Mit Ingrid und ihrer angereisten Verwandtschaft darf ich bei hochherrschaftlichem Wetter zum Sommerpalast mitfahren, wo ich auch noch nicht gewesen bin, obwohl man ihn ganz einfach mit der U-Bahn erreichen kann. Ingrid ist ganz stolz, mit dem eigenen Auto, das sie erst seit etwa einer Woche haben, fahren zu können. Das ist natürlich ein schöner Luxus, den wir uns nicht leisten werden. Na, wer weiß. Um wenigstens mal ein Auto leihen zu können, mache ich ja jetzt den chinesischen Führerschein. Wie das geht, schreibe ich, wenn ich ihn bestehen sollte.
Um einen riesigen See herum angelegt liegt der Palast da, an den Berg herangebaut. Von ganz oben hat man einen schönen Blick über den See und Beijing.
Ganz besonders ist es, mit einem frisch zur Welt gekommenen Erdenbürger unterwegs zu sein. Dauernd muss man anhalten, weil jemand streicheln oder anfassen will und vielleicht ein Foto als Erinnerung. Hat mich sehr an unsere Erfahrung in Iran erinnert, auch wenn unsere nicht mehr so klein waren.
Es ist übrigens ganz modern, Brillen zu tragen, die keine Gläser haben. Modisches Accessoire eben. Ich frage mich, wann dieser Trend nach Europa kommt.
Von so nah bekommt man die Dachreiter selten zu sehen. Nur Gebäude, die des Kaisers sind, dürfen alle 7 Figuren tragen, gewöhnliche Häuser müssen sich meist mit 5 oder 3 begnügen, wenn sie denn überhaupt welche haben. Auch die Hakenkreuze sieht man hier sehr schön.
Irgendwie kann ich diesmal nur Postkartenbilder machen, es ist alles so schön hier. Der Drache ist gegen das Angefasstwerden so begittert, Sonst wäre er wohl komplett blank gerieben.
Und hier haben wir noch mal einen Camouflage-Baum, es scheint also doch keine Neuzüchtung zu sein.