Bilder

Myanmar #7, Bagan

welcome
Ungefähr so willkommen wie mit dieser alten Fußmatte wurden wir in Bagan empfangen. Im Hotel ankommen, werden wir vom Personal verständnislos angekuckt: „Was wollt ihr denn hier? Wir haben doch versucht, euch zu erreichen und mitzuteilen, dass eure Zimmerbuchung gecancelt wurde!“
Das war uns bei booking.com noch nie passiert. Nachdem wir uns nicht abwimmeln ließen, quartierte man uns erstmal in ein anderes Hotel in der Nähe ein, das sogar einen Pool hat. Das war aber auch schon alles an Vorteilen. Am nächsten Tag wurden wir zurückübersiedelt, aber erst am Abend konnte man uns die Lösung präsentieren, die wir von Anfang an gebucht hatten. Wir glauben nicht, dass booking.com Schuld hatte, also falls euch das Bagan Hybrid dort mal als Option angeboten wird, lieber nicht buchen. Wir kamen am 28.12. an, da gab es nicht EINE Unterkunft mehr. Also sollte man über die Feiertage lange im Voraus buchen.

Am Abend noch gingen wir zur ShweZiGon-Pagode, eine weitere wichtige buddhistische Pilgerstätte. Ein Wandelgang führt zum Haupteingang, in dem natürlich Buddhastatuen und Tand verkauft wird.
Shwezigon_gang
Die Anlage ist aber wunderschön.

ShweZiGonPagode

ShweZiGonPagode_mönch

Shwezigon_liegender buddha

Mönche sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.
monks are not what they used to be

Am nächsten Morgen konnte ich früh nicht mehr schlafen und machte mich auf eine kleine Wanderung in die Ebene, was mir sehr gut gefallen hat. Unerwartet stiegen die Ballons zu einer Fahrt auf, die wir nicht machten, weil uns 400 USD pro Person für eine 45-minütige Fahrt zu teuer erscheint. Der Urlaub gehörte mit 1300€ pro Person so schon nicht zu den billigsten Reisen, die wir gemacht haben.
balloons

Wir wollten für das Sightseeing gerne Elektro-Roller ausleihen. Mittags waren aber schon alle weg. Für den nächsten Tag reservierten wir dann welche. Für 35.000 Kyat pro Kutsche mieteten wir dann 2 Pferdekutschen und ließen uns bis Sonnenuntergang durch die Ebene juckeln. Die Kutscher kannten wenigstens noch eine Pagode, auf die man für einen besseren Überblick hochkraxeln kann. Daher ist dieser Panoramablick:
Pano_Bagan

Dies ist zwar eine andere Kutsche, aber so ähnlich sahen unsere auch aus.
Kutsche
Unsere Kutscher:
Kutscher

fahrer
Beide spuckten dauernd ihren Betelsaft aus, daher die verfärbten Zähne.

Jetzt kommen die üblichen Touri-Fotos von den Pagoden, in die man zumeist hinein gehen kann. Seit dem großen Erdbeben von 2016, bei der viele Pagoden einstürzten, ist es generell verboten, hinaufzuklettern und die Zugänge werden entweder scharf bewacht oder sind mit Gittern verschlossen. Schade für uns, für die Pagoden und Tempel sicher eine gute Entscheidung, denn nicht alle Touristen sind vorsichtig mit den Altertümern. Wenn das Gelände vielleicht im nächsten Jahr zu den Weltkulturerbstücken zählt, wird man sich für den Erhalt sicher noch mehr Restriktionen einfallen lassen müssen. Die Tempel sind jedenfalls noch ordentlich in ihrem althergebrachten Gebrauch.
gebete

glocke

kutsche_pagode

Für die Neuvergoldung und Instandhaltung geben die Einheimischen trotz schmalem Verdienst viele Spenden.
Geld

buddhas hand, teilvergoldet

Es waren burmesische Feiertage, daher waren wir nicht ganz alleine.
menschenmasse

Die Pagoden stehen buchstäblich überall in der Gegend rum. Schlimm.
Nicht draufsetzen Vogel! - Zu spät..

temple2

pagoden all over2

pagoden all over4

pagoden all over6

pagoden all over7

Der Dings

selfies und helfies

Essen gibt es auch an den wichtigsten Tempeln.
kitchen

Viele werden gerade renoviert. Hier werden Mörteleimer nach oben gezogen. Das am Baum umgelenkte Seil zieht die Gondel hoch. Ich wollte es mit Jan Ingmar auch probieren, da war aber schon Mittagspause.
eimer

In allen Tempeln ist das Füße tragen strenstens verboten.
footwear
Viele sind gefliest, aber die meisten nicht.
fussabdruck

Von erhöhtem Standpunkt aus.
pagoden all over8
Wirklich schlimm. Fast schon langweilig.
pagoden all over9

An vielen Stellen haben sich Künstler niedergelassen und bieten ihre Bilder an, von denen viele mit örtlichem Sand auf Baumwollstoff gemalt sind.
Painter
Von ihm, Zaw, mit dem wir uns eine ganze Weile unterhielten, kauften wir ein Bild. Sein Vater und sein Großvater waren schon Sandbildmaler gewesen.
zaw_2
SMQ malt
Aber auch normale Händler wollen einem etwas Gutes tun und bieten einem Longyis oder T-Shirts für kleines Geld an. Es gibt schlechtere Orte, um seine Ware anzubieten.
baum__schatten

Der nächste Tag mit E-Rollern als fahrbarem Untersatz (für nicht mal 10 €, Pfand nicht nötig) ist viel selbstbestimmter als mit Kutsche. Wir entdecken recht bald den Turm, von dem aus man die Ebene aus 60 m Höhe auskundschaften kann und kaufen für relativ teure 8 USD Eintrittskarten. Diese sind aber zweigeteilt, und wir erfahren, dass man uns zum Sonnenuntergang damit noch einmal den Aufstieg gewähren wird.
turm und kuh

auf turm

Die Könige hatten vor langer Zeit schon Türme mit ähnlicher Optik.
turm

Alle warten gespannt auf den magischen Moment.
Waiting for Sunset

Da ist er ja schon.
mobiles

Bagan Ebene

Bagan Ebene mit Vögeln

sqsmqjiq

Wir finden, Bagan ist eine Reise wert. Vieles war anders als bei meinem ersten Besuch vor 33 Jahren, aber in 33 Jahren wird noch viel mehr anders sein. Die Tempel und Pagoden werden aber wohl noch stehen.
Ich hatte mehr Bilder, als ich unterbringen kann. Wer an noch mehr visuellem Input interessiert ist, klickt hier.

Myanmar #6, Busfahrt nach Bagan

Unser Ziel ist es gar nicht, anzukommen. Wir wollen reisen. Jedes Verkehrsmittel, das Myanmar zu bieten hat, wollen wir benutzen. Bötchen und Zug haben wir schon, jetzt ist der Bus dran. Nach Bagan sind es mehr als 340 km, das werden also 8-10 Stunden. Von Vietnam kannten wir es schon, ein Übernachtbus sollte es sein, mit bequemen Liegen, morgens ausgeruht ankommen, dann den Tag mit einem Milchtee oder Kaffee starten. Daraus wurde nichts. Wenn es so etwas überhaupt gibt, waren wir für die Fahrkarten zu spät. Alles auf Tage ausgebucht. Schließlich tummeln sich in Nyaung Shwe noch mehr Touristen, die alle nach Bagan wollen. Dann fahren wir eben für 12.000 Kyat (8 €) mit dem Minibus.
Da ist unser Bus ja. So mini ist der gar nicht. Gegen Busse, Autos und Motorräder kann die Kutsche auf lange Sicht nicht bestehen.
alt gegen neu

Ich hänge die ganze Zeit am Fenster und schaue mir an, was Land und Leute zu bieten haben. Transportmittel werden ausgereizt.
lkw

Schwer, mal ein Bild ohne Pagode zu machen.
tal

Falls jemand noch mal interessiert, wie Tankstellen so aussehen. Schwer, mal ein Bild ohne Pagode zu machen.
Tanke

Auf der ganzen Strecke wird gebaut. Entweder wird die Straße neu gebaut oder befestigt, verbreitert oder gegen Steinschlag gesichert. Die Strecke verläuft lange in den Bergen auf Serpentinen. Ein LKW mit voller Ladung sahen wir im Graben liegen.
Vieles im Straßenbau ist Handarbeit, sowohl das Schotter machen als auch das Teeren.
steinekloppen

Auch Frauen arbeiten körperlich schwer. Manchmal hab ich den Eindruck, NUR Frauen arbeiteten körperlich schwer.
strassenbau

Das ist natürlich Quatsch. Teerfässer.
Fass

An einer Kehre konnten wir beobachten, wie Straßenbauerinnen Pause machen, um von Vorbeireisenden Lebensmittel in der Blechschale entgegen zu nehmen, in der sonst Steine geschleppt werden.
milde gabe2
milde gabe

An 2 Stellen halten wir 20 Minuten; Pinkelpause und Gelegenheit, etwas zu essen. Entweder direkt von der Straße in die Hand.
baoziverkauf
pitstop
pitstop3

Oder im Restaurant.
pitstop5

Mit Toilette für Ausländer und Normalos.
toilet foreigner

Unterwegs ist es manchmal auch ganz idyllisch.
tal

Das könnten wir in 20 Jahren sein.
herbert und ilse

Myanmar #5, Nyaung Shwe

Dieser zunächst unaussprechliche Name ziert den Ort, in dessen Bezirk der Inle-See liegt.
Hotelzimmerblick.
Nyaung Shwe
Wir holen hier zwei Tage Luft, fahren mit den Fahhrrädern des Hotels, nachdem wir versucht haben, sie zu „reparieren“, ein bisschen in der Gegend herum und besuchen ein Weingut.
Der Markt ist ganz schön. Steffi kauft Stoffe und lässt sich gleich am Nebenstand Röcke schneidern.
Schneiderin

Selbst kleine Kinder sind hier glücklich.
smile

Große Menschen sehen nicht immer alles.
gross

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Hut aus Büffelzähnen.
Hornmann

Beim Besuch des größten Tempels.
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temple

Prohibition mal nicht in Bezug auf Alkohol. Aber mal ehrlich, in Iran war es schlimmer. Da dürfen Frauen nicht hinein UND Alkohol ist verboten.
womenprohibited

Daher stoßen wir in Vorfreude auf Silvester bei der Weinprobe an.
winetasting

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Wir genießen den Blick über die Hügellandschaft auf den Inle-See.
wein2

weingut

Zum Glück brauchen wir keinen Zahnersatz.
Zahnarzt

Nicht alles hält dem Zahn der Zeit stand.
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Falls jemanden interessiert, wie Tankstellen in Myanmar aussehen.
Tankstelle

Wie die Jungs die Mädchen beeindrucken. Zuckerrohrpresse.
sugarcane

Anders als in China ist keine öffentliche Toilette ohne Servicegebühr. Meist umgerechnet 10 bis 15 Cent.
nachtmarktklo

Abseits des Nachtmarktes haben Kinder ihren Spaß damit, Drachen steigen zu lassen.
kite2

Oder müssen verkaufen. zum Beispiel Klangschalen.
nachtmarkt2

Myanmar #4, Wanderung zum Inle-See

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Von Kalaw aus machen wir eine Tageswanderung zum so genannten Viewpoint. Man kann das auch auf eigene Faust machen, aber findet vielleicht den Abzweig nicht, um an den Tee- und Orangenplantagen entlang zu marschieren.
kalaw_teeplflücker
Daher nehmen wir uns einen Führer. Ich glaube, wir haben 10 Euro pro Tag und Person bezahlt, inklusive Mittagessen.
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Dies ist die Küche, die für eine Hochzeit schnell eingerichtet wurde. Bei Hochzeiten wird meist das ganze Dorf eingeladen. Unser Führer Nilay erzählt, er habe eine Freundin, die in Yangon wohnt. Sie haben sich vorgenommen, in 5 Jahren zu heiraten. Sie müssen noch das Geld für ihre Ausbildung an die Eltern zurückzahlen und dann für die Hochzeit sparen. Wenn die Hochzeit klein ist, lädt man 200 bis 300 Gäste ein. Eine reiche Familie hat 1000 und mehr Gäste.
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Am folgenden Tag starteten wir die Wanderung zum Inle See. Es sind etwa 30 km zu gehen, nachdem man uns zum Startpunkt gebracht hatte. Unser Gepäck wird per Auto zum Ziel gebracht, so dass wir nicht zu schwer tragen müssen.
Nilay, unser Führer für die nächsten 3 Tage, kann ganz passabel Englisch.
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Der Viewpoint:
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Auf der Wanderung gehen wir durch einige Dörfer und sehen etwas vom kargen Leben der Myanmaren. (Das klingt so merkwürdig, ich schreibe ab sofort wieder Burmesen.)
Die Chili- und Mais-Ernte ist gerade in Gange. Überall liegen die Schoten und Kolben auf der Erde und werden getrocknet.
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Hike_Haus_Chili
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Hike_Haus_Chili4
Die Landschaft ist großartig, das Wetter ist nur manchmal etwas zu heiß.
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Die Wanderung geht über 2 Tage, wir übernachten in einem alten Kloster.
monastryUns wird angekündigt, wir müssten damit rechnen, um 4 Uhr von Mönchsgesängen geweckt zu werden, aber es sind nur 3 Mönche da, die auch keine Lust haben, früh aufzustehen. Um 6 Uhr sitzt der erste vor dem Buddha.
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Die Dorfbevölkerung kommt mit Töpfen und bringt das Frühstück für die Mönche.
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Es war so kalt im Kloster, wir waren froh, eigene Schlafsäcke dabei zu haben und haben trotz voller Montur noch gefroren.
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Das Zweit-Beste auf der Tour fanden wir, sind die Bäume.
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Morgenstimmung.
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Das Beste sind natürlich wieder mal die Menschen.
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Wir trafen eine andere Touristenfamilie, die kleine Geschenke für die Dorfkinder dabei hatten. Bilderbücher, Stifte, kleine Spiele. Ich ärgerte mich etwas, dass ich nicht auf den Gedanken gekommen war. Beim nächsten Mal…
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Solli machte es wett, indem sie mit dem Enkelkind einer Köchin unterwegs malte.
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Die Köchin, die nach getaner Arbeit eine Zigarre raucht.
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Eine Wand in ihrer Küche.
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Leider haben wir zu viele Kinder auf der Straße gesehen, die eigentlich in die Schule gehört hätten.
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Immerhin sehen die meisten glücklich aus.
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Spontan kamen Kinder von abseits der Straße angelaufen und überreichten uns selbstgepflückte Blumen.
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An der Badestelle für Wasserbüffel konnten wir ebenfalls abkühlen.
Hike_Ox_wasser

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Hike_bäuerin

Oh, beinahe hätte ich vergessen, dass wir ja zum Inle-See gewandert sind, um dann mit dem Boot nach NyaungvShwe weiterzufahren.Der Inle ist der zweitgrößte See Myanmars mit einer Ausdehnung von 10×22 km.
Die eine Besonderheit hier ist, dass viele Menschen auf Pfahlhäusern im See leben und ihre Gemüsegärten im See verankert sind. Die andere Besonderheit ist, dass die Fischer auf ihren Kanus stehen und um die Hände frei zu haben, mit einem Bein rudern, während sie auf dem anderen Bein die Balance halten.

Wir fanden es sehr touristisch und nachdem wir in ein Verkaufspfahlhaus gebracht wurden, hatten wir keine Lust mehr auf eine ausgedehnte Bootstour, obwohl das interessant hätte sein können. Also, keine Bilder von einbeinigen Fischern und Hütten im Wasser.
So sind wir auch über den See geflogen.
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Die Fischer beim Fischetotschlagen (ehrlich, ich habe keine Ahnung, was die da gemacht haben):
inle_fischer
Traditionell haben die Frauen der Padaung kiloschwere Halsspiralen, die sie auch nachts nicht ablegen können. Sie brauchen spezielle Kopfkissen, um einigermaßen bequem schlafen zu können. Neuerdings gibt es wohl welche mit Scharnier. Wir finden, es ist eine weitere gesellschaftlich akzeptierte Methode, um Frauen klein zu halten, auch wenn diese hier Geld damit verdienen, touristische Attraktion zu sein.
inle_halsfrauen

DaYingPanCun – Hike

Auch wenn der Urlaub erst eine Woche her ist, brauchten wir doch wieder ein paar andere Eindrücke. Wieder nahmen wir Olaf´s Angebot war, uns auf eine seiner Touren mitzunehmen. Wer auch gern in den Bergen um Beijing herum wandert und anschließend gern isst und trinkt, kann sich bei ihm in seinen email-Verteiler eintragen lassen.
Nachricht an o.deutsch(at)kdchina.net reicht.
Auf dem Weg in die Bergwelt kommen wir an zugefrorenen Seen vorbei. Da, wo das Betreten erlaubt ist, hat man Angelgebiete ausgerufen. Petri Heil!

DaYingPan

Dies gehört wohl zum Trinkwasserreservoir Pekings und ist eingezäunt.
DaYingPan

Die Tour ist diesmal recht einfach und trotzdem wunderschön.
DaYingPan

DaYingPan

DaYingPan

Unter der Chinesischen Mauer.
DaYingPan

Es waren noch mehr Leute unterwegs. Als wir sie trafen, machten sie gerade Picknick und hatten laut Radio an. Olaf meinte lapidar, China sei das einzige Land auf der Welt, das man vom Weltraum aus hören kann.
DaYingPan

Drohnen-Besitzer. In Peking darf man Drohnen nicht fliegen lassen, erst außerhalb des 6. Ringes ist es erlaubt.
Kannst du sie sehen?
DaYingPan

DaYingPan

DaYingPan

DaYingPan

Unsere kleine Reisegruppe (plus ich):
DaYingPan

DaYingPan

DaYingPan

Hier ist ein Cyklop versteckt, der Küsschen geben will.
DaYingPan

Auch wenn sonst alles schön sauber ist. Plastik ist überall.
DaYingPan

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Aus dem Dorf HengLingCun.
DaYingPan

DaYingPan

Unsere Fahrer und der Wirt (Mitte). Leider rauchen in China total viele Leute. Auch wenn es in Lokalen normalerweise nicht erlaubt ist, schert sich meist keiner drum.
3 Raucher

Muskelkater hatte ich heute doch ;-(

Myanmar #3, Eisenbahn

Tourists welcome
Die Eisenbahn ist uns von Soe Moe schon als ganz besonders angekündigt worden und er konnte sich vor Kichern kaum einkriegen, wenn er mit erhobenen Händen die Bewegung der einzelnen Waggons gegeneinander auf den nicht mehr gleichmäßigen Schienen nachspielte. Es kann auch schon mal sein, dass sich eine Abfahrt um einige Stunden verzögert oder der Zug gar früher abfährt. Unserer Zug nach Kalaw war sehr pünktlich. Auf der Circle Line hatten wir ja schon mit der Bahn Bekanntschaft gemacht. Eigentlich wollten wir Betten im Liegewagen haben, das ging aber nicht; es gab nur einen Upper Class Waggon mit Polstersitzen. Mit etwa 10 € pro Person war die Fahrt für die 532 km günstig. Völlig unklar war, wie lange wir brauchen würden, um anzukommen. Im sonst sehr guten Reiseführer von Stefan Loose war von 12 h, woanders von 19, am Schalter von 25 h die Rede, was die korrekteste Schätzung war. Nach 27 h waren wir schließlich am Bestimmungsort.
Hier fährt der Zug ein. Mit Dauerpfeifen werden die Menschen, die das schwere Geschütz noch nicht bemerkt haben, von den Schienen verjagt.
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Lok

Hier sind die billigen Plätze:
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Unsere Oberklasse hat Armlehnen und Polster:
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Manchmal geht es richtig schnell. Wir sind laut Googlemaps sogar mal 80 km/h gefahren!
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Das Spiel heißt: Wer sieht als erstes die Pagoden? Kann man die ganze Fahrt über spielen.
pagoden ueberall

Normalerweise stehen Menschen mit grüner Fahne an den Brücken und passen auf, dass die Fahrt ungehindert fortgesetzt werden kann.
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Die Schranken werden per Hand (und hier per Hund) bedient.
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Der Zug fährt nicht so schnell, weil die Schienen an manchen Stellen nicht ganz parallel sind.
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Japanische Firmen haben schon Kies anliefern lassen. Die Trasse wird neu verlegt und in ein paar Jahren fahren hier neue Züge ruckelfrei. Wer es noch erleben will, sollte die Reise bald machen.
kies

Das ist die Kiste mit den Einnahmen der Fahrt. In jedem Zug fährt so eine Geldtruhe mit.
train_truhe

Beim mehrstündigen Stop in Thazi, wo der Zug auf einem Wartungsgleis war:
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train10

Jetzt kann es weitergehen:
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Auf den Bahnsteigen wird gekocht, geschlafen, gewohnt.
trainview

An jedem Bahnsteig kommen Leute mit Essen direkt zum Platz.
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Um die Höhe nach Kalaw zu überwinden, muss der Zug am Hang mit mehreren Richtungswechseln fahren. Die Bahnstation heißt dann auch gleich nach diesem Manöver.
trainview_zigzag

Angekommen:
train_kalaw

Ich fand´s toll, auch wenn mein Schlaf leicht gestört war.
yawn
Aber wie sagte R.W. Fassbinder so schön: „Schlafen kann ich, wenn ich tot bin.“

Myanmar #2, Ayeyarwady-Delta

Morgens um 6 werden wir von unserem Führer Soe Moe Aung abgeholt, der uns die nächsten Tage im Ayeyarwady-Delta in eine Mangrovenlandschaft (oder muss es -wasserschaft heißen?) begleitet. Die Fahrt von 150 km bis Bogale, von wo wir in ein Boot umsteigen müssen, dauert mit Pausen 8 Stunden. Soe Moe lässt uns über einige Brücken laufen und wartet am anderen Ende, damit wir die Landschaft genießen können.
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Allein der Blick auf das Land ist so fern von allem, was wir mit unserer Zivilisation für erreicht erachten. Ochsenkarren, Fahrradtrishaws (Fahrräder mit Beiwagen), Straßenbau mit Blechschüsseln, alles ist so einfach und trotzdem funktioniert alles – irgendwie.

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strassenbau in myanmar

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boot

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Um über die Gräben an den Straßen zu kommen, nutzt man Bambus: ein dicker Bambusstamm als Lauffläche, zwei dünne als Geländer – fertig ist die Fußgängerbrücke. Die Fasern um Kokosnüsse werden die Grundlage für die Mosquitospiralen.
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An diesem Ort halten wir uns 3 Nächte auf und machen jeden Tag mindestens 2 ausgedehnte Bootstouren in die Mäander der Mangroveninsel.
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Wir sind hierher gereist, um Krokodile zu sehen und Soe Moe bemüht sich redlich. Seine Arbeit als Online-Lehrer für Englisch hat er weitgehend aufgegeben, da er lieber als Reiseführer arbeitet und so viel wie möglich Natur erleben will. Er ist immer ganz aufgeregt, wenn wir wieder eine Chance auf eine Krokosichtung verpasst haben. In der Nacht sind Krokodile leichter zu finden als am Tag, weil das Taschenlampenlicht sich in den Augen widerspiegelt. Man braucht also nichts tun als die Uferkante abzuleuchten und wo ein Lichtpunkt im Wasser zu sehen ist, liegt auch ein Krokodil. Trotz der Bemühungen sehen wir nicht so viel der Biester wie Soe Moe sich wünscht. Macht nix, das Geräusch des erschreckten Riesencroc beim Sprung ins Wasser beweist, dass es hier Krokodile gibt.
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Die Ranger sind nur zu Wilderern nicht nett.
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Weil man in der Vergangenheit reichlich Mangroven abgeholzt hat, das aber den Schutz vor Taifunen und Überschwemmungen beeinträchtigt hat, werden Aufforstungsprogramme durchgeführt.
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So sehn die Wurzeln der Mangroven aus.
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Eine Tour geht auch in das nächstgelegenen Dorf, wo sich Fischer mit allem nötigen eindecken können. Ganz andere Welt. Wasser darf nur eine begrenzte Zeit am Tag geschöpft werden, damit der Teich nicht leer wird, bevor die Regenzeit kommt.
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Dann geht es per Handkarren zu den Häusern.
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Wer weiß, was Wasser wert ist? Die Dorfbewohner hier!
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Fischer. Jedes Jahr werden übrigens 3-4 Fischer bei ihrer Arbeit von Krokodilen gefressen.
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Ist das Leben auf dem Wasser nicht idyllisch?
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Unser Bootsführer:
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Unsere Wirte für drei Nächte.
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Wie wunderbar, dass wir an deren Leben eine Weile Teil sein durften.

Myanmar #1, Yangon

Stell dir ein Land vor, in dem…

…die Bewohner, obwohl meist arm, riesige Felsbrocken, Buddha-Figuren und tausende von Tempeln mit Blattgold überziehen, so dass die Schichten teilweise mehrere Zentimeter dick werden.
…die meisten Männer, Frauen und Kinder in Röcken herumlaufen.
…die Bewohner Nüsse kauen, die das Zahnfleisch schädigen und die Zähne und Spucke rot machen.
…die Eisenbahn für 500 km 27 Stunden braucht (und für die letzten 80 km nach Kalaw 8 Stunden).
…barfuß Fußball gespielt wird, auf Asphalt!
…ein Fremder nicht argwöhnisch begutachtet, sondern neugierig und mit einem Lachen begrüßt wird.
…die meisten Menschen sich Holzpulver mit Wasser vermengt ins Gesicht schmieren und es schön finden.
…vor 50 Jahren der Linksverkehr auf rechts umgestellt wurde, aber trotzdem 90 Prozent aller Autos und LKW das Steuer noch auf der rechten Seite haben.
…vor sechs Jahren eine SIM-Karte noch umgerechnet 2.500 USD kostete und in dem wir 2018 weniger als einen Dollar dafür bezahlen mussten.
…in dem erst vor drei Jahren Internet über Funk (Smartphones) eingerichtet wurde und in dem wir fast überall schnelles Internet (4G) nutzen konnten.
…in dem muslimische Teile der Bevölkerung (Rohinya) verfolgt werden, weswegen viele Leute hier nicht Urlaub machen.

Dieses Land ist Myanmar. Als ich mit meiner damaligen Freundin vor 33 Jahren für eine Woche dort war, hieß es noch Burma. Längere Visa waren nicht erhältlich und der Weg, den man bereisen durfte, war streng festgelegt. Wir waren zwei von 1000 Touristen pro Monat.
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Meine Erinnerungen an die Reise damals besteht aus einem langen Aufstieg zur Shwedagon-Pagode, einer Bootsfahrt auf dem Irrawaddy, einer furchtbaren Busfahrt, einer Zugfahrt, einer nicht bis zum Ende beigewohnten Marionettenaufführung und dem herrlichen Sonnenuntergang auf einer der Pagoden in der Ebene Bagans. Das Frühstück bestand aus Kuchen und Tee mit Kondensmilch. Das meiste davon haben wir auch auf dieser Reise gemacht und es war für mich genauso magisch wie in längst vergangenen Zeiten.

Eingereist sind wir über Yangon, das früher Rangoon hieß. Die Engländer hatten hier lange ihre Finger drin und viele Bauten sehen noch so aus wie zu Königin Victorias Zeiten. Zum großen Teil genau so, ohne dass die Häuser viel Renovierung erfahren hätten. Auch ohne dass ich je in Kuba gewesen bin, erinnert mich Yangon an Bilder von dort. Dieselben leuchtenden Farben, das Licht am Abend, das Heruntergekommene.
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Die Stadt war lange Jahre Hauptstadt des Landes, bis die Militärregierung ein Dorf im Norden zum neuen Regierungssitz erklärte. So ähnlich wie Bonn in der damaligen BRD. Yangon ist aber noch immer die größte Stadt in Myanmar, gefolgt von Mandalay.

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Die größte Attraktion ist wohl die Shwedagon-Pagode, die gerade eingerüstet war, denn alle 3 Jahre wird sie neu mit Gold beklebt. Wir luden unsere Sachen im Hotel ab und gingen zu Fuß den Berg hinauf, um rechtzeitig zum Sonnenuntergang da zu sein. Bis 22 Uhr kann man dort herumlaufen. Birmesen haben freien Eintritt, Ausländer zahlen etwa 10 USD. Das ist auch anderswo gängige Praxis und m.E. völlig in Ordnung.
Eingang_Shwedagon

Das Gelände besteht nicht nur aus der Shwedagon. Rings herum sind weitere Pagoden angeordnet. Man weiß überhaupt nicht, wo man hinschauen soll.
Pano_Shwedagon_1

Am Fuß der Pagode werden Vögel verkauft, die oben freigelassen werden können. Hoffentlich.
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Dies ist die Sule-Pagode mit dem Independance-Platz:
yangon_sule pagoda_platz

Das mit den Namen Myanmars verhält sich übrigens folgendermaßen: Die Engländer nannten das Land nach dem hauptsächlich vertretenen Volksstamm (einer von 135) Burma. Da der Engländer Bööörma sagt, machten die Deutschen Birma daraus. Neuerdings soll der Name natürlich auch alle anderen Volksstämme repräsentieren, daher heißt es jetzt Myanmar nach einer alten Bezeichnung in früherer Besiedelung.[Wikipedia]

Unsere erste Tour am folgenden Tag war das Abfahren der Circle Line. Die Bahn braucht 2,5 Stunden für den gesamten Ring um die Stadt.
Eine Bahnstrecke, die mit Hilfe der Japaner erneuert werden sollte. Da es dann vermutlich keine superbilligen Tickets (200 Kyat=12 Cent), keine offenen Fenster und Türen, kein spontanes Auf- oder Abspringen mehr geben wird, haben die Yangoner sich dagegen entschieden. Transportiert werden z.B. Säcke mit Recyclingflaschen und an jeder Bahnstation steigt jemand zu, der bis zur nächsten Station Essen verkauft.
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Entlang der Gleise wird das abgearbeitet, was mit der Bahn angeliefert wird.
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Auch wenn JanIngmars Gesicht etwas anderes ausdrückt, war es doch total interessant.
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Jeden Morgen laufen Mönche mit Bettelschalen von Haus zu Haus und lassen sich Essen hineinlöffeln. Man kann ihnen praktisch nicht nicht begegnen, denn sie sind Teil der Gesellschaft. Jede Familie gibt wenigstens ein Kind für ein paar Monate ins Kloster. Sie müssen dafür mindestens 8 Jahre alt sein. Sie lernen dort die Sprache, in denen buddhistische Schriften verfasst sind. Ich glaub, die heißt Buddhistanisch.
yangon - youngmonks2

yangon - youngmonks

In der Nacht war ich mit JanIngmar noch unterwegs. Aus der einen Straße tönte es laut, das war sozusagen ein Gottesdienst für Buddhisten. Gottesdienst ist ja nicht richtig, denn Götter haben die Buddhisten ja nicht. Jedenfalls waren da Lamas (so heißen die Priester, wenn ich nicht ganz falsch liege) von fern angereist, um hier zu sprechen. Alle paar Meter war ein Lautsprecher und Flachbildschirme mit dem, was nur Weitsichtige am Ende der Straße sehen konnten.
yangon - strassenkirche

Noch ein paar Straßen weiter war abgesperrt. Bindfäden und Kreide markieren das Spielfeld. Fußballer kämpfen um mit Klebeband verstärkte Bälle. Oben schon erwähnt, barfuß. Einer hatte Sportschuhe an, aber der war in der Verlierermannschaft.
yangon - fussball2

yangon - fussball

Überhaupt sind sie hier auch fußballverrückt. Besonders ManU und Chelsea-Trikots sind vertreten. Hier ist der traditionelle Fußball der Birmesen in seiner modernen Form (Plastik statt Peddigrohr) zu sehen, mit dem sich die Feuerwehrleute in der Mittagspause geschmeidig halten.
yangon_fussball

Die Frauenfußballcompetition wurde gerade vorbereitet.
womensleague - superpower

Mehr Impressionen aus Yangon:
Yangon_Straße
Taschenmacher:
Yangon_Schneider

Von dem myanmarischen Essen waren wir nicht so begeistert. Dies indische Essen war mehr nach unserem Gaumen.
yangon_market_streetfood

Mit Visa kann man eher nicht bezahlen.
Visa2

Die Nacht kommt plötzlich. Zwischen 6 Uhr und 6:15 wird es dunkel. 6:30 pm auf dem Markt:
yangon_market_pomelo

Wir werden oft angesprochen. Wir verstehen oft einander kaum, aber das macht eigentlich nichts.
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Ich kann nicht sagen, ob das Unabhängigkeitsmonument jeden Abend per Hand eingeschaltet werden muss, aber denkbar wäre es.
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Lass die Fantasie spielen.
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Die Friseure werben außen mit „Western Hairstyle“ auf Plakaten.
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Abendschule für den Computer:
yangon_elearning

Blau.
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Werbung im Zentrum Yangons. Der Gecko ist echt, der Rest ist Plakat:
werbung_gecko

Auch hier wurde Visa nicht akzeptiert.
Visa

Wir fanden aber fast überall ATM (Automatic Teller Machines), aus denen wir je Zahlvorgang 300.000 Kyat=170 € (Tschat gesprochen) per Visa oder MasterCard abheben konnten. Ob ec-Karten auch funktionieren, weiß ich nicht. Soll aber so sein.

Und nie vergessen:
yangon_eversmile

Mall – Kaufhalle

Wer einkaufen will oder muss, kommt um sie nicht herum – Malls. Das sind Einkaufszentren auf Deutsch. Wenn man eine kennt, kennt man alle.
In Nuancen unterscheiden sie sich natürlich. Als ich heute JanIngmar und seine Klassenkameraden beim Einkaufen für ihr Catering bei den Schulveranstaltungen half, hatte ich noch ein wenig Zeit, um in der Mall, in der auch die METRO (in Deutschland kaufen da Gastronomen und so Leute ein) untergebracht ist, rumzuschauen. Im Obergeschoss gab es die Spieleparadiese. Hier können Kinder schwimmen lernen, im Bällebad toben oder Tanzen und Englisch lernen. Oder sie werden schon mal an Spielhallen gewöhnt.
Der Tag von kleinen Chinesen ist nämlich bis zum Abend ausgefüllt, da die Eltern nur das Beste für ihre Schätzchen wollen.
Schwimmbad:
Your-Fancy

Eingang zum Spieleparadies (Am Eingang gibt es ein Zollwappen und das Schild sagt Grenzübergang):
beyou-zoll

Spielhölle:
beYou

Ich glaube, die Schrift oben soll heißen: Alles für die Gesundheit der chinesischen Kinder. Ergonomische Stühle und Tische.
Ale-for-chilnese-childrn`s-hath

Jetzt aber in die METRO! Der Chef begrüßt uns am Eingang persönlich:
Metro-Eingang

Ehrlich gesagt wissen wir gar nicht, was wir hier sollen, denn alles ist teurer als im Minimarkt um die Ecke.
Einkauf-Metro

Schnaps vielleicht? Nee, den können wir uns gar nicht leisten. 50 Jahre gelagert, deshalb kostet die teuerste Flasche fast 25.000 Kuai=3.200€
Moutai