. Es ist aber egal, ob Geschwisterkinder oder Spielfreunde z.B. in einer anderen Kohorte sind. Da stimmt was nicht. Immerhin wohnen wir in einem Bundesland, in dem es nur wenige Fälle gibt. Bisher.
Eines klappt wenigstens: Das Testergebnis ist unserem Sohn schon nach etwa 36 h per SMS mitgeteilt worden: negativ.
Normalität
Seit über 2 Monaten sind wir jetzt schon in Deutschland und vereint mit unseren Kindern, Eltern und Freunden.
Am Anfang waren wir seehr zurückhaltend damit, Leute zu treffen, vor allem Ältere. Das ist zwar schon weniger geworden, aber trotzdem schwingt es bei jeder Begegnung mit. Gleichwohl habe ich oft vergessen, eine Maske mitzunehmen, so dass ich wieder umkehren musste, um sie zu holen.
Ich schrieb ja schon, dass wir unser Auto, das ein Jahr in der Garage gestanden hatte, angemeldet haben. Das kam so:
Wir fuhren auf dem Rad mit den Papieren zur KFZ-Zulassungsstelle. Dort war nix los. Securityguards hinderten uns am Zutritt. „Haben Sie einen Termin?“ Da wussten wir gar nichts von. Wie lange es denn dauern würde, bis man einen bekäme. „3 bis 4 Wochen etwa.“ Oh, wir müssen doch aber mobil sein. „Da kann man nichts machen.“
Als wir bedrüppelt wegfahren wollten, kam die Security-Frau hinter uns her und wies auf das Häuschen der Schildermacherei. „Dort könnte man Ihnen helfen, schneller an eine Zulassung zu kommen.“ – Tatsächlich stand im Fenster ein handgeschriebenes Schild: Wir machen für Sie KFZ-Anmeldungen und Abmeldungen.
Für 30 Euro bekamen wir für den nächsten Tag einen Termin zur Abholung unserer Papiere. Kein Anstehen, kein Absabbeln mit Beamten.
Steffi fährt manchmal mit dem Auto zur Arbeit.
Leider hat der Benz uns zweimal im Stich gelassen. Daher kauften wir uns einen Zweitwagen, einen Subaru Legacy Outback. Das ist ein Auto, das moderner ist als alles, was ich bisher gefahren habe. Aber auch schon 16 Jahre alt. Da der Wagen beim Händler stand, ließen wir den die Zulassung erledigen. Das dauerte 5 Tage.
Als ich vor einer Woche ein neues Motorrad kaufte, war der nächste erreichbare Termin einen Monat entfernt. Aber die Schilderfrau half mir auch hier. Am folgenden Tag hatte ich das Nummernschild. Nur war der Preis für ihren Service inzwischen um 10 Euro gestiegen.
Nun könnte man denken, wir wären verrückt geworden oder wenigstens neureich. Aber der Subaru hat 4.700 gekostet, die BMW K1100RS habe ich bei eBay-Kleinanzeigen für 1.300 bekommen, so dass wir für insgesamt 16.000 Euro (den Benz hatten wir im letzten Sommer für 10.000 bekommen) 3 Fahrzeuge auf dem Hof stehen haben. Das finde ich nicht richtig teuer. Ein bisschen schönreden muss ich mir das natürlich schon, denn so viel Geld haben wir noch nie für unsere Mobilität ausgegeben.
Das Straßenbild in Deutschland erleben wir zumindest im Sommer als anders als in den Vorjahren. Viele Oldtimer und eBikes sind auf den Straßen. Und weniger Schrottkarren.
Inzwischen habe ich unsere Fahrräder auf Vordermann gebracht, auch mein fast 40 Jahre altes Rennrad fährt wieder wie in meiner Jugendzeit. Wie aber die meisten Leute in Deutschland haben wir zu viel von allem. Was uns durchaus Respekt, wenn nicht gar Angst abnötigt ist die Tatsache, dass wir nächste Woche unser Hab und Gut aus China geliefert bekommen. Das haben wir eigentlich in den vergangenen Wochen kaum vermisst. Nun sieht unsere Wohnung aber auch nicht so leer aus wie auf dem letzten Bild, das ich in Peking gemacht habe, also frage ich mich schon manchmal, wohin denn der ganze Kram hin soll. Zum Glück nehmen die Kinder einen erheblichen Teil in ihre neuen Behausungen mit. Martje ist ja bereits in eine WG umgezogen, die nicht weit weg von uns ist und Solveigh wird nach Brandenburg ziehen, wo soie ein Freiwilliges Soziales Jahr macht. Jan Ingmar macht auch ein FSJ, er lässt sich aber noch etwas Zeit mit der neuen Wohnung und bleibt im Hotel Papa. Am liebsten hätte er ein Zimmer in Hamburg, wenn sich nur was günstiges finden ließe.
Ich glaub, ich melde schon mal den Sperrmüllwagen an. Wir werden sicher was wegschmeißen müssen.
Zu Hause
Wir sind in Deutschland angekommen! Wie das kam:
Der Flug von Shanghai aus war dann leider nix. Uns wurde gesagt, es wäre höchst unwahrscheinlich, dass man uns nicht in Quarantäne stecken würde, also versuchte ich am Tag nach dem Test den Flug umzubuchen. War ganz unkompliziert, vielleicht bekommen wir sogar Geld zurück. Jetzt hatten wir einen Flug direkt von Peking nach Kopenhagen.
Mit der Dänischen Staatsbahn und der DB kann man am Abend noch weiter bis zu unserem nächstgelegenen Bahnhof Elmshorn fahren. Von Beijing aus buchte ich bereits die Tickets für die Bahn. Die dänische Zollbeamtin wollte denn auch belegbar wissen, wie wir aus Kopenhagen weiterreisen würden.
Der Samstag galt also der Vorbereitung des Umzugs. Am nächsten Tag um 9:20 stand der Vorarbeiter mit Namen Kilo in der Tür und hielt einen Stapel Aufkleber mit der Aufschrift „STAY“ hoch. Alles, was er beklebte, sollte nicht mitgenommen werden.
Ich glaube, das klappte auch ganz gut. Nur eine abgebaute Sisal-Lampe, die zum Hängen zu hässlich war, wurde fälschlicherweise eingepackt.
Zwischendurch saßen wir zum Mittag noch auf der Parkbank an der nächstgelegenen Kreuzung und fragten uns, warum wir das nicht schon viel früher und öfter gemacht haben, denn was man an Menschen dort sieht, ist das Gegenteil von langweilig.
Garantiert nicht vermissen werde ich die unfreundlichen Guards am Tor zu unserem Compound und ihre Widerwilligkeit, uns hineinzulassen, wenn wir nicht unsere ChuRuZheng, unsere Zugangskarte vorgezeigt hatten.
Nach sieben Stunden war die Bude leer, so dass wir duschen konnten, uns mit den Leuten von der Wandergruppe treffen und einen letzten schönen Abend verlebten. Denkt euch nichts bei der Fahne, es ist der am wenigsten nationale deutsch-norwegisch-chinesische Haufen, den man sich in China denken kann. Wir werden euch ziemlich vermissen!
Die letzten Eindrücke von Peking waren so:
Die ersten Eindrücke von Dänemark waren so:
Nein, das ist kein Leihfahrrad-Haufen, sondern eine Abstellmöglichkeit für Commuter.
Die ersten Eindrücke von Deutschland waren so:
Von unserem ersten Spaziergang:
Inzwischen haben wir unser Auto angemeldet (gemacht), das ist noch mal eine andere Geschichte und es geht langsam in Richtung normales Leben.
Sie machen zwar schon Führerschein, aber fahren dürfen sie nicht. Die hier, die darf alleine:
Coronatest
Wir versuchen seit heute aus Peking zu fliehen. Da es sein kann, dass in wenigen Tagen gar keiner mehr aus der Stadt hinaus darf, wollen wir so schnell wie möglich nach Shanghai, wo unser Abflughafen liegt.
Damit man raus darf, muss man jetzt schon einen negativen Covid19-Test nachweisen. Zum Glück geht das relativ unkompliziert. Beim Sanfine-Hospital angerufen, 20 min später am provisorischen Registrierungstisch einen Code gescannt und ein Formular ausgefüllt. Dann 10 minuten warten und schließlich ein Wattestäbchen-Abstrich machen lassen.
Steffi hatte vor 4 Wochen schon einen machen lassen müssen, der war richtig schmerzhaft, da sie mit einem Holzspatel an der Schleimhaut gekratzt hatten.
Dies war nur wie eine leichte Berührung, dann wurde uns gesagt, das Ergebnis bekämen wir spätestens 72 h später als email zugeschickt.
Jetzt sollen sich nur die Bestimmungen nicht so schnell ändern, dann können wir Dienstag schon in SH sein. Sonntag kommen die Umzugsleute.
Masken
Bringt es etwas oder ist es sinnlos? Fakt ist, ohne eine Maske wird man schief angekuckt. Es ist fast genauso, wie als Steffi in Teheran ohne Kopftuch aus dem Haus ging, da wurde sie auch entgeistert angeschaut. Wir waren in Beijing schon beinahe auf dem Weg in die Normalität, als dieser neue Fall im Markt in FengTai auftauchte. Seitdem werden wieder keine Paketboten auf unser Grundstück gelassen, Fieber wird erneut mit mehr Enthusiasmus gemessen und alle wirken weniger entspannt. Seit heute bleiben auch wieder alle Schüler brav zu Hause, und die online-Beschulung wird wieder in vollem Umfang aufgenommen.
Dass unser Flug und der Weg nach Hause auch erschwert wird, ist ja selbstverständlich. Wir müssen frühestens eine Woche vor Abflug einen Covid-19-Test machen lassen, dessen Ergebnis nach 48 h vorliegen soll. Damit könnten wir dann hoffentlich nach Shanghai reisen und dort unseren Flieger nehmen.
Nach all dem frustrierenden Zeug hab ich wenigstens ein paar schöne Bilder zur Maskenpflicht.
Propaganda sagt einem, was zu tun ist:
Wie man damit Motorrad fahren kann, ist mir schleierhaft.
Straßenfeger in der Dongsi-Straße.
Dies ist noch aus Zeiten vor Corona, als man Masken trug, weil die Luft so schlimm verschmutzt war. Das gibt es jetzt eher selten.
Das ist auch so eine Vor-Corona-Maske, die die Kälte vom Gesicht abhielt.
Ein freundliches Lächeln macht ja so viel aus.
Vermummung kann auch Fashion sein.
In Sanlitun auf der US-Rakete.